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Es werden Posts vom März, 2009 angezeigt.

Wer führt wen?

Heute abend gab es eine weitere Einheit "Wie führe ich mein Pferd?". Donovan kann offenbar ein rechter Sturkopf sein - Ausdauer gepaart mit "das will ich nicht!". O.k. Er hat mich herausgefordert, ich nehme die Herausforderung an - aber anders, als er sich das gedacht hat. Meine Ausrüstung heute: Weiches Stallhalfter, langer Naturstecken und das lange Führseil. Diesmal gehe ich nicht direkt an der Bande, sondern in 2 Meter Abstand. Gleich in der Ecke der erste leichte Widerstand. "Was macht sie, wenn ich zurückziehe?" Sie macht nichts, gibt eher nach und folgt ihm - um ihn dann wieder zum Mitkommen aufzufordern. Eine ganze lange Seite klappt prima. Ich halte an, lobe ausgiebig. Immer wieder ist es das Antreten, das ihm Schwierigkeiten bereitet. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, mich nicht mehr auf "Kraftziehen und Gegenhalten" einzulassen, jedenfalls im Moment nicht. Nachdem linksherum so einigermaßen geht, versuchte ich die andere Hand....

Wurmkur

Gestern war unser Stalltreffen, das wir in unregelmäßigen Abständen ca. zweimal im Jahr abhalten. So hatten die Pferde Pause. Ich nutzte den Abend, meinen beiden ihre fällige Wurmkur zu verpassen. Mit Handschuhen, Halfter und Strick bewaffnet näherte ich mich auch Donovan. Aber entgegen aller Befürchtungen, ließ er sich ganz einfach entwurmen. Die Paste schmeckte ihm zwar nicht, er flehmte entsetzlich, versuchte vergeblich, sie wieder auszuspucken, aber er war auch nicht tödlich beleidigt. Heute Abend muss er jedenfalls wieder ran.

Sturheit siegt

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Sonntag Susanne, eine Arbeitskollegin kam mich besuchen, um "den Neuen" mal zu begutachten. Donovan zeigte sich von seiner besten Seite, kam an den Zaun, ließ sich kraulen, gab sich freundlich. Nach einem kleinen Schwätzchen beschlossen wir, dass ich Donovan auch mal in der Halle vorführe. Vor allem hatte sie noch ein bisschen Zeit und bot an, mich zu filmen. Filmaufnahmen sind mir zurzeit stets willkommen. Sie sind später mal ein wertvolles Zeitdokument. Gesagt, getan. Während Susanne auf der Bank saß, die Kamera im Anschlag, führte ich vor, wie fein Donovan neben mir gehen, anhalten und auf Kommando Rückwärtsgehen kann. D.h.: wollte ich vorführen! Donovan rammte seine vier Beine in den Boden sagte "Nein". Ich kam nicht weit genug hinter ihn, um ihn am Hintern voranzutreiben. Er war im Rückwärtsgehen schneller. Nach einem Minutenlangen Versuch brach ich ab, ließ Donovan im Kreis um mich laufen, anhalten und die Richtung mehrfach wechseln. Wenigstens das funkti...

Porträt Cera

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Cera ist eine Westfälische Warmblutstute. Ich habe sie vor vier Jahren Vierjährig im November vom Aufzüchter Klaus Knickrehm in Großensee gekauft. Er ritt sie mir vor, und ich war ganz begeistert von ihrem gewaltigen Schritt und ihrem ruhigen Wesen in allen Gangarten. Die Halle dort ist ein Traum, Glaswände fast bis zum Boden, riesengroß und taghell. Cera war nicht eingeflochten, aber mit weißen Bandagen und weißer Schabracke aufgerüscht. Ein wirklich tolles Bild. Obwohl ich ja eigentlich nicht wollte, habe ich sie dann gleich beim ersten Besuch probegeritten. Es war ein Traum. Sie war erst drei- bis vier Wochen geritten, ging aber sicher und willig in allen Gangarten, auf beiden Händen. Eine Woche später zog sie bei mir ein. Das Ersttraining mit ihr war natürlich viel leichter als mit Donovan, da sie an den üblichen Umgang beim Putzen und Reiten gewöhnt war. Der erste Ritt in meiner Halle ein paar Tage später abends nach der Arbeit war allerdings der totale Reinfall. Sie war ängstlich...

Eine neue Liebe

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Donovan ist ein offenbar begehrter Junggeselle. Haben sich die beiden Stuten anfangs angewidert abgewandt in ihn keines Blickes gewürdigt, sieht es nun nach einer Woche ganz anders aus. Das Rennen hat bisher Rasga gemacht. Sie ist - wie Cera - hoch rossig und drängt sich Donovan schon recht unanständig auf. Gott sei Dank scheint Donovan nicht zu wissen, was das bedeutet! Er macht keine Anstalten, sie zu bespringen. Er fühlt sich eher ein bisschen geehrt, dass er so begehrt ist und beschützt Rasga vor den anderen Wallachen. Cera scheint zu denken: "Albern, das verliebte Paar, mit denen habe ich gar nichts zu tun!" und schließt sich plötzlich Ponywallach Lucky an, mit dem sie sonst eigentlich nichts am Hut hat. Die anderen beiden Wallache, Haflinger Asterix und der Spanier Diego halten sich ganz im Hintergrund. Mit Donovan als Konkurrenz kriegen sie bei Rasga und Cera keine Schnitte. Hier noch ein paar Fotos der Pferdetruppe: Das neue Liebespaar Wollen wir ein bisschen kusche...

Die erste Woche

Am Montag musste ich ja wieder arbeiten. Ich stellte also alle Pferde mit reichlich Heu zusammen auf den Paddock. Es hat in Strömen geschüttet, aber ich hoffte, der Regen würde noch nachlassen. Ich wollte die Pferde nicht länger als nötig trennen, wo sie sich doch gerade gut aneinander gewöhnt hatten. Donovan bekam sein Stallhalfter auf. Ich ließ es dran, damit mein "Pferde-Reinholdienst" eine Chance hat, den Zausel zu greifen. Ich war in Sorge, ob er wohl nur draußen stehen würde, weil er in seiner Doppelbox ja allein steht und dann völlig nassgeregnet und durchgefroren sein würde. Ihm eine Regendecke zu verpassen, ist zurzeit noch völlig undenkbar. Freudige Überraschung, als ich abends nach Hause kam: Er stand warm und trocken in seiner Box und fraß gemütlich sein Heu. Erst als das automatische Licht - über einen Bewegungsmelder von mir ausgelöst - anging, kam er heraus. Ich nahm ihn in Parelli-Ausrüstung mit in die Halle. Stehen und Gehen und Rückwärts sind die ersten Komm...

Das erste Wochenende

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SAMSTAG Der Samstag begann ebenso friedlich wie der Freitag endete. Donovan kam gut erholt aus seiner Box (ich hatte ihn wieder über Nacht eingesperrt) und freute sich, dass nun was passieren sollte. Ich führte ihn wieder allein in den Roundpen und ließ dann unsere Pferde frei. Zuvor hatte ich überall reichlich Heu verteilt. Die Rennerei hielt sich von vornherein in Grenzen, alle stürzten sich auf ihr Frühstück. Und so traute ich mich nach zwei Stunden, das Türchen für Donovan aufzumachen. Während er aus dem Roundpen rauskam, ging ich in den Roundpen hinein - wollte nicht mitten zwischen aufgeregt umherspringende Pferde geraten. Ich hielt meine Kamera gezückt - und NICHTS passierte. Donovan schlenderte umher, guckte sich alles ganz genau an, inspizierte aber auch wirklich jeden fremden Ködelhaufen. Die anderen taten so, als würden sie Donovan nicht kennen. Die beiden Stuten gingen auffällig betont in eine andere Windrichtung, und wenn es nicht Pferde wären, würde ich sagen "mit ho...

Porträt Donovan

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Das ist Donovan. Er hatte am 9. Januar Geburtstag und wurde da genau vier Jahre alt. Was ich über ihn weiß: Er ist ein Trakehner russischer Abstammung und wurde in Bayern geboren. Als Absetzter wurde er von dem namhaften Trakehner Züchter Cees van de Ree ( http://www.gestuet-hellerholz.com/ ) aufgekauft und nach Alvesloe (nördlich von Hamburg) gebracht. Mit vielen anderen Hengstfohlen seines Jahrgangs ging es von hier nach Holland auf die großen Aufzuchtsweiden. Dort verbrachte er die ersten drei Jahre seines Lebens in einer Hengstherde von ca 40 Jungtieren. Die Pferde wachsen dort ohne Eingreifen des Menschen auf. Es wird nach ihnen gesehen, sie werden entwurmt und geimpft, aber es wird nicht mit ihnen umgegangen. Dafür sind es einfach zu viele. Im Herbst 2008 wurde er eingefangen und zusammen mit sieben Kumpels im Pferde-LKW wieder nach Alveslohe gebracht. Eine Woche später wurde er gelegt und bei der Gelegenheit gleich gründlich untersucht, inklusive Röntgen-Check. Bestätigung vom ...

Der erste Freitag

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Achtung: Klickt auf die Fotos und ihr kriegt in einem 2. Fenster Videos. Das Videofenster anschließend wegklicken. Donovan hat die erste Nacht in seinem neuen Domizil gut überstanden. Zur Begrüßung gab's einen Happen Kraftfutter und etwas Heu und er durfte seinen Paddock inspizieren. Das tat er denn auch ausgiebig. Er hat jede Ecke "erschnüffelt", ist jeden Quadratzentimeter des Auslaufs abgeschritten. Aber wider Erwarten in relativer Ruhe und ohne große Nervosität. Weil alles so gut lief, entschloss ich mich, ihn gleich mit den anderen Pferden auf den Winterpaddock zu lassen - allerdings in der sicheren (hohen) Einzäunung des Roundpens. Mit Parelli-Ausrüstung und Handschuhen bewaffnet ging ich los. Anders als auf dem Züchterhof ließ er sich willig ganz allein zum Roundpen führen. Nicht ein Versuch, wegzustürmen oder sich loszureißen. Er ging auch durch das Türchen im Roundpen und wartete sogar, bis ich das Führseil abgeklinkt hatte. Als ich mich aber entfernte, um die an...

Rückschau auf die ersten Tage

Ab heute will ich regelmäßig über meine Arbeit mit Donovan schreiben. Ich beginne mit einer kleinen Rückschau auf die vergangene Woche: Ich hatte Donovan bereits vorletztes Wochenende gekauft und mit dem Aufzüchter vereinbart, dass er bis Mai auf dem Hof bleiben dürfte. Dann würde mein Jahresurlaubbeginnen, und ich hätte genug Zeit, ihn schonend in die Herde zu integrieren und mit der Arbeit zu beginnen. Als ich das Pferd aber vorletztes Wochenende besuchte, um ihm ein bisschen extra Bewegung zu verschaffen, gebärdete er sich derart ungestüm, dass ich schon Sorge hatte, dem nicht Herr zu werden. Er hatte einfach Bewegungsmangel. Und der Paddock, auf den er täglich alleine kam, war derartig “abgesoffen”, dass an ein Herumtoben für ihn gar nicht zu denken war. Die restliche Zeit des Tages stand er in einer sehr gepflegten, großen Box - aber mehr oder weniger im Halbdunkel, wenn die Türen geschlossen waren. Bei uns besserte sich das Wetter zunehmend, die Sonne schien, und unsere P...

Donovan ist da!

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. Am 19. März ist er zu mir gekommen: Donovan, ein 4-jähriger Trakehner Wallach. Ich habe mehr oder weniger zufällig von ihm gehört und konnte dann nicht widerstehen: Donovan ist noch nicht geritten. Überhaupt wurde bisher wenig mit ihm umgegangen. Für mich DIE Herausforderung: Was kann ich dem liebenswerten Kerl mit der HSH-Methode beibringen? Wann werde ich ihn das erste Mal reiten können? Alle Macken, die er möglicherweise im Laufe der Zeit entwickelt, habe ich ihm dann anerzogen. Ein für mich sehr spannendes Projekt. Wenn es euch ebenso interessiert, schaut hier regelmäßig rein, ich werde hier mehr oder weniger täglich über meine Arbeit berichten. Und zwar über positive wie (hoffentlich wenige) negative Ereignisse.