Freitag, 28. März 2014
Herden-Zusammenführung
Vor über acht Wochen stehen Manuels Pferde nun schon bei mir auf dem Hof. Die ganzen Wochen waren die Neuen dazu “verdammt” im Roundpen zu stehen – meine Pferde drum herum. Jetzt endlich haben wir es geschafft, beide Herden zusammen zu lassen.
Ich habe diesen Tag ein wenig gefürchtet, denn meine letzte Zusammenführung war vor vier Jahren, als Dango neu eingezogen war. Auch er verbrachte die ersten Tage zum Kennenlernen im Roundpen –und verletzte sich dann mit der ganzen Gruppe so sehr, dass er fast drei Monate stehen musste.
Dieses Mal verlief alles ganz anders. Erst haben wir die drei Neuen auf den Paddock gelassen, dann unsere Stall-Truppe. Ich dachte ja, jetzt würde “die wilde Luzie” abgehen – aber nein. Sie haben alle mächtig um sich gegiftet, die Ohren angelegt und grimmig geguckt. Der eine oder andere hat auch Mal tüchtig in die Luft gekickt – das war es dann auch.
Beide Gruppen blieben zusammen und auf Abstand. Jede Gruppe fraß das Heu auf ihrer Seite. Schon in den Wochen zuvor habe ich klare Vorlieben entdeckt: Donovan fühlt sich zu Thirilou hingezogen. Er ist geradezu vernarrt in sie – was Rasga ganz schön eifersüchtig werden lässt. Und Dango liebt Cornette. Madrigal widerum findet glaube ich Cera ganz attraktiv…
Am ersten Tag haben sie sich noch nicht so recht getraut, mehr Bekanntschaft zu schließen, aber das wird in den nächsten Tagen bestimmt noch kommen.
Der einzige, der sich aus allem völlig rausgehalten hat, war Haflinger Asterix. Er hat am Roundpen einen Heuhaufen besetzt und genüsslich gefressen. Sollten doch die anderen das anstrengende Herumrennen leisten!
Alle Pferde waren hoch aufmerksam. Madrigal hat sich alle Mühe gegeben, seine beiden Stuten bei sich zu behalten.
Nach zwei Stunden haben wir alle Pferde wieder eingesammelt, und beide Gruppen haben dann erst einmal ein ausgiebiges Nickerchen gemacht…
Heute war nun der zweite gemeinsame Tag, und ich war alleine, alle Pferde rauszulassen. Heute gab es noch weniger Aufregung als gestern. Ich habe nicht einmal ein Pferd quieken gehört, und viel herumgetobt sind sie auch nicht.
Das Reinholen war etwas komplizierter, denn nun war ich ja alleine, konnte nicht aufpassen, dass die Außenbox-Pferde so lange im Paddock warten, bis die Stallpferde zu Hause sind. Ich hatte gehofft, sie würden nicht von selbst mitkommen – aber weit gefehlt.
Cornette, war die erste, die schnurstracks durch die Stallgasse kam, nach einer kurzen Weile auch die anderen beiden. Sie wissen inzwischen, wo sie zu Hause sind, und waren flugs in ihren Außenboxen verschwunden, wo schon eine Handvoll Hafer auf sie wartete.
Nur Thirilou musste etwas umherwandern und erst einmal die Mistplatte gründlich in Augenschein nehmen…
Die musste ich einfangen und zu ihrer Box geleiten. Aber alles in allem lief alles ganz gesittet ab.
Damit ihr euch einen Eindruck machen könnt, gibt es wieder ein Video! Klick
Labels: Pferde in meinem Stall, Stallgeflüster, Videos
Sonntag, 9. März 2014
Meine Hippodung-Alternative – Update März 2014
Ende Oktober 2012 berichtete ich über meine neue Boxeneinstreu Hippodung. (Zum Nachlesen: http://derfeinedialogmitpferden.blogspot.de/2012/10/meine-neue-einstreu-hippodung_27.html)
Der 2. Bericht: http://derfeinedialogmitpferden.blogspot.de/2013/03/ein-update-zur-einstreu-hippodung.html?showComment=1379196047819#c2084804949573291010
Der 3. Bericht: http://derfeinedialogmitpferden.blogspot.de/2013/09/meine-hippodung-alternative-neues-update.html
Weil ich immer Mal wieder angeschrieben und nach meiner alternativen Einstreu gefragt werde, will ich hier ein weiteres Update posten. Den ersten Beitrag zu meiner Hippodung-Alternative schrieb ich Anfang März 2013. Jetzt ist also ein weiteres Jahr vergangen. Gut, um einmal ein wenig Statistik zu betreiben.
Ich bin von der Einstreu immer noch überzeugt. Sie ist nach wie vor ergiebiger als Eurolin Leinenstroh-Einstreu und auch billiger, aber erheblich teurer als Stroh. Dafür erzeuge ich so viel weniger Mist, dass die Mistplatte für das ganze Jahr gereicht hat. Ich spare also an Kosten fürs Mistabfahren.
Hier mal ein paar statistische Werte für alle, die sich ebenso dafür interessieren.
Alle Berechnungen, die ich hier anstelle, sind für fünf Pferde – darunter sind zwei “Schweine”, die unendlich viel pieseln und ihr Heu gerne eintunken. Ein Pferd trägt viel Einstreu nach draußen (der Wind weht es dann weg), ein Pferd ist sehr sauber (verbraucht nicht ganz so viel), und ein Haflinger, bei dem ordentlich an Einstreu gespart wird (die Besitzer streuen selbst ein).
Außerdem müsst ihr wissen, dass ich sehr üppig einstreue. Die Pferde stehen immer trocken. Ich spare damit nicht, habe im Winter ein dickeres “Bett” als im Sommer. Die Pferde kommen das ganze Jahr über nur für 3-6 Stunden auf die Weide / Paddock, in heißen Sommern über Nacht, stehen die übrigen Stunden in ihrer Box (4,20 x 3,40 Meter plus “Balkon” in gleicher Größe).
Eine Rolle spielt auch die Witterung. Ist es lang sehr nass mit viel Regen draußen, nimmt auch die Einstreu mehr Feuchtigkeit auf.
Im Jahr 2013 habe ich rund 400 Sack Pellets à 15 Kilo für fünf Pferde verbraucht. Die haben rund 1650 Euro gekostet. Das sind aufgerundet 4,20 Euro pro Sack/15 Kilo. Das sind fast 32 Euro in der Woche für alle Pferde. Oder 330 Euro für ein Pferd im Jahr.
Ich rechne hier mit aktuellen Zahlen und dem aktuellen Verbrauch. Da ist als nichts geschätzt oder hoch gerechnet. Ihr müsst auch wissen, dass die Ersteinstreu (die wie Hippodung auch mit Wasser aufgelöst werden muss) rund 10 Sack pro Box verbraucht. Ich habe alle Boxen im Spätsommer einmal komplett leer gemacht und neu gestartet. Das ist nicht wirklich nötig. Ich mache das, um die Boxen zu desinfizieren und gründlich zu reinigen.
Ich hatte ja nun auch Hippodung ausprobiert. Die Hippodung-Pellets, die noch mit Zusatzstoffen versetzt sind, gefallen mir besser, weil sie deutlich weniger Ammoniak-Gerüche aufkommen lassen. Dagegen steht aber auch der Preis von 16,50 pro Sack à 14 kg (zu 4,20 à 15 kg jetzt). Also nehme ich bei meinen Holzpellets öfter mal die nassen Stellen raus, streue großzügiger über und habe die gleiche Geruchsneutralität.
Mit meinen Holzpellets kann ich außerdem noch etwas sparen, wenn ich sie im Mai/Juni bestelle. Da kostet die Palette rund 15 Euro weniger als im Herbst und Winter. Ich werde also dieses Jahr zuschlagen und den geschätzten Jahresverbrauch im Frühjahr einkaufen. Da alle Säcke wasserfest verpackt auf Paletten geliefert werden, die noch mit Folie umwickelt sind, kann ihnen auch Spritzwasser und hohe Feuchtigkeit nichts anhaben. Ich lagere die Paletten unter meiner offenen Remise.
Zusätzlich arbeite ich in der warmen Jahreszeit mit sogenannten effektiven Mikroorganismen, kurz EM genannt. Ich sprühe dann 2 x pro Woche einen dünnen Film über alle Boxeneinstreu, über die Wände und die Tröge. Das geht aber nur bei Außentemperaturen von ca. 15 Grad. Darunter “arbeiten” die EMs nicht. Sie gehen zwar nicht verloren, wachen aber erst bei deutlichen Plusgraden auf. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mit oder ohne EMs keine Unterschiede festgestellt. Vielleicht muss ich intensiver und regelmäßiger sprühen? Da die EMs nicht viel kosten, spielt es preislich keine Rolle.
Im Sommer, wenn bei nassen Stellen leichter mal Gerüche entstehen, bestreue ich den nassen Boden mit einer dünnen Schicht Dolomit-Kalk. Der bietet Nährboden für die EMs, bindet die Gerüche und saugt gut auf. Ein 20-kg-Eimer kostet 8 Euro. Ist also auch nicht die Welt.
Habt ihr noch Fragen? Dann schreibt mir. Wenn ich kann, beantworte ich eure Fragen gerne.
Ist die Einstreu ganz neu, riecht es wunderbar nach frischem Holz – fast wie in einer Zirkusmanege.
P.S.: Meine Stute pinkelt immer auf dieselbe Stelle. Die ist fast jeden Tag an der Stelle nass. Ich habe schon überlegt, dort einen Verbundstein rauszunehmen, damit das Pippi ablaufen kann. Ist natürlich keine wirkliche Lösung. Dort nehme ich die nasse Stelle komplett raus und fülle mit alter Einstreu nach. Das war aber auch bei Hippodung so.
Labels: Stallgeflüster
Samstag, 8. März 2014
Frühlingsluft über Tangstedt
Während hier die Temperaturen immer milder werden und die Sonne in den letzten Tagen immer länger scheint, sind die Pferde ein bisschen schlapp. Ihnen setzen die warmen Temperaturen zu, vor allem auch, weil sie wie wild ihr Winterfell abschmeißen.
Wenn man Dango ausgiebig genug putzt, kann man fast eine Plastiktüte voll Haare entsorgen. Wahnsinn. Selbst Rasga fängt inzwischen an, langsam ihr Sommerkleid anzulegen.
Im letzten Jahr zur selben Zeit lag hier zentimeterdick Schnee und wir stöhnten unter der Kälte. Hier zwei Bilder vom 10., bzw. 13. März 2013:
Und heute habe ich dieses Foto gemacht:
Auf meinem Rasen (der eigentlich keiner mehr ist) recken sich etliche Krokusse in die Sonne, alle Büsche drum herum warten nur darauf, grün zu werden. Ich kann schon die Knospen sehen.
Lange habe ich auch nichts über meine Hunde geschrieben. Sie haben sich so super eingelebt und sich meinem Alltag total angepasst. Sie gehen mit mir spät ins Bett – und wenn es ihnen zu lange dauert, gehen sie schon Mal ins Schlafzimmer vor – und sie stehen mit mir spät auf.
Draußen beobachten und “bewachen” sie die Pferde und toben auf den Wiesen herum. Bei dem schönen Wetter sind sie besonders aufgekratzt. Ich habe für euch ein kleines Video zusammengeschnitten (klickt auf das Foto):
Die beiden sind jetzt 2,5 Jahre alt und richtig fit!
Ich wünsche jedenfalls allen ein wunderschönes, sonniges Wochenende!
Labels: Meine Hunde, Stallgeflüster, Videos
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