Mittwoch, 31. Juli 2013
Schlafanzug-Pferde
Nachdem mein Erstversuch, die Pferde mit Streifen zu versehen, damit sie nicht mehr von den Bremsen geplagt werden, an der Fingerfarbe gescheitert ist, habe ich heute eine neue Variante probiert: Tiermarkierungsfarbe. Sie ist heute mit der Post geliefert worden und lässt sich prima verarbeiten. Mit zwei vollen Stiften schafft man zwei Großpferde…
Es gibt ein kleines Video dazu (Klickt auf das Foto):
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Samstag, 27. Juli 2013
Nur so lässt es sich aushalten
Donnerstag, 25. Juli 2013
Das Pferd von Welt trägt heutzutage Streifen und heißt jetzt “Pfebra”
Dieses Jahr ist es mit den Bremsen und anderen “Lästlingen” auf der Weide besonders schlimm. Manche sagen, das liegt an der Flut, die für alles Stechgetier prima Brutstätten bot. Woran es liegt, ist letztlich egal – meine Pferde jedenfalls leiden schrecklich, allen voran Dango, der sich wieder einmal die Mähne abgescheuert hat. Auch die vielen Insektensprays, die mit “bis zu 24-Stunden-Wirkung” werben, taugen nicht wirklich etwas. Zudem sind sie auch noch gegenüber den Vorjahren sauteuer geworden.
Wie machen es da eigentlich die Tiere in den noch heißeren Gegenden unserer Erde? Die Zebras zum Beispiel? Forscher rätseln schon seit Jahrhunderten, warum die Zebras gestreift herumlaufen. Dient das nur zur Tarnung?
Ungarische und schwedische Forscher vertraten die These, dass das verwirrende Streifenmuster Bremsen vom Stechen abhält, weil sie auf den Streifen nicht landen können. Die afrikanischen Bremsen sind nicht nur größer sondern auch gefährlicher, weil sie fiese Krankheiten übertragen.
Ihre Annahme konnten die Forscher in einer Feldstudie im letzten Jahr bestätigen: Bremsen setzen sich kaum auf Streifenmuster. Kaum waren die Ergebnisse veröffentlicht, sprang die Deckenfirma Bucas auf den Zug auf und verkauft nun Fliegendecken im Zebralook allerdings zum stolzen Preis von 140 Euro. Das ist mir bei drei Pferden deutlich zu viel. Wenn man heute nach Zebradecken für Pferde googled, findet man einige Anbieter mehr, aber die meisten vermelden: “Die Decken sind ausverkauft, werden erst zur nächsten Saison wieder verfügbar sein”.
Wie kriegt man sonst Streifen aufs Pferd? Klar, durch Anmalen. Nur mit was? Ein Rezept aus dem Internet lautet: Mehl mit Wasser und etwas Essig verrühren und dann als weiße Streifen auftragen. Bei hellen Pferden muss man halt Tonerde oder etwas ähnliches zugeben, damit die Streifen dunkel werden. Das mit dem Mehl schien mir eine einfache Methode und super billig…
Ich sage euch: Das ist die größte Schweinerei des Jahrhunderts. Die Mehlpampe klebt wie Hülle – und zwar bevorzugt nicht am Pferd, sondern an der eigenen Hose, auf den Schuhen auf dem Fußboden und an den Händen. Und das Auftragen mit einem Pinsel ist mir auch nicht wirklich gut gelungen. Vielleicht hatte ich die Mischung zu dünn gemacht?
Als Testobjekt musste Donovan herhalten. Der wird ja zurzeit nur am Boden gearbeitet, muss keinen Sattel mit Satteldecke tragen. Da können die Streifen auch eine paar Tage länger draufbleiben, ohne dass sie stören.
Den Mehlversuch musste ich aus “Schweinereigründen” abbrechen. Ich habe die fast volle Schüssel auf unsere Mülltonne gestellt. Vielleicht würde sie über Nacht etwas eindicken? Die Mehlpampe entpuppte sich als prima Fliegenfalle, wurde kurz darauf von Dango, der die Brühe ausschlürfen wollte zu Boden gerissen. Der Fußboden ist noch immer nicht ganz sauber…
Das zweite Rezept zum Streifenmalen geht mit Fingerfarben. Also bin ich nach Duvenstedt zum Bastelladen gefahren, um entsprechende Vorräte zu erstehen. Ich bekam genau noch ein kleines Töpfchen in weiß und eines in gelb. Rest war ausverkauft.
Deshalb trägt mein Donovan nun weiße UND gelbe Streifen. Hätte die Streifen gerne etwas dichter gesetzt und dünner gehalten, aber dafür reichte die Farbe nicht. Angela war an diesem Abend zum Helfen gekommen und hat die Streifenarie mit der Kamera festgehalten. Ich kann euch also aktuelle Bilder liefern:
Also Fingerfarben sind aber irgendwie auch nicht so das Wahre. Sie ist ganz schön teuer und verbraucht sich sehr schnell. Ich habe im Internet jetzt Farbe zum kennzeichnen von Tieren gefunden. Man verwendet sie vor allem für Schweine und Rinder und Schafe. Gibt’s als Farbstift und Spray. Die Farbe soll besonders gut auf Fell haften und erst nach 2-4 Wochen verschwinden. Also wieder abwaschen ist erst einmal nicht. Die Farbe muss von alleine verschwinden. Ich habe Weiß (für Donovan und Rasga) und Schwarz (für Cera und Dango) bestellt und hoffe nun auf schnelle Lieferung… Dann erst kann ich sagen, ob es auch bei meinen Pferden die Bremsen abhält.
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Befindlichkeiten
Alle, die mich kennen wissen, dass ich wetterfühlig bin, und so waren die heißen Tage für mich eine Herausforderung. Für die Pferde auch. Sie dürfen zurzeit nachts raus, stehen tagsüber wie tot in ihren Boxen – mit runterhängender Unterlippe und einem ausruhendem Hinterbein. Aber vielleicht leiden sie nur, weil ich bei dem Wetter nicht so gut drauf bin. Es ist ja immer wieder erstaunlich, wie sich Pferde und Besitzer anpassen…
Mir ging es in den vergangenen zwei, drei Wochen echt mies. Es fing mit schlimmen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit an. Dann kam eine unerklärliche Unruhe dazu. Schließlich stellte sich Husten ein. Ah, dachte ich, eine blöde Sommer-Erkältung. Vielleicht hatte ich mich bei Evi angesteckt? Der Husten kam und ging wieder, die Unruhe steigerte sich in Angst. Und die kam vor allem, wenn ich im Bett lag! Es war so schlimm, dass ich eines nachts schon überlegte, den Notarzt zu rufen. Das Herz schlug mir bis zum Hals, der Druck auf der Brust steigerte sich. Waren das Vorboten von einem drohenden Herzinfarkt? Ich habe den Notdienst nicht gerufen, aus Sorge, er würde mich nur ins Krankenhaus zur Abklärung schicken. Das hätte ich nicht wollen, denn ich hätte ja die Hunde und Pferde nicht unversorgt zurücklassen können.
Zum folgenden Wochenende nahmen die Beschwerden weiter zu. Ich war schließlich so in Sorge, dass ich meinen Vater bat, mich in die Notaufnahme der Paracelsius-Klinik zu fahren. Die machten sofort ein EKG und nahmen Blut ab. Gott sei Dank waren alle Werte unauffällig. Fange ich also an, wunderlich und verschroben zu werden? Der behandelnde Arzt guckte mich schon ein wenig skeptisch an, stellte ein paar Fragen, deren Antwort er aber so gar nicht recht abgewartet hat. Schließlich bekam ich eine “Glückspille”, die meinen Gemütszustand sofort aufhellte. Dazu gab es einen zugeklebten Umschlag mit den Untersuchungsergebnissen für den Hausarzt mit der Anweisung, das weiter abklären zu lassen. Als ich wieder zu Hause war, habe ich den Umschlag natürlich sofort aufgerissen und den Bericht gelesen, soweit ich ihn entziffern konnte. Als letztes stand dort: Wenn nichts weiter gefunden wird, wird angeraten, mich an einen Psychiater zu überweisen. Tolle Wurst!
Da mein Hausarzt noch im Urlaub war und ich partout nicht zu einem fremden Arzt wollte, musste ich also noch eine Woche durchhalten. Die Assistenzärztin im Krankenhaus hatte sich noch herabgelassen, mir vier von diesen “Wunderpillen” mitzugeben. Die habe ich wie meinen Augapfel gehütet. Drei davon musste ich in den Folgetagen doch nehmen.
Als ich dann endlich bei meinem Hausarzt saß, der sich alles geduldig anhörte, tippte er sofort auf einen schiefen Halswirbel. Mich nervt das ein wenig, weil es stets den Anschein hat, dass Chiropraktik zu seinem Hobby gehört und er – egal mit welchen Beschwerden ich dort aufschlage – er immer auf einen blockierten Wirbel tippt und den dann auch gerne einrenkt.
Dieses Mal waren es ein Halswirbel und zwei Rückenwirbel, die laut krachend wieder in ihre Position sprangen.
Aber was soll ich sagen: Meine Angstattacken, die Brustbeklemmung, das Herz, das mir bis zum Hals schlug – alles noch am selben Abend wie weggeblasen. Das ist schon wirklich unglaublich. Ich bin wieder richtig fit – wenn man mal von dem feuchtschwülen Wetter draußen absieht.
Also: Ich werde diesen September zwar 60 Jahre alt, aber ich bin noch nicht wundersam und reif für die Klapsmühle!
Labels: Stallgeflüster
Mittwoch, 24. Juli 2013
Eine tolle Geschichte zum Nachdenken
Jim und Robert, zwei ältere, todkranke Männer, teilen sich ein Krankenhauszimmer. Jim liegt an der Wand, kann sich wegen eines Rückenleidens nicht aufrichten, während Robert - er hat ein Lungenemphysem - sich täglich für eine Stunde aufsetzen muss, um seine Lunge zu entlasten.
Die beiden unterhalten sich viele Stunden am Tag, sprechen über Gott und die Welt, ihre Familien, ihren ehemaligen Job, ihre Urlaubsreisen, ihre Träume und Sehnsüchte.
Die schönste Zeit für Jim ist täglich die Stunde, in der sich Robert aufsetzt. Denn dann kann Robert aus dem einzigen Fenster im Raum nach draußen sehen und seinem Leidensgenossen alles haarklein beschreiben, was draußen so alles passiert.
Das Fenster zeigt auf einen Teich, wo Enten und Schwäne ihre Kreise ziehen und Kinder ihre Modellboote zu Wasser lassen. Verliebte Paare schlendern im Frühjahr Arm in Arm vorbei an den unzähligen Blumenbeeten. Manchmal halten sie an und zeigen auf die Skyline der Großstadt, die sich am Horizont abhebt.
Robert beschreibt das Treiben draußen so farbenfroh und lebendig, dass Jim jedes Mal die Augen schließt und sich alles ganz genau vorstellen kann. Er verlässt für diese Minuten das triste Krankenzimmer – wenigstens in Gedanken. Eines Tages beschreibt Robert einen bunten und lauten Karnevalszug. Obwohl Jim, die Musik nicht hören kann, weiß er doch genau, wie es draußen aussehen muss und wie es sich anfühlt. Er hat die fröhlichen Menschen genau vor Augen.
So vergehen Wochen und Monate - bis eines Morgens die Krankenschwester Robert leblos in seinem Bett vorfindet. Er war in der Nacht friedlich eingeschlafen. Traurig lässt sie das Bett räumen. Einen Tag später bittet Jim, ob er wohl ans Fenster umziehen dürfe. Natürlich wird ihm sein Wunsch sofort gewährt.
Kaum, dass er alleine ist, stützt er sich mit aller Kraft auf seine Arme, um einen ersten Blick durch das Fenster in die farbenfrohe Außenwelt zu werfen. Doch alles, was er sieht, ist die graue, fensterlose Wand einer Garage gegenüber.
Überrascht fragt er die Krankenschwester, wie es denn sein könnte, dass ihm sein verstorbener Freund all die wundervollen Dinge so detailgetreu und lebendig beschrieben hatte.
Die Krankenschwester antwortet: "Oh, Robert war blind. Er konnte auch die Wand nicht sehen. Vielleicht wollte er Sie aufheitern und ihnen Mut machen."
Nachtrag:
Es liegt eine große Freude und Genugtuung darin, andere Menschen glücklich zu machen - ganz egal, in welcher schlimmen Situation du gerade selber steckst. Sorgen, die man teilen kann, halbieren sich, aber geteilte Freude vervielfacht sich.
Wenn du dich wirklich reich fühlen willst, dann zähle all die Dinge auf, die du besitzt, die man mit Geld nicht kaufen kann. Du wirst erkennen, wie unendlich wohlhabend du bist. Jeder Tag ist ein Geschenk, das sich lohnt, geteilt zu werden.
2. Nachtrag:
Der Ursprung dieser Geschichte ist unbekannt. Aber du bist herzlich eingeladen, diese Geschichte weiter zu teilen und auch andere zum Nachdenken anzuregen.
Labels: Zum Nachdenken
Dienstag, 9. Juli 2013
Ein Update zu Donovan
Einige von euch Lesern, die meinen Blog mehr oder weniger regelmäßig verfolgen, kennen ihn schon, meinen ungestümen Trakehner Wallach Donovan. Ein Bild von einem Pferd, aber leider auch impulsiv und manchmal unberechenbar. Ich besitze ihn schon seit vier Jahren und scheine mit ihm überhaupt nicht voran zu kommen.
Als ich ihn damals kaufte, wollte ich ihn – wie meine Dressurstute Cera auch – in HSH nach Fritz Stahlecker ausbilden. Ich kaufte ganz bewusst ein Pferd, das noch nicht geritten ist, denn die Ausbildung an der Hand bis zu gehobenen Dressurlektionen, ehe das Pferd jemals einen Reiter getragen hat, war ja das Ziel. Nun ja, Donovan hat mir da gründlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, wollte sich von mir partout nicht in eine Methode zwängen lassen.
Tierärzte, Chiropraktiker, Tierkommunikatoren und Heilpraktiker hatten mir bestätigt, dass Donovan grundsätzlich völlig gesund sei. Damals beschloss ich dann, einfach einmal aufzusteigen und zu sehen, was passiert. Donovan war todbrav. Er bockte nicht, aber er ging auch nicht recht vorwärts.
Dann kam irgendwann der Samstag (wir hatten heftigen Sturm mit orkanartigen Böen), wo er sich in der Halle erschrak und mit einem Satz herumwirbelte – obwohl ich neben ihm stand, um ihm den Hallendreck aus dem Fell zu bürsten. Das hat mich damals einen Zahn gekostet und mein Jochbein gebrochen. In Wirklichkeit ist dabei viel mehr kaputt gegangen: Mein Vertrauen in dieses Pferd. Donovan, dieser verspielte, impulsive Freigeist, wollte sich einfach nicht von mir zähmen lassen…
Gerne hätte ich ihn woanders hin gegeben. Aber wer will schon ein “verkorkstes” Pferd? Wem traue ich zu, mit diesem hoch sensiblen, ängstlichen und doch neugierigen Pferd artgerecht umzugehen? Viele Trainer meinten, dass es mit ihm ganz einfach gehen würde – aber keiner der Trainer war wirklich bereit, es ernsthaft mit ihm zu versuchen.
So führte der Lauser ein recht lockeres Leben in meinem Stall: Stets gut versorgt, von den Stuten umschwärmt, musste nur ab und zu in Parelli-Ausrüstung auf den Platz. Da ich seine Macken ja gut kannte und schon wusste, wo und wann er “austicken” würde, hat mich Donovan nur selten enttäuscht. Oft musste ich das Seil loslassen oder kam seinen Hinterhufen verdammt nahe.
Dann hörte ich von Christian Torp. Ein Tierarzt, der sich inzwischen ganz der energetischen Behandlung verschrieben hat. Der sollte vor allem meinen Ekzemer Dango behandeln. Und weil er dann ja schon mal da war, habe ich ihm alle meine Pferde vorgestellt – auch Donovan. An Donovan hat Dr. Torp ziemlich lang “herumgedoktert”, viele Blockaden gefunden und gelöst.
Und was soll ich sagen? Es ist, als ob Donovan seitdem auf Drogen ist. Das Pferd hat sich seit der ersten Behandlung vor drei Wochen zu fast 100 Prozent verändert. Ich bin völlig fasziniert. Er lässt sich plötzlich wie selbstverständlich mit Fliegenspray einsprühen. Das war noch vor drei Monaten völlig undenkbar! Selbst mit Knotenhalfter, Strick und Handschuhen gab es einen Affentanz in der Box, ehe ein paar Tropfen Spray auf seinem Körper waren.
Zeitgleich habe ich einen Horsemanship-Trainer gefunden, der sein Pferd im Nachbardorf stehen hat und gewillt ist, einmal die Woche mit Donovan zu arbeiten. Auch das war ein Griff in die Glücksschüssel: Die zwei passen wie Faust aufs Auge. Der Mann heißt Manuel Bergunde. Er ist die Ruhe in Person, bleibt immer freundlich, aber konsequent. Er spricht nicht viel, und es gelingt ihm, das Pferd auf sich zu konzentrieren.
Seit der Behandlung von Dr. Torp und Manuels Trainingseinheiten habe ich wieder Hoffnung, Donovan doch noch zu packen. Hier mal ein paar aktuelle Bilder von meiner Arbeit mit ihm:
Die Fortschritte mit Donovan habe ich auch Manuel Bergunde zu verdanken, der mir mit seiner ruhigen, besonnenen Art eine neue Herangehensweise an die Arbeit mit diesem speziellen Pferd gezeigt hat. Er war erst drei Mal da, mal sehen was der Rest des Sommers noch bringen wird!
Labels: Ausbildung, Pferde in meinem Stall, Stallgeflüster
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