Posts

Es werden Posts vom April, 2009 angezeigt.

Zicke Cera

Cera war ja schon beim Reinholen nicht sehr kooperativ. Ich will sie heute reiten, um sie noch ein bisschen fit für das Wochenende zu machen. Erst reite ich auf dem Platz draußen, aber der ist noch recht nass vom Sturzregen gestern. Ich gehe in die Halle, da kann ich mich auch im Spiegel korrigieren. Cera hat heute aber gar keine Lust, wird wohl wieder rossig. Ausgerechnet jetzt! Sie ist schon im Schritt übereilt, will nicht recht zuhören, kann sich nicht konzentrieren. Nach 20 Minuten gebe ich auf und mache mit ihr noch eine kleine Schrittrunde Richtung Gelände. Das bringt sie vielleicht auf andere Gedanken. Dass sie heute so mies drauf war (beim Putzen wollte sie nur kuscheln...) werte ich mal als Generalprobe vor dem Wochende. Sagt man doch, wenn die Generalprobe schief geht, wird's eine grandiose Vorstellung! Na, hoffen wir fürs Beste!

Luftikus Donovan

Wegen des heftigen Unwetters hatte Donovan gestern Pause. Dafür muss er heute wieder ran. Das mit dem Longiergurt klappt immer besser, ich kann ihn um weitere zwei Loch enger schnallen, ohne dass er ausflippt. Noch ein Loch mehr, und ich kann ihn ausbinden! Heute schaffe ich nur eine Runde im Schritt geführt, als "Kuddel", mein Heulieferant aufkreuzt, um mir drei neue Rundballen zu liefern. Ich gehe mit Donovan zu ihm und klöne ein paar Minuten mit ihm. Kuddel gefällt es, Donovan findet das doof. Soooo lange artig stehen und zuhören - das geht ja gar nicht. Ich zwinge ihn, schließlich macht das ein gehorsames Pferd aus. Dann muss Kuddel weiter und ich gehe mit Donovan zurück auf den Reitplatz, weg vom Tor, damit er sich nicht vor den runterrollenden "weißen Riesen" erschrickt. Nach wenigen Metern hüpft Donovan mehrmals wie ein Flummie in die Luft, ich passe auf, nicht in die Nähe seiner Beine zu geraten. Nicht, dass er mich treten will, aber er ist noch so unbedarft...

Fritz Stahlecker kommt...

... und die Pferde machen sich über mich lustig! Für das Workshop-Wochende habe ich alle Hände voll zu tun: Gastboxen herrichten, Halle ebnen, Sitzplätze zum Essen vorbereiten - und Essen für rund 40 Kursteilnehmer kochen. Als ich in den Stall komme, um Stroh für die Gastboxen zu holen, sehe ich Cera und die andren in Donovans Paddock. Sie stehen alle an der Wassertränke an. Weil es schon recht spät ist, beschließe ich, gleich alle reinzuholen. Aber: Cera sieht mich mit dem Strick kommen und schreitet unbeirrt meiner "Haaaaaaalt"-Rufe zurück zur Weide. Die anderen tun es ihr natürlich nach und traben munter hinterher. Das wurmt mich. Ich gehe hinterher. Was bildet sich Cera ein! Auf der Weide sieht sie mich kommen - und nun geht es zurück Richtung Stall. Weil sie die Leitstute ist, folgen ihr wieder alle wie auf Kommando und traben Richtung Stall. Nur: Ich stehe immer noch auf der Weide und kann sie nicht einholen! Ich muss nicht erwähnen, dass sich IM Stall alle "falsch...

Wo ist das Gewitter?

Gewitter-Video Heute war das heftigste Gewitter, das ich seit langem hier erlebt habe. Es hat so laut gedonnert, dass ich dachte, die Hauswände stürzen ein. Und der Regen stürzte geradezu vom Himmel. Da hat Petrus seine Badewanne auf einmal entleert. Ich musste warten, bis der Regen aufhört, ehe ich zu den Pferden gehen konnte. Der arme Donovan stand draußen, hat offenbar alles abgekriegt. Wenn es so doll regnet, dann macht das Dach seines Hauses fürchterliche Klopfgeräusche. Ich hatte gar nicht bedacht, dass er noch nie einen starken Regen bei uns erlebt hat, und sich daher auch nicht an das Geräusch gewöhnen konnte. Als ich hinkam, um ihm sein Abendbrot zu bringen, wollte er erst nicht in die Box. Ich musste neben ihm stehen bleiben, damit er frisst. Er zitterte er vor Kälte. Und so habe ich ihm meine alte Abschwitzdecke aufgelegt, um ihn ein bisschen zu wärmen. Wider Erwarten machte ihm die Decke nichts aus. Ich konnte sie sogar anständig zumachen. Nach 20 Minuten habe ich sie ihm w...

Das bisschen Reiten...

...strengt doch gar nicht an... Es ist unheimlich schwül, sieht nach Regen aus, aber der will einfach nicht kommen. Ich habe keine Lust mehr zum Laufen, deshalb sattel ich Cera zum Reiten auf dem Platz. Sie ist ein bisschen steif, will den Rücken nicht recht hergeben. Ich reite ziemlich lange Schritt am langen Zügel, und ein paar Seitengänge, ebenfalls am ganz langen Zügel. Es geht so leidlich. Ein paar Mal angaloppieren - immer nur wenige Meter auf gebogenen Linien - bringen den Erfolg. Sie macht freiwillig einen wunderschönen Spanischen Schritt und --- freu! --- drei herrliche Spanische Trabtritte. Die sind wunderbar zu sitzen, daher weiß ich, sie waren korrekt. Ich springe SOFORT vom Pferd (so schnell, wie es mein Rücken zulässt), und lobe ausgiebig. Das passt prima, denn nun fängt endlich ein warmer Sommerregen an. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde: Ich freue mich auf den Regen und die Abkühlung.

Donovan, der Unberechenbare

Wie ich schon in meinem gestrigen Eintrag geschrieben habe, will ich heute die gleichen Übungen wiederholen. Donovan scheint sich zu freuen, mich zu sehen. Er lässt sich willig aufhalftern und in die Halle bringen. Dort habe ich schon vorher den Longiergurt platziert. Als ich mich wegdrehe, um die Gerte von der Bande zu nehmen, hat er Satteldecke und Longiergurt schon im Maul und in den Dreck geworfen. Hmmm, ich sollte ihm beibringen, es sich auf den Rücken zu werfen. Das wäre doch mal eine Erleichterung. Ich beginne mit einfachen Führübungen: Gehen und Halten. Heute ist er bei der Sache. Dann rufe ich den Spanischen Schritt ab. Er hebt das Bein und streckt es weit nach vorne. Damit hat er sich sofort drei Leckerlis und ein intensives Streicheln und Loben verdient! Ich wiederhole das Kommando mehrmals an der langen Seite. Er muss beim Beinheben stehenbleiben. Er versucht, weiterzugehen, aber dann fängt er an zu torkeln und beinahe umzukippen. Wow, was da noch an Gleichgewicht fehlt...

Auch Donovan muss wieder ran

So, auch für Donovan hat das Lotterleben ein Ende! Es wird Zeit, dass er lernt sich zu benehmen. Ich werde ihn bei Stahlecker noch nicht vorführen können, denn er hat ja noch nichts in Sachen Stahlecker gelernt - aber vorstellen möchte ich ihn natürlich schon. Also muss er heute in der Halle arbeiten, schließlich findet auch der Kurs in der Halle statt, und die hat er schon seit zwei Wochen nicht mehr von innen gesehen. Ich beginne mit einfachen Führübungen. Das klappt ganz anständig. Er lässt sich auch willig auf den Zirkel schicken und in beiden Richtungen ein paar Runden longieren. Anhalten - Gehen - Anhalten - diese Lektion findet er überflüssig. Aber er macht noch mit. Dann geht's wieder ans "Gurttraining". Longiergurt mit Satteldecke drauf und so festziehen, dass nichts rutschen kann. Die ersten Schritte macht er prima - dann empfindet er den Gurt und springt wieder wie ein Bronco rauf und runter - im Schlusssprung. Ich lasse ihn eine Runde gewähren. Soll er s...

Stahlecker kommt - und "Cera" muss schuften

Mit Cera konnte ich die ganze vergangene Woche nicht vernünftig arbeiten. Ich war einfach zu spät zu Hause und zu kaputt. Aber jetzt ist die laue Zeit vorbei. Schließlich will ich zeigen, dass ich seit dem letzten Stahlecker-Besuch weitergekommen bin, die Zeit genutzt habe. Cera verliert jetzt Büschelweise ihr Winterfell, aber egal, wie lange ich putze, es kommen noch Haare nach. Bis zum Wochenende wollte ich eigentlich die alte Wolle runter haben. Mal sehen. Cera hat bei der Arbeit willig mitgemacht, deshalb war die erste Arbeitsreprise auch kürzer als geplant. Morgen ist ja auch noch ein Tag

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer...

... aber wenn ein Pärchen in meinem Stall auftaucht? Die Temperaturen sind mir schon fast zu sommerlich. Und die Schwalben tanzen durch den Stall, um sich nach einem geeigneten Nistplatz umzusehen. Erfahrungsgemäß dauert es jetzt ca. eine Woche, bis sie ihr altes Nest aus dem Vorjahr bezogen haben.

Endlich Ferien und Messebesuch

Wow! Ein langer Urlaub liegt vor mir. Heute ist mein freier Freitag, aber ab Montag habe ich offiziell Urlaub! Und was für ein tolles Wetter zum Start. Der erste freie Tag beginnt mit einem Besuch der Messe "Nordpferd" in Neumünster. Ich habe noch ein paar "Stahlecker-Flyer" für das kommende Wochenende verteilt und bin zusammen mit meiner Freundin Christine durch die paar Hallen geschlendert. Viel Neues auf dem Pferdesektor gibt es nicht, und da ich meine Pferde komplett ausgerüstet habe, musste ich Gott sei Dank auch nichts erstehen. Meine einzigen Einkäufe waren drei Torgriffe - kann man nie genug haben - und den ganzen Schwung billige Sporenriemchen, die Loesdau auf seinem Stand zur Verfügung hatte. 37 Stück! Wie ihr wisst, brauchen wir die als "Sollbruchstelle" in der HSH-Ausrüstung. Und in den örtlichen Reitsportgeschäften kriegt man nur die teuren, doppelt-genähten, die auf gar keinen Fall reißen. An den neuen billigen Riemchen würde man vermutlich g...

Spielereien

Wir haben immer noch tollstes Wetter, es ist Sonntag und totale Ruhe in der Nachbarschaft. Ich beschließe, mit Donovan ein bisschen zu spielen. Denn bald beginnt ja mein Urlaub, und da ist genug Zeit, "richtig" mit ihm zu arbeiten. Wir wär's mit ein wenig Ballspielen? Das finde ich jedenfalls eine gute Idee. Der große Gymnastikball ist endlich aufgeblasen und liegt auf dem Reitplatz. Ich bringe Donovan dazu. Der aber hält von meinem Vorschlag, mit dem Ball zu spielen gar nichts. Er interessiert sich nicht einmal dafür. Er hat nur Augen für die hintere Ecke des Reitplatzes, da liegen nämlich seit gestern ein paar Hindernisse, Plastikblöcke und Stangen von unserem gestrigen Horsemanship-Nachmittag. Gut, wenn er nicht spielen will, dann spiele ich eben alleine. Ich kicke den großen Ball vor mir her, prelle ihn auf dem Boden hin und her und laufe damit um den Platz. Natürlich beäuge ich Donovan aus den Augenwinkeln. Und siehe da: Er beginnt, sich dafür zu interessieren, weil ...

Donovan, das Rodeopferd

Meine Arbeit mit Donovan beschrängt sich weiter auf Führtraining, Longiergurt mit Satteldecke und Zuhören lernen. Heute ist es irre windig draußen und sehr kalt. Unter 10 Grad, auch wenn die Sonne den ganzen Tag scheint. Das sind Temperaturen, die Pferde "lustig" machen. Donovan jedenfalls. Na, und den Wind kann er auch gar nicht gut leiden. Nach den ersten drei Führrunden und den ersten (vergeblichen) Versuchen, mit dem Spanischen Schritt weiterzukommen, ziehe ich den Gurt etwas strammer an. Er ist immer noch nicht so fest, dass ich Donovan dran ausbinden könnte, aber auch nicht mehr ganz locker. Nach einer Zirkelrunde im Schritt trabt Donovan an - um Augenblicke später wie ein Rodeopferd auf- und abzuspringen. Wenn er mit allen Vieren in der Luft ist, meint man, seine vier Füße berührten sich in der Mitte, Kopf und Schweif sind ganz tief, er macht einen richtigen Katzenbuckel. Und so springt er die lange Seite hinunter, wie ein Flummi. Ich lasse los, damit sich Donovan au...

Zaunbau leicht gemacht

Nach Astrix' Ausflug gestern, hab ich mir heute früh erstmal den Schaden angesehen. Mit Reparatur geht da nichts mehr. Die Zaunseite muss ersetzt werden. Hatte ich eh vor, aber erst in meinem Urlaub. "Texas Trading" sei Dank hatte ich aber noch genug Weidepfähle, die mit der Pfahlramme zügig in den Boden geklopft habe, neues Stromseil - in drei Reihen - dran, und Strom drauf. Fertig! Wenn ich den Zaun komplett neu setze, werde ich diese neuen Pfosten wieder rausziehen...

Asterix, die Bergziege

Meine Pferde stehen ja schon stundenweise im frischen Gras. Aber halt nur stundenweise, und heute morgen mussten wieder alle auf den großen Paddock - mit Heu, weil meine Sara, die meine Pferde reinholt, erst um die Mittagszeit kommen kann. Für den Haflinger Asterix ist der Auslauf inzwischen total langweilig - wo es doch überall so schön grünt und blüht. Und da könnte man doch auch mal das junge Grün auf dem Wall probieren! Natürlich sind die Pferde vom großen Wall (er umringt zum Teil meinen Reitplatz) durch einen - einst ziegensicheren - Zaun geschützt. Allerdings ohne Strom. Für Schwergewicht Asterix war es daher ein leichtes, sich ein wenig dagegenzulehnen, bis der Zaun am Wall aufliegt und dann noch ein bisschen nachzutreten. Als Sara kam, die Pferde reinzuholten, thronte Asterix majestätisch AUF dem Wall, mit einer ganzen Reihe neidischer, vierbeiniger Zuschauer, die sich die Kletterpartie wohl nicht zutrauten. Gott sei Dank! Sara musste richtig schwer überlegen, wie sie den Zaus...

Video-Tag

Bild
Ostermontag. Für heute ist meine Freundin Christine aus der Nähe von Lübeck mit ihrer Stute zu Besuch. Ein erster Test, wie artig die Stute beim Fahren ist - es ist ihre erste längere Fahrt von zu Hause - und wie artig sie sich in der ihr fremden Umgebung verhält. Schließlich muss sie ja in drei Wochen wiederkommen und eine anständige Figur machen, wenn Fritz Stahlecker uns besucht. "Semilia" ist erstaunlich gelassen und folgt Christine artig um die Halle herum, begutachtet den Spiegel, das Hallenfenster, den fremden Hallenboden. Dann kommt Semilia mit einem Haufen Heu in die Gastbox in der Halle und darf etwas verschnaufen. Wir tun das bei einer Tasse Kaffee auch. Semilia ist schon fünf, hatte letzten Sommer ein Fohlen. Sie ist noch nicht geritten, wird aber seit Weihnachten - aus Wettergründen leider mit größeren Unterbrechungen - in HSH gearbeitet. Toll, wie sich die Stute in der kurzen Zeit herausgemacht hat. Ich hatte sie zuletzt im Sommer mit ihrem Fohlen bei Fuß ge...

Erste Luftsprünge im frischen Gras

Bild
Ostersonntag: Beide Pferde bekommen eine Arbeitspause. Es ist einfach zu warm, und sie schwitzen arg unter dem dicken Winterfell, dass sich jetzt in dicken Placken herauskratzen lässt. Je mehr ich bürste, desto mehr kommt nach. So habe ich beide Pferde ausgiebig durchgekratzt und die Hufe ein wenig nachgefeilt. Beim Reinholen vom Winterpaddock bleiben alle beim kleinsten Grashalm stehen, um den vorsichtig abzuzupfen. Ich habe ein Einsehen: Auf meiner kleinen Dreieckswiese ziehe ich einen Trennzaun, damit nur die Hälfte der Wiese zertrampelt wird, und ich lasse meine Pferdchen frei. Die Kamera habe ich schussbereit dabei, um die ersten Freudenhüpfer im Grün zu filmen. Das gelingt mir aber nicht. Diesmal ist es Rasga, die den richtigen Weg nicht findet und zum Reitplatz abbiegt, wo sie aufgeregt am Zaun hin und herrennt. Sie hört nicht auf meine Rufen. Ich muss doch tatsächlich einen Strick holen um sie zum richtigen Ausgang zu führen. Nun erscheine auch ich endlich auf der Wiese - und...

Erste Vorführung

Heute habe ich Besuch: Meine alte Freundin Elsa ist angereist, um den Kleinen mal zu begucken. Ich "sattle" ihn wie gestern und marschiere mit ihm einmal um den Platz. Am Haupteingang in unserer kleinen Gartentischecke sitzen mehrere Leute, die zuschauen. Donovan kratzt das nicht. Er zeigt größeres Interesse am Wall, wo sich meine Katze Jenny mit altem Winterlaub zu schaffen macht. Ab heute beginne ich mit dem Spanischen Schritt: Ich stehe vor ihm, tippe mit der Gerte sein linkes Vorderbein an, und wenn er es anhebt ziehe ich es weit nach vorn und oben heraus. Ganz langsam. Dort halte ich es für zwei Sekunden und setze es dann wieder langsam auf den Boden. Donovan irritiert das gar nicht. Schon beim dritten Versuch hebt er das Bein von selber hoch, hält es mir fast hin - und beginnt, den Boden abzurüsseln. Ist ihm schon langweilig. Nach insgesamt drei Streckübungen höre ich auf und mache wieder meine Zirkelspiele mit "Hinternweggucken", Rückwärts schicken und anha...

Es wird ernst für Donovan

Karfreitag, bombastisches Wetter, die Pferde können lange das Heu im Paddock genießen. Es ist fast schon ein bisschen zu warm, wenigstens kam das Sommerwetter recht überraschend. Die Pferde sind ein wenig schlapp. DIE Gelegenheit, Donovan mit was Neuem zu konfrontieren. Ich habe mir von meiner Einstellerin Dagmar (ihr gehört der Spanier-Mix Diego) einen Longiergurt mit Satteldecke ausgeliehen. Meiner von Cera ist ja viel zu groß. Den will ich Donovan das erste Mal umlegen. Mal sehen, was er dazu sagt. Erstmal schleppe ich das ganze Geraffel in seinen Paddock: Longiergurt mit Decke, Gerte, Putzzeug, Halfter und Strick... Nach einer kurzen Putzeinheit reibe ich Donovan mit der Satteldecke samt Gurt ab. Am Hals entlang, über den Rücken, die Beine runter. Er guckt sehr interessiert, weicht einen Schritt zurück, um dann sofort wieder neugierig daran zu riechen. Offenbar kleben da noch Duftmarken von Diego dran. Nach wenigen Minuten habe ich die Decke auf seinem Rücken. Er dreht sich u...

Nichts Besonderes

Wir haben Bilderbuchwetter,und das lange Osterwochenende steht vor der Tür. Abends ist es noch ein bisschen hell, wenn ich nach Hause komme. Die Zeit habe ich genutzt, um mit Donovan zu kuscheln, ihn zu putzen, Hufe geben zu üben und natürlich weiterhin Führtraining. Nichts Besonderes halt...

Gartenarbeit? Nein danke!

Die sonnige Frühlingsluft lockt die Gartenbesitzer nach draußen. Überall wird geräumt, umgegraben und Laub geharkt, es werden neue Blumen gepflanzt, und die ersten Wäschespinnen recken sich gen Himmel. So auch in den Gärten, die mein kleineres Weidestück begrenzen und die von Donovans Paddock gut einzusehen sind. Donovan verfolgt das Spiel argwöhnisch: Leute kommen und gehen, bücken sich und verschwinden, um dann aus dem Nichts wieder aufzutauchen. Donovan muss zugeben: Sie sind noch weit weg, aber was, wenn sie näherrücken? Als die große Wäschespinne aufgeht, an der bald dunkle Wäschestücke im Wind baumeln und die auch noch in der Sonne glänzt, ist er mit seiner Geduld am Ende. Ein lautes Prusten, und Donovan trabt mit hoch erhobenem Schweif seinen Paddock auf und ab. Den Kopf hoch in den Himmel gereckt beobachtet er jede der Bewegungen in 100 m Entfernung. Ein echter Angeber, von dem sich der Feind in der Entfernung aber offenbar nicht aus der Ruhe bringen lässt. Ich bin gekommen...

Das Wildpferd ist zurück

Samstag Nachmittag. Das Wetter ist immer noch freundlich, aber die Sonne geht zurück und es ist deutlich kälter gegenüber dem Vormittag geworden. Zeit, um Donovan mal zu zeigen, wie sich sein neuer Kappzaum anfühlt. Er lässt ihn sich willig überstreifen und auch zumachen. Dann klicke ich das lange Führseil ein. Das macht ihn beim Führen ein bisschen unruhig, weil der Karabinerhaken mit den Ringen des Kappzaums klimpert. Und dann passiert es wieder: Urplötzlich schmeißt er sich zurück, will sich losreißen. Ich bin darauf vorbereitet und kann ihn halten. Und der Kappzaum ist auch nicht an den Nähten aufgerissen, obwohl wirklich viel Zug darauf war. Nach einer weiteren Runde im Schritt mit Halten und ein paar Zirkelrunden im Schritt entscheide ich, ihn abzuklinken, damit er alleine mit dem Kappzaum über den Platz schlendern kann. Er braucht wenige Sekunden um in die Mitte zu laufen - und dann "die wilde Sau" rauszulassen. Er tobt und buckelt, schlägt nach hinten aus, hat die V...

Bilderbuchwetter!

Was für ein tolles Wetter: Sonne satt und an die 20 Grad warm. Die Pferde genießen die Sonne, wollen gar nicht toben. Sind auch ein bisschen matt von der plötzlichen Wärme. Mit der Sonne tanzen auch gleich wieder die Mücken. Ich habe den Tag genutzt und ein bisschen draußen aufgeräumt. Jeder Stallbesitzer kennt das: Über den Winter haben sich Müllecken gebildet: Kaputte Weidestecken, die in der Ecke liegen, überall altes Laub, das der Wind in den hintersten Winkel geweht hat. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wird es auch Zeit, die Weideumzäunung zu kontrollieren, kaputte Pfähle zu ersetzen. Ich habe den Reitplatz vom alten Herbstlaub befreit und ihn wieder plangezogen. Bisher war es auf Grund der Nässe ja leider nicht möglich. Gleiche Pflege wollte ich auch dem großen Paddock angedeihen lassen, aber der war doch noch zu nass. Mal sehen, ob es morgen Nachmittag geht. Mit dem Pferden habe ich erst am späten Nachmittag etwas tun können. Vorher war es einfach zu warm. Das Winterfell lö...

Gut geführt ist halb gewonnen

Das Führtraining mit Donovan geht weiter. Heute benutze ich wieder die Parelli-Ausrüstung, allerdings mit einer weißen Dressurgerte, damit er sie gut sehen kann. Er kommt willig in die Halle mit - ein bisschen träge, aber willig. In der Halle gehe ich in größerem Abstand zur Bande, linke Hand. Wie gestern. Bei jedem kleinen Zögern zeige ich mit der Gerte auf seinen Hintern. Das bringt ihn gleich nach vorne. Also schon deutlich besser, als gestern. Allerdings muss ich die Gerte mit der rechten Hand halten. Ich kann noch immer nicht mit der linken Hand hinter mich reichen, um ihn anzutreiben. Da muss er irgendein schlechtes Erlebnis mit verbinden, oder es bedroht ihn irgendwie. Schließlich kann ich sogar direkt an der Bande gehen. Er bleibt neben mir, Kopf eine Idee vor meiner Schulter. Das ist gut. Somit komme ich neben seine Schulter. Ich lobe ihn ganz arg, streichle ihn während wir gehen. Zwischendurch heißt es immer wieder "Haaaaalt". Denn gerade das Antreten und Mitk...

So'n Mist...

Es ist gegen halbsieben Uhr morgens, und ich dämmere meinem neuen Arbeitstag entgegen. Eine gute Stunde bleibt mir noch, als ich von einem ohrenbetäubenden Maschinenlärm aus meinen Träumen gerissen werde. Ein Panzer der Bundeswehr? Das Müllfahrzeug aus dem Nachbardorf? Ich schrecke hoch und schaue aus dem Fenster. Der Nebel ist so dicht, dass ich nicht bis zur Reithalle sehen kann. Aber dann erkenne ich das Fahrzeug. Es ist "nur" der Bauer mit seinem Megatrecker (groß wie ein Einfamilienhaus) und Miststreuer hintendran, der kommt, meine Mistplatte zu leeren. Wieder einmal hat er sich nicht wie vereinbart einen Tag vorher angemeldet. Ich stürze mich in meine Stallklamotten und renne nach draußen. Muss unbedingt die Pferde vorher auf den Auslauf lassen, ehe alle Tore aufgerissen werden. Ich komme zu spät, der Bauer hat Trecker, Hänger und Radlader schon in Position gebracht. Ich mache alle Tore zur Straße hinter ihm zu. Donovan steht neugierig am Zaun. "Oh, endlich was los...