Samstag, 27. Oktober 2012

 

Meine neue Einstreu: Hippodung

Es gibt hierzu ein Update vom März 2013 (http://derfeinedialogmitpferden.blogspot.de/2013/03/ein-update-zur-einstreu-hippodung.html)

Seit rund vier Wochen streue ich meine Boxen nicht mehr mit Stroh oder Leinenstroh ein, sondern mit Hippodung. Das sind Holzpellets, ph-neutral, mit Kalk versetzt.

Laut Hersteller bieten sie nichts als Vorteile:

1. Es gibt keine Fäulnisbildung mehr in den Boxen. Das Material verrottet, aber es schimmelt und fault nicht.

2. Diesen Job besorgen Bakterien, die beim Ersteinstreuen auf den Boden gesprüht werden. Die Bakterien ernähren sich von dem Amoniak, der durch das viele Pipi der Pferde in die Boxen gelangt. Was danach übrig bleibt, ist pures Wasser. Und das soll einfach verdunsten.

3. Es werden täglich nur die Pferdeködel ausgemistet und die Heureste, die die Pferde in der Box verstreut haben. Die Einstreu selbst bleibt in der Box – angeblich bis zu acht Monate lang.

4. Wenn die Einstreu dann tatsächlich komplett entfernt wird und auf der Mistplatte gelagert, ist sie nach drei Monaten komplett zersetzt und zu nahrhaftem Humus geworden. Ich kann diese Erde als Dünger auf meine eigene Weide aufbringen. Weil ich mit dem Boden dann auch die Bakterien mit ausstreue, verrotten die Pferdeködel auf der Weide ebenfalls schneller, bieten außerdem guten Nährboden für Regenwürmer.

5. Pro Woche wird nur ein halber Sack der Pellets (ohne Wasserzusatz) übergestreut.

6. Der Mistanfall reduziert auf 10 Prozent der Mistmenge verglichen mit Stroh.

Ich habe die einzelnen Schritte im Bild festgehalten:

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Als erstes habe ich die Boxen sehr gründlich ausgemistet und leer gefegt. Dann wurden die Bakterien aufgesprüht. Das hat übrigens ein Vertriebspartner von Hippodung übernommen. Er hat mir die ersten beiden Boxen eingerichtet.
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Hier mein “Startpaket” an Holzpellets Je drei Sack passen in die große Schubkarre
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Dann muss man für den Start pro Sack ca. 7 Liter heißes Wasser hinzugeben. Die Holzpellets gehen sofort auf, wie Popcorn oder Hefe und sind dann sofort in sich zerbröselt. Rund 8 Sack braucht man als Ersteinstreu pro Box. Was sofort auffällt: Der angenehme Geruch nach frischem Holz. Es riecht wie im Zirkus!
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Pellets in die Karre… Ich benutze beide Karren gleichzeitig
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Dann ordentlich heißes Wasser drauf Ab damit zu den Boxen
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So, jetzt sind genug angeweichte Pellets in der Box  
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Jetzt heißt es: harken! Es macht Spaß, mit dem sauberen Material zu arbeiten.
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Die ersten Boxen sind fertig. Die Schicht ist rund 10 cm dick, aber nicht sehr fest. Nicht alle Pellets haben sich aufgelöst. Das ist Absicht. Wie ich in den nächsten Tagen festgestellt habe, “vermehrt” sich das Material noch, wirkt in den ersten Tagen noch dicker. Richtig funktionieren tut die Einstreu aber erst, wenn sich die Bakterien vermehrt haben.
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Das ist Rasgas Box nach der ersten Nacht Hier habe ich Dangos Box
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Ceras Box am dritten Tag nach dem Ausmisten. Es ist immer noch viel lose Einstreu vorhanden. Im Laufe der Tage wird sich der Boden dunkel bis schwarz färben. Das geschieht durch die Feuchtigkeit, die durch das Pferdepipi entsteht.

Weil die Bakterien Nahrung brauchen, darf man in den ersten paar Tagen nicht alle Äppelhaufen entfernen. Ich habe ein paar zerkrümelt und untergeharkt.
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So sah Rasgas Box übrigens bei Stroheinstreu aus: Völlig durchgesuppt und stinkig. Donovan hat nur wenige Minuten in seiner neuen Box gestanden und musste erst einmal alles genau untersuchen…

Meine Erfahrungen nach vier Wochen:

Luft: Die Luft im Stall ist tatsächlich immer noch hervorragend. Selbst wenn man ganz nasse Einstreu in die Hand nimmt und daran riecht, stinkt nichts. Es riecht einfach neutral. Lediglich bei Cera kann ich minimalen Amoniak-Geruch in einer Ecke wahrnehmen. Das liegt aber daran, dass Cera IMMER auf dieselbe Stelle pinkelt.

Zeitersparnis: Die ist nicht so groß, weil ich jede Box sehr gründlich absammele und noch intensiver harke, die Balkone sauber fege. Aber die Arbeit ist deutlich weniger anstrengend, weil keine schweren Mistplacken entfernt werden müssen.

Ich habe nach einer Woche begonnen, die vollgepinkelten Ecken bei Cera und Dango mit trockener Einstreu von den Rändern zu tauschen. So würde sich schneller eine geschlossene, federnde Schicht in der Box bilden, die gleich stark und festgetreten ist. Das mache ich übrigens immer noch. Wenn ich die nasse Streu frei lege, stinkt sie – aber nur kurz, als würde der Geruch an der frischen Luft sofort verfliegen.

Mistanfall: Der ist tatsächlich auf ein Minimum reduziert. Ich entsorge täglich eine volle, nicht gestapelte Schubkarre Ködel und Stroh/Heu-Reste.

Verrottung: Ich habe den Eindruck, dass der anfallende Mist bereits vor sich hin rottet, denn die gestapelte Fläche auf der Mistplatte fällt in sich zusammen. Das bedeutet natürlich auch, dass ich die Mistplatte weniger oft leeren lassen muss. Mein Ziel: Ich will damit ein Jahr lang auskommen.

Verbrauch: Nun ja, da unterscheiden sich die Herstellerangaben deutlich von meinen Erfahrungen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich das auch nicht anders erwartet. Ein halber Sack pro Woche: Lächerlich! Ich möchte fast vermuten, das die Angaben für ein Kleinpferd gelten, das dann auch noch mehr als 10 Stunden täglich auf der Weide steht…

Ich muss mindestens mit einem Sack pro Woche rechnen, wenn das denn überhaupt reicht. Die Testbedingungen liefen in den vier Wochen aber auch nicht optimal: Es hat viel feinen Regen gegeben, die Luftfeuchtigkeit war extrem hoch. So kann die Einstreu nur schwer trocknen. Bei Cera habe ich heute eine ganze Karre voll Nasses in einer Ecke ihres Paddocks zum Trocknen ausgebreitet. Es soll ja die nächsten Tage trocken bleiben.

Das ist auch bemerkenswert: Nasse Einstreu wird nicht etwa weggeschmissen, sondern an einen Ort verbracht, wo sie trocknen kann. Da sie nicht stinkt, kann sie anschließend in die Box zurück. Ich könnte also das nasse Material auch unter meiner Remise trocknen.


An alle, die das hier lesen: Hat noch jemand Erfahrungen mit Hippodung gesammelt? Würde mich mal interessieren. Im Internet ist ja noch nicht besonders viel zu finden. Wer beim Original nachlesen will: www.hippodung.de ist die Internetseite. Es gibt unter dem Stichwort auch ein Video bei Youtube.

Ansonsten: Ein wundervolles Wochenende an alle!!!

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Sonntag, 21. Oktober 2012

 

Herbstimpressionen im Stall Schöpke – eingefangen von Kerstin

Kerstin war von den tollen Eindrücken bei milder Herbstluft so angetan, dass sie ein paar Fotos mit ihrer Kamera gemacht hat. Die will ich euch nicht vorenthalten. Also: Bilder – fast ohne Worte!

Der Reitplatz - - frisch geharkt und vom Laub befreit
Hier sieht man es schon: die Bäume werden schütter Prachtvoll: Die uralte Eiche, die Rasga so sehr als “Kraftort” liebt…
Frieden! Mit zufriedenen Pferden Rasgas “Balkon” mit den Heilsteinen in der Ecke…
Rasga muss auch mit rein Na gut, dann komme ich halt!
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Cera Donovan
Cera Der gute Dango
Donovan ganz nah. Cera muss jetzt rein, aber Julia hat so ihre Mühe, sie vom Grasen abzuhalten.

Der lustige Asterix ist auf den Bildern nicht drauf, weil seine Lena mit ihm im Gelände war.

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Es werde Licht… – sprach Frank!

Irgendwie ist in meinem Stall der Wurm drin: Überall verabschieden sich nacheinander die Lampen. Die Außenbeleuchtung vor der Stallgasse hat ihren Geist schon vor einigen Monaten aufgegeben. War bisher nicht so dramatisch, weil wir ja Sommer hatten und es lange hell war. Vor einigen ca. vier Wochen verabschiedete sich aber auch Ceras Leuchte vor der Box. Das widerum wird jetzt lästig, nicht nur, weil es früh dunkel wird, sondern auch, weil es bei Regenwetter so duster in der Ecke ist, dass alle Reitschüler nur nach Gefühl in der Box putzen können. Wirklich etwas sehen konnte man kaum.

Schon vor drei Wochen (oder ist es noch länger her?) brachte Reitbeteiligung Julia eine neue Leuchtstoffröhre und einen neuen Starter mit, die ich schon längst ausgetauscht haben wollte. Ich hasse diese Arbeit, weil ich irgendwie zu blöd bin, die Abdeckung der Lampen runter und wieder raufzukriegen. Irgendwie komme ich nicht so recht mit dem Mechanismus der Plastikabdeckung klar.

Da wollte Julia heute mal Bewegung in die Sache bringen. Sie hat kurzerhand ihren Mann gefragt, ob der nicht einmal seine handwerklichen Fähigkeiten bei uns demonstrieren könnte. Ja, und das wollte er.

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Erst einmal kam der Kasten runter, dann die neue Röhre rein. Ist schon praktisch, wenn man so lang ist!
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Ein kritischer Blick: Brennt! Und Julia, die nicht rumstehen wollte, griff gleich zum Besen.
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Spinnweben und Staub ade! Während Julia noch fegte, wusch Frank draußen den Plastikdeckel von innen und außen!
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Vorher… Nachher…
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Und weil es so gut ging… …putzte Frank auch noch die anderen Abdeckungen.
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Dann kamen sogar noch die Decken und Seitenwände dran. Da zahlt es sich doch aus, wenn man länger als 1,80 Meter ist!
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Wow, fleißige Handwerker Und das Ergebnis kann sich sehen lassen
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Julia und ihr Mann waren ja ein Überraschungsbesuch und gar nicht geplant gewesen. Dafür aber Angela und Kerstin. Die hatten sich hier heute Mittag verabredet, um gemeinsam den Stall zu machen. Angela ist auf keinem der Fotos drauf, weil sie diese Bilder geschossen hat.

Nach der Stallarbeit waren alle begierig, die Pferde reinzuholen. Das Wetter war sonnig und warm, aber nicht mehr so extrem wie gestern. Die Pferde genossen ihre Spielstunden auf der Wiese und waren auch nicht gleich bereit mitzukommen. Vielleicht hat sie aber auch die Menschenmenge irritiert, die alle mit Halftern und Stricken bewaffnet auf sie zu liefen…

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Dango und Asterix – das neue Dreamteam. Sie stehen neuerdings oft nebeneinander, kraulen sich gegenseitig die Mähne und laufen auch nebeneinander oder hintereinander nach Hause.
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Julia pirscht sich an “ihre” Cera heran… …um das Halfter aufzulegen.
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Ein schickes, neues Lederhalfter. Steht Cera wirklich gut!

Und was habe ich während der ganzen Zeit gemacht? Ich war beim Friseur (endlich wieder kurze Haare!), habe ein wenig eingekauft und Tee gekocht. Ich wusste ja, der Stall ist in guten Händen! Zwischendurch gab’s ein Päuschen bei leckerem Kuchen, den Julia und Angela gespendet haben. So liebe ich das: Zum Arbeiten kommen und dann auch noch Kuchen spendieren! Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu fett werde, bei der üppigen Versorgung! Smiley

Vielen Dank an die tolle Einsatztruppe – vor allem an Frank, der ja mit Pferden nicht so wirklich was am Hut hat. Du darfst gerne wiederkommen. Wir konnten heute Abend schon beobachten, wie toll die Außenbeleuchtung ansprang. Ein völlig neues Erlebnis.

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