Donnerstag, 25. März 2010
Wer immer mich sucht: Bin für vier Tage in Stuttgart!
So, melde mich bis nächsten Montag ab. Also nicht wundern, wenn ich mich nicht melde und hier nicht weiterschreibe. Erstatte dann am Montag ausführlich Bericht!
Ich wünsche allen ein wunderschönes Wochenende – auch wenn es leider wieder regnen soll!
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Mittwoch, 24. März 2010
Cera wird geritten
Die Aufnahme entstand gestern Nachmittag, ist also ganz aktuell. Danke übrigens an Dani, die extra für die Aufnahme angereist ist! Meine Handhaltung und mein Sitz lassen noch Wünsche offen, aber mir ging es auch nur um Ceras Bewegungsabläufe. Das, was ich auf ihrem Rücken empfinde, fühlt sich viel heftiger an, als es das Auge im Video oder live wahrnimmt. Da kann man sich beim Reiten gewaltig täuschen.
Was aber bei allen Kritikpunkten auffällt: Cera macht unglaublich willig mit: Kein Draufhauen, kein Anschnauzen, kein Gebuffe mit den Beinen und kein ewiges Anticken mit der Gerte. Cera hat einfach Spaß daran! Noch gibt es Taktunreinheiten. Manchmal nickt Cera mit dem Kopf. Das wird aber daran liegen, dass es für sie sehr anstrengend ist. Und das Nicken mit dem Kopf wird von selbst verschwinden…
Ich beginne mit einigen Übung am hingegebenen Zügel und etwas Galopp, ebenfalls (fast) ohne Zügel. Dann sind viele Sequenzen versuchter “Kadenz-Trab” zu sehen.
Am Ende der Aufnahme reite ich den Spanischen Trab. Versuche es zumindest. Dabei wird Cera etwas eng und kommt zu tief. Aber auch das wird sich geben!
Achtung! Die Datei ist sehr groß. Hat über 100 MB. Ihr braucht also ziemlich viel Geduld – ja nach eurer Verbindung – ehe ihr ein Bild seht. Nicht verzagen, es kommt!
Klickt auf das Foto!
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Dienstag, 23. März 2010
Endlich: Frühlingsgefühle!
Nachdem es hier vor zwei Tagen wieder tüchtig geschüttet hat, und der Reitplatz, der schon fast abgetrocknet war wieder unter Wasser stand, scheint seit zwei Tagen die Sonne – gestern mit ordentlich Wind. Heute war es fast windstill und man hätte draußen in der Sonne sitzen können!
Meine Krokusse im Garten. Ziemlich mickrig dieses Jahr, aber farbenfroh! Da weiß man, dass der Frühling nicht mehr weit ist – auch wenn er sich um zwei Wochen verspätet hat.
Für die Pferde sind diese “heißen” Temperaturen von 15 Grad nichts. Sie schwitzen unter ihrem dicken Winterpelz und sind recht träge. Ich hatte sie alle auf dem großen Paddock - wie immer mit Heu als Beschäftigung. Sie haben die Sonne sehr genossen und kamen – vom Wälzen völlig versandet – dreckig aber glücklich rein. Um drei Uhr gab’s Mittag und anschließend hielten alle ihr Nachmittagsschläfchen. Draußen sein ist anstrengend!
Wieder habe ich ein paar Videoaufnahmen gemacht, die meine Racker draußen zeigen. Ist sicher nur für die Leser interessant, die meine Rasselbande kennt.
Klickt auf das Foto…
Gemeinsam trinken macht viel mehr Spaß, als aus der eigenen Tränke trinken!
Und auch Jenny hatte mächtigen Durst (kurzes Video):
Der große Braune mit der kleinen Braunen: Immer öfter stehen Dagobert und Kimberley zusammen. Dagobert findet ja zu den anderen Großen nicht so recht Anschluss. Cera würde er sehr mögen und Rasga auch. Aber zu Cera darf er nicht. Dafür sorgt Donovan. Und Rasga ist natürlich von Anton besetzt!
Dieser vorwitzige Kolkrabe visiert sein Ziel an: Die Pferdepaddocks. Ohne Scheu stakst er zwischen Pferden hin und her, sucht nach Haferkrümeln oder frischen Ködelhaufen, die er durchwühlen kann. Auch die Pferde haben sich an die schwarzen Vögel gewöhnt:
Draußen mit den anderen spielen macht offenbar doppelt hungrig.
Anton und Donovan genießen ihre “Kaffee-Mahlzeit”.
Dank der tatkräftigen Mithilfe von Sara, Birgit und Agnes am Wochenende sind auch endlich die ganzen Mistberge und Ködelhaufen aufgeräumt und auf der Mistplatte gestapelt. Jetzt mag ich meinen Außenbereich wieder gut leiden, und wenn die Sonne noch zwei Tage anhält, können wir auch wieder draußen reiten!
Das war’s erst Mal auf die Schnelle von hier. Mehr Infos in den nächsten Tagen…
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Freitag, 19. März 2010
Anton macht mit
Dazwischen immer wieder anhalten durch Ausatmen und Entspannen. In der letzten Reiteinheit ist er sehr fleißig gegangen, hat sich mit meinem Gewicht gut arrangiert.
Ich werde das Reiten ein bis zwei Mal die Woche einstreuen. Ansonsten muss er Handarbeit machen. Er kann die große Schaukel inzwischen gut in kleinen Schritten. Sie müssen noch etwas regelmäßiger werden, damit ich sie dann irgendwann schneller machen kann – für die kurzen Tritte.
Ansonsten macht auch er das Programm von Donovan mit. In wenigen Tagen werde ich mit ihm die große Schrittpirouette einbauen können…
Labels: Ausbildung
Donnerstag, 18. März 2010
Grenzen setzen
Er konnte schon wunderbar in gesetzten Schritten für gut 10 Meter rückwärts weichen, während ich an seiner Kruppe mitging. Seit zwei Tagen geht er wieder total breitbeinig, versucht, in die Hallenmitte zu driften oder sich mit Kopf zu mir umzudrehen.
Anweisung von Fritz Stahlecker: Ich soll mit ihm das spontane Antreten üben. Erst im Schritt, später auch im Trab und Galopp. Wenn ich Donovan dabei auf einer sehr großen Volte habe und in der Mitte stehe mit der Führleine in der Hand, klappt es ganz gut. Sogar im Trab. Meine Aufgabe ist aber: Donovan soll das an den langen Leinen machen. D.h. dass die Außenleine um seine Hinterbeine herumläuft. Die Leine selbst stört Donovan nicht. Aber die Tatsache, dass er so deutlich mehr eingegrenzt ist. Er spürt instinktiv, dass ich so mehr Macht über ihn habe. Und das passt ihm nicht.
Immer wieder fällt er in sein altes Muster zurück und er zerrt an den Ausbindern (die nicht besonders kurz sind!), steckt den Kopf nach unten, dass er sich fast den Sattel über die Ohren zieht. Den Klaps, den er sich dafür einfängt, muss ich gut dosieren – sonst geht die Luzie ab!
Ich versuche nun, schräg hinter ihm auf dem Zirkel mitzugehen, um die Spannung der Außenleine zu verringern. Der erste Tag war wirklich zum Jammern, gestern hat er ein bisschen besser mitgemacht.
Heute war er wieder der alte Sausack. Er testet alles Material auf seine Festigkeit. Noch halten Kappzaum, Leinen und Ausbinder…
Kriegt er einen Klaps mit der Gerte, weil er einfach nicht zuhört, steht ihm die pure Entrüstung im Gesicht! Was ich mich unterstehe, ihm Vorschriften zu machen!
Ich trage es mit Humor. Ziehe stur mein Programm durch. Das spontane Antreten und vor allem das anschließende Durchparieren klappte heute nur mäßig. Dafür ging er einigermaßen willig rückwärts. Wenn mir das prompte Antreten einmal gut gelingt, ist das die halbe Miete, weil Donovan dann gelernt hat, sich zu fügen. Die anderen Übungen werden mir dann in den Schoß fallen, weil Donovan außergewöhnlich gelenkig und biegsam ist. Das gilt für seinen Körper, noch nicht für seinen Geist und seine Einstellung zur Arbeit.
Wenn ich ihn angehalten habe, lasse ich ihn so lange stehen, bis er ein Zeichen von Entspannung zeigt. Das kann schon mal 30 Sekunden dauern. Dann darf er wieder antreten. Vielleicht hilft ihm das, schneller zu entspannen.
Was supergut geht, ist das Geradestehen. Wenn ein Fuß nach hinten raussteht genügt die Stimme, und er rückt sich zurecht. Immer öfter tut er es auch von ganz alleine, wenn ich ein, zwei Sekunden warte.
Also kleine Lichtblicke gibt es schon. Aber insgesamt steckt da doch deutlich mehr Arbeit drin, als ich es mir gedacht habe.
Eines Tages werde ich mit ihm piaffierender Weise durch die Halle tänzeln! Dann gibt es ein rauschendes Fest für alle. Versprochen!
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Mittwoch, 17. März 2010
Ein ganz normaler Pannen-Tag…
Heute steckte irgendwie der Wurm drin. Es fing damit an, dass ich – nachdem ich mit den beiden “Jungs” in der Halle gearbeitet hatte – die Dreieckswiese inspizieren wollte. Sara hatte entdeckt, dass an einer Stelle die Stromkordel aus der Halterung gesprungen ist.
Ich mache also das Tor ein wenig auf, um durchzuschlüpfen, als mir eine kräftige Windboe das schwere Ding aus der Hand nimmt und ich nicht schnell genug nachfassen kann. Mein Schulter will nicht immer so wie ich will.
Donovan und Anton waren eigentlich IM Stall und verzehrten die Reste ihres Heus. Aber ganz offensichtlich hatten sie mich beobachtet, und Anton war der erste, der das offene Tor wahr nahm. Das Tor ist drei Meter breit – zu breit um den Überweg mit meinen Armen abzusperren. Und Anton zog flotten Trabs stolz an mir vorbei, Donovan an seiner Schweifrübe. Dann sind sie wie die Irren über die Weide gelaufen: Gebockt, getobt, galoppiert, geschnorchelt, Stert hoch!
Was haben sie diese unerwartete Freiheit genossen! Nun hatte ich ja schon den Strom ausgeschaltet, weil ich ja den Zaun prüfen wollte…
Aber wie sollte ich die zwei Lauser wieder rein bekommen? Rufen half natürlich nicht…
Gott sei Dank ist Anton ein verfressener Bursche. Ich also zurück in die Futterkammer, etwas Hafer in eine Schüssel und dann geklappert. Anton hat das sofort wahr genommen und kam angaloppiert. Donovan dann natürlich auch.
Meine anderen Pferde im Stall hatten das Spektakel natürlich entrüstet verfolgt. Die Jungs sollten toben dürfen und sie nicht? Also habe ich alle auf den großen Paddock gelassen. Was war das für ein Herumgetobe! Schade, dass ich die Kamera nicht dabei hatte. Alle sind sie wie wild um den Roundpen gelaufen, alle haben gebuckelt und sich in den Dreck geschmissen.
Zwei Stunden später: Der Stall war sauber, jetzt sollten alle wieder rein. Die Pferde kamen nur zögerlich. Asterix, Rasga und Dagobert hatte ich schon “eingetütet”, als die kleine freche Kimberley hoch erhobenen Kopfes an mir vorbeitrabte – aber nicht etwa in ihre Box, sondern raus in die Offenboxen. Dort galoppierte sie ein paar Mal den kleinen Paddock rauf und runter, ehe ich sie wieder Richtung Stall dirigieren konnte.
Inzwischen hatte aber der Wind die Tür zum Stall zugeschlagen, Kimberly konnte nicht weiter. Und von drinnen glotzen Donovan und Anton ihr entgegen.
Was für ein Trara, ehe ich alle in ihren Boxen hatte!
Daraufhin wollte ich erst Mal einen Tee trinken und was essen. Während das Hühnerbrustfilet in der Pfanne brutzelte, gab ich den fertigen Tee in die Thermoskanne (eine Pumpkanne) und stellte sie auf den Schreibtisch.
Es gibt Tage, da entsteht in der Kanne offenbar ein merkwürdiger Druck, der macht, dass der Tee ungewollt herauströpfelt – und zwar recht schnell. Ich sah das, als ich meine Teetasse geholt hatte. Auf dem Schreibtisch breitete sich schon eine beträchtliche Pfütze aus, gefährlich nah an der Computertastatur!
Mit einer Papierrolle habe ich die gröbste Schweinerei weggewischt. Wer mich kennt, weiß, dass ich den Tee sehr süß trinke und ihn schon vor dem Einfüllen in die Kanne zufüge! Während ich also so am Wischen bin, merke ich, dass es streng aus der Küche riecht. Mein Mittagessen! Nun ja, das Hühnerbrustfilet war noch nicht verkohlt, aber hart und trocken und machte seinem Namen “Filet” keine Ehre mehr…
Manchmal gibt es Tage, da muss man viel Humor haben!
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Donnerstag, 11. März 2010
Back to the Roots – Zurück zum Anfang
Ich habe bisher nur die ersten 50 Seiten gelesen – zwei Mal –, denn die beschreiben klipp und klar die Anfänge. Und ich habe ganz klar meine Fehler entdeckt, die ich in der Ausbildung mit Donovan gemacht habe.
Es liegt in der Natur des Menschen, ehrgeizig zu sein. Dabei übersieht man gern Kleinigkeiten und geht rascher voran, als es in der Ausbildung gut wäre. Mir ist es jedenfalls so ergangen. Bereits in der zweiten Ausbildungswoche in HSH-Ausrüstung probierte ich das Hinterhergehen. Und das funktionierte einigermaßen. Aber eben nur einigermaßen. Warum? Weil ich Schritte übersprungen habe, bzw. sie nicht genug gefestigt habe.
Ich habe zig Mal die HSH-Ausbildungs-DVDs angesehen. Und die erweckten in mir den Eindruck, dass, wenn das Pferd an der Hand gut steht und anhält, man recht zügig mit dem Hinterhergehen beginnt.
In dem neuen Tagebuch liest man nun, dass Fritz Stahlecker ACHT Wochen damit verbringt, neben seinem Hengst herzugehen – auf beiden Händen. In dieser Zeit etabliert er nicht nur das Geradestehen, er übt die große Schaukel (ca. 10 Meter vor und zurück) und die große Schrittvolte, während er in der Mitte steht.
Nach wenigen Wochen hat er sich mit seinem Hengst auf “seine” Sprache geeinigt. Dürer weiß, was Fritz von ihm will, er muss es mit seinem Körper nur noch andeuten, Dürer macht mit.
Zweite – für mich – wichtige Erkenntnis: Die Ausbildungseinheiten sind immer gleich aufgebaut, Übungen finden stets an derselben Stelle in der Halle statt, aber auch immer in derselben Reihenfolge. Das Pferd kann sich dadurch sicher fühlen, weil es weiß, was kommt. Ist eigentlich total logisch, warum habe ich mich nicht daran gehalten?
Neben Vertrauen bringt diese Vorgehensweise auch eine Menge Respekt zwischen Mensch und Tier.
Diese Zeit, die Stahlecker zu Beginn “verplempert” hat, holt er ab dem dritten Monat doppelt auf. Denn wenn er mit dem Hinterhergehen beginnt, gibt es gar keinen Zweifel mehr, wer das Sagen hat. Stahleckers Wort gilt!
Nun sind diese acht Wochen sicher kein Maßstab, den man für alle Pferde anwenden kann. Vielleicht braucht das eine oder andere sogar länger.
Wichtig ist: Stahlecker geht erst dann einen Schritt in der Ausbildung weiter, wenn die vorangegangenen zu 100 Prozent “sitzen”.
Das ist mir passiert: Ich habe Donovan das korrekte Halten beigebracht, er ging einigermaßen gut rückwärts, ich konnte ihn so leidlich auf dem Zirkel um mich herumlaufen lassen. Aber die Kommandos wurden von Donovan nicht prompt ausgeführt, ich musste ihn manchmal mehrfach dazu auffordern. Ziemlich rasch bin ich hinter ihm hergegangen, habe auch bald ein paar Tritte seitwärts verlangt. Das klappte ebenfalls leidlich. Aber es war nicht gut.
So habe ich Donovan auch beigebracht, “halbe Sachen” sind o.k., werden belohnt. Und weil Donovan nicht immer in HSH-Laune war, fing er an, sich zu wehren, von der Bande abzudriften, keinen fleißigen Schritt mehr zu gehen, nicht immer anzuhalten, wenn ich es wollte. Gebetsmühlenartig habe ich ihn immer wieder dazu aufgefordert – und Donovan wahrscheinlich in den Schlaf geredet.
Aber es ist ja immer gut, wenn man Fehler erkennt, dann kann man was verändern. Das tue ich seit drei Tagen, und schon jetzt stellt sich ein erster Erfolg ein!
Wie in den vorangegangenen Posts erwähnt, hatte ich ja zwischendurch das Longentraining ins Programm genommen. Jetzt steckt Donovan wieder in voller HSH-Montur, und ich gehe neben ihm her.
Unser einziges Programm: Er muss anhalten und gerade stehen, eine große Strecke rückwärts gehen – OHNE, dass ich ihn ziehen oder buffen muss, und ich lasse ihn auf einer großen Volte um mich herumgehen und –traben. Das Stimmkommando hält ihn an. Diese Übungen mache ich auf beiden Händen – immer in der gleichen Reihenfolge und an denselben Stellen in der Halle. Nun, nach nur drei Tagen kann ich schon erkennen, wie Donovan anfängt, besser mitzumachen. Er hat seine Wehrigkeit aufgegeben. Er geht zügig und freiwillig rückwärts, wenn ich an seiner Kruppe gehe (ich gehe dann vorwärts). Und auch seine “schwierige” Hand, die rechte, klappt immer flüssiger.
Wenn ich mein Programm durchgezogen habe, sind ca. 15 Minuten vergangen. Das klingt kurz, war dann aber sehr konzentriert. Wenn genug Zeit ist, befreie ich ihn dann von Sattel und Kappzaum, und Donovan darf sich noch mal wälzen und mit mir rumspielen, bzw. ich mit ihm. Zaghaft entsteht eine ernste Partnerschaft!
P.S. Das Dürer-Tagebuch könnt ihr bei mir bestellen (ich habe einige wenige Exemplare da) oder natürlich auf der Seite von Fritz Stahlecker.
Ich hoffe, dieser Beitrag macht euch Mut, auch mal ein paar Schritte zurückzugehen, um es besser zu machen.
Labels: Ausbildung
Die neue Vorgehensweise gilt auch für Anton
Auch mit ihm ziehe ich das Startprogramm konsequent durch. Er geht ebenfalls in voller HSH-Ausrüstung und – für ihn neu – mit Trense und Kappzaum. Beeindruckend sind seine Fortschritte im Rückwärtstreten. Das kommt inzwischen ruhig, gerade und willig. Auch das Traben an der Longe ist deutlich geregelter geworden, er hält auf Kommando an.
Ich bin gespannt, wie es mit den beiden in den nächsten Tagen weitergeht. So wie es zurzeit aussieht, werde ich mit Anton in ein paar Tagen die Tritte im vorwärts und rückwärts verkürzen…
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Sonntag, 7. März 2010
Meine Arbeit mit Donovan – ein Update – Teil 1
Nun, so will ich mal zusammenfassen, was ich mit Donovan (und auch mit Anton) derzeit arbeite. Bilder kann ich dazu nicht liefern, weil ich ja in der Halle alleine bin und mich niemand filmt. Aber das wird in Kürze nachgeholt – mit einem großen Augenzwinkern zu Dani!
Donovan hat mir in den letzten Monaten doch allerhand Schwierigkeiten in der HSH-Arbeit beschert. Zum einen mag er die Ausbinder nicht, zum anderen will ER entscheiden, wann es fleißig vorangeht und wann nicht, und ob es überhaupt Sinn macht, außen herum die Bande entlang zu gehen.
Daraufhin hatte ich ja zwei drastische Parelli-Stunden eingefügt und meine Position geklärt (das könnt ihr unter Donovan nachlesen). Seitdem steht auch für Donovan fest: Wenn ich sage “Teeerab”, heißt es das auch. Das gleiche gilt fürs Anhalten. Funktioniert bis heute prima. Ein großer Fortschritt, den ich schon vor Monaten hätte haben können. Ich bin mit dem Lausbuben einfach zu nachsichtig gewesen.
Dann habe ich – ohne Ausrüstung – mit dem Führ- und Longentraining nach Babette Teschen (http://www.wege-zum-pferd.de/) begonnen. Diese Arbeit tut Donovan (und auch Anton) ausgesprochen gut. Das Wichtige daran: Donovan muss in Stellung auf einem großen Zirkel gehen, ich gehe sehr weit vorn am Kopf und animiere ihn immer wieder zum “nach-innen-gucken”. Dieses Gehen in Stellung macht, dass er seinen Kopf von selbst senkt, sich deutlich entspannt.
Er ist noch nicht korrekt gebogen, d.h. häufig treten die Hinterfüße nicht in die Spuren der Vorderfüße, sondern außen daran vorbei. Es wird aber täglich besser.
Um die Stellung zu erzeugen, zupfe ich leicht am Kappzaum (ich gebe nur Impulse), gleichzeit schicke ich wenn nötig die Schulter von mir weg. Ich hätte nicht gedacht, dass Donovan dabei so willig mitmacht. Nach einigen Tagen habe ich ihn in dieser Stellung auch immer wieder antraben lassen. Nur wenige Tritte. Er darf, ja soll sogar ganz langsam traben. Das fällt ihm schwer. Deshalb gelingen nur wenige Tritte.
In den ersten Stunden habe ich mir aus meinen vielen Springblöcken aus Kunststoff einen Zirkel gelegt, der die offene Zirkelseite begrenzt. Damit verhindere ich, dass die Pferde nach außen wegdriften, quasi über die äußere Schulter fallen, oder mit der Hinterhand nach außen driften, weil das für sie weniger anstrengend ist.
Inzwischen bin ich so weit, dass Donovan an der langen Führleine (ca. 4 m) gehen kann, ich gehe im Abstand mit. So lasse ich ihn einige Runden traben. Auf der linken Hand fällt es ihm deutlich leichter, und er fängt an, den Kopf dabei tief zu nehmen. Immer nur für ein paar Tritte, aber immer öfter. Es fühlt sich für mich an, als würde er diese Position “probieren”. Was mir daran besonders gut gefällt: Wenn er diese tiefe Kopfhaltung einmal beständiger einhalten kann, heißt es für mich: Er vertraut mir, er muss nicht mehr mit hoher Rübe die ganze Umgebung sichern und kontrollieren. Er kann sich auf die Arbeit konzentrieren.
Es macht ihm auch überhaupt nichts mehr aus, dass ich ihn mit der langen Bogenpeitsche an der Schulter touchiere, um die immer wieder rauszuschicken.
Die Zirkelbegrenzung an der offenen Seite ist sehr hilfreich. Die Hindernisblöcke sind allerdings recht unhandlich. Sie sind zwar leicht, aber klobig, und ich muss sie nach jeder Stunde wieder wegräumen. Schließlich wollen die anderen Pferdeleute nicht zwingend auf dem Zirkel arbeiten :-).
Deshalb habe ich jetzt die Dualgassen nach Michel Geitner bestellt. Meine Teile heißen etwas anders, erfüllen aber den selben Zweck. Ich kann mit ihnen einen Zirkel legen oder aber auch Laufgassen. Das hält die Pferde noch besser “in der Spur”. Auf die Gassen muss ich aber noch warten, die kommen erst in zwei Wochen.
Labels: Ausbildung
Meine Arbeit mit Donovan – ein Update – Teil 2
Die letzten Tage habe ich mit Donovan in voller HSH-Ausrüstung mit den HSH-Führübungen begonnen und bin dann einige wenige Runden hinterhergegangen. Einziges Ziel: Er soll fleißig vorangehen, einige Male sauber anhalten und wieder fleißig antreten. Hört sich nach nix an, ist für Donovan aber eine schwere Leistung – weil ich mit ihm in den vergangenen Monaten nicht konsequent genug gewesen bin!
So bin ich mit ihm nur knapp 15 Minuten mit HSH beschäftigt. Dann tüttel ich ihn ab und mache am Kappzaum das Longentraining weiter. Donovan regt sich nicht auf und findet im Longentraining zu noch größerer Entspannung. Nach der Arbeit darf er sich noch frei bewegen und gegebenenfalls wälzen. Meist läuft er dann mir hinterher, folgt mir auf Schritt und Tritt, trabt an, wenn ich schneller werde.
Wenn er sich wälzt, wartet er am Boden liegend, ob ich nicht komme und ihn mit einem Leckerli belohne. Ich kann ihn sich flach auf die Seite legen lassen und kraulen, mich neben ihn setzen und ihn sogar, wenn er schon im Aufstehen begriffen ist, noch Mal zum Hinlegen bewegen. Donovan hat da offenbar das totale Vertrauen.
Das gibt mir auch die Sicherheit, mit der HSH-Arbeit erfolgreich weiter zu kommen. Ich muss ihm nur erklären können, warum das für ihn so wichtig ist, damit auch er selbst mit Leidenschaft dabei ist.
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Samstag, 6. März 2010
Welche Überschrift kann da noch passen? Die Bilder sprechen für sich
Eigentlich wollte ich über das ewig andauernde Winterwetter kein Wort mehr verlieren. Aber die Wetterbedingungen der letzten 24 Stunden hatten es wieder in sich.
Wir glaubten uns ja schon beinah im Frühling. Der ganze Schnee war weggetaut, die Vögel trillerten laut und aufgeregt, und abends ist es jetzt schon richtig lange hell. So sah der Himmel noch gestern Mittag aus:
Und dann das:
Die Aufnahme entstand heute früh um ca. 10.00 Uhr. Der Schneefall begann gestern Abend gegen 18.00 Uhr – und hörte nicht wieder auf. Dazu eisiger Wind, der es draußen recht garstig sein ließ. Gegen 21.00 Uhr hab ich noch mal die Pferde kontrolliert. Donovan stand draußen! Mit einer weißen “Decke”. Anton war schlau genug, sich unterzustellen…
Hier gab es ca. 30 cm Neuschnee. Echt unglaublich!
Auf meiner Terrasse finden sich viele bunte gefiederte Gäste ein. Sie picken vom Boden auf, was vom ersten Stock (dort steht ein Futterhäuschen) herunterfällt.
Gegen Mittag kam dann völlig überraschend die Sonne raus, und die Landschaft sah wieder aus wie im Bilderbuch…
Labels: Stallgeflüster
Natürlich darf auch ein Video nicht fehlen. Es wird nur die Kenner meines Stalls interessieren, denn da gibt’s kaum Action!
Morgens – hatte ich ja schon geschrieben – war das Wetter obergrausig. Als es mittags dann aufklarte und die Sonne rauskam, habe ich den Schnee geprüft: Er war sehr pappig und nass, aber tief genug, dass alle “Schlaglöcher”, die die Pferde zwei Tage zuvor auf der Weide getreten hatten, abgedeckt waren.
Also, nix wie raus mit den Jungs und Mädels zum Spielen!
Klick auf das Bild bringt euch zum Video! Es beginnt mit ein paar Sekunden Weidegang vor zwei Tagen – nur damit ihr mal den Unterschied seht… Laufen wollten die Pferde fürs Video nicht, sie sind nur damit beschäftigt, Gras frei zu kratzen. Und das tun sie mit großer Inbrunst.
Ich habe die Hottis bis 16.00 Uhr draußen gelassen. Dann wollte ich sie reinholen. Betonung auf “wollte”. Ich habe gerufen, wie immer. Nicht einer hat seinen Kopf gehoben, um mir zuzuhören. Ich musste durch den tiefen Schnee zur Weide stapfen. Den ersten – und einzigen – den ich greifen konnte, war Dagobert. O.k., Halfter drauf und ab nach Hause. Die anderen werden schon folgen.
Aber auch nur vielleicht. Dagobert war unglaublich entrüstet, dass er als einziger in den Stall sollte und wollte sich doch tatsächlich losreißen. Der Schlingel! Aber ein etwas schärferer Ton bringt ihn ja immer wieder sofort zur Räson. In seiner Box hat er dann aber doch lauthals protestiert. Die Bande draußen hat das nicht gestört…
Ich also wieder raus, gerufen, zur Weide marschiert. Dann endlich: Cera kommt und galoppiert auf mich zu. Die Brave! Hmm, als sie in meiner Nähe ist, ich sie eigentlich schon anfassen kann, galoppiert sie zügig an mir vorbei zum Tor. Das ist zu. Ich will ja nicht, dass alle wie eine wilde Horde in den Stall rennen…
Cera überblickt die Situation sofort, macht einen großen Bogen und kommt im Galopp zurück. Kein Problem, ich stehe ja am Weideübergang, kann sie stoppen. Nein, kann ich nicht! Sie denkt gar nicht daran, anzuhalten. Sie stürmt an mir vorbei auf die anderen zu, die nun wie die wilden Affen in den hintersten Zipfel der Weide galoppieren. Wild bockend!
Also muss ich meine Beine in die Hand nehmen und laufen. Gott sei Dank erbarmt sich Haflinger Asti. Als ich mit ihm zum Stall gestapft bin, fährt gerade Sara auf den Hof. Das kommt mir ja sehr gelegen. Zu zweit schaffen wir die Rasselbande dann ohne Probleme nach Hause. Inzwischen ist es schon halb fünf. Es gibt Kraftfutter, und wenige Minuten später stehen die Hottis alle ziemlich abgekämpft in der Box und träumen – vom Frühling?
Das hält jedenfalls Anton vom Schnee!
Labels: Stallgeflüster, Videos
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