Dienstag, 31. Dezember 2013

 

Meine Wünsche für euch für das Jahr 2014

 

Ich wünsche dir für das neue Jahr:

365 Blumen – für jeden Tag eine.

Ich wünsche dir die Augen eines Kindes,

den Traum eines Kindes, das Herz eines Kindes.

Dann kannst du im neuen Jahr alles neu sehen.

Ich wünsche dir, dass du wenigstens einen Menschen hast,

bei dem du Geborgenheit findest.

Ich wünsche dir, dass du wenigstens einmal am Tag voller Freude bist.

Ich wünsche dir, dass du wenigstens ein paar Menschen

mit deiner Freundschaft glücklich machst.

Phil Bosmans

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Donnerstag, 26. Dezember 2013

 

Ein bisschen was zum Träumen

Lasst es euch allen so gut gehen wie diese Bären hier…

Bärengemütlichkeit

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Mittwoch, 25. Dezember 2013

 

Zu Weihnachten

Überall zu diesen Festtagen lese ich fromme Segenssprüche, Weisheiten von und über Engel und natürlich Gott und seine himmlischen Heerscharen. Mir ist dieses Jahr nicht nach einer herzergreifenden Geschichte.

Aber ich möchte mich bei euch bedanken! Danke sagen für die vielen anregenden Reitstunden und das Vertrauen und Wohlwollen, das ihr mir jedes Mal aufs Neue entgegenbringt. Danke für die viele Hilfe im Stall und den umsichtigen Umgang mit den Pferden. Auch wenn ich manchmal “meckere”, dass ihr zu wenig Energie beim Reiten aufbringt, so freue ich mich, dass ihr noch nie ein böses Wort über Cera, Dango, Donovan und Rasga verloren habt, nie wütend geworden seid, wenn die Vierbeiner mal nicht so spuren!

Bei meinen zahlreichen Lesern dieses Blogs bedanke ich mich für ihre Treue. Wäre nett, wenn der eine oder andere mal einen Kommentar hinterließe, dann weiß ich, dass ihr da seid.

Allen wünsche ich besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Möge das Jahr 2014 das schönste Jahr in eurem bisherigen Leben sein!

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Donnerstag, 19. Dezember 2013

 

Mein neuer Mixer

Was für eine Banalität, werdet ihr jetzt denken. Oh nein, weit gefehlt. Es handelt sich nämlich nicht um irgendeinen Mixer, sondern um den sauteuren RevoBlend 500. Und warum habe ich mir das Teil angeschafft? Schon seit dem Sommer, wo es mir körperlich und mental echt bescheiden ging, dachte ich, ich muss etwas an meiner Ernährung ändern.

Ich hatte schon vor Jahren gehört, dass Rohkost das Nonplusultra in Sachen Fitness sein soll. So richtig vorstellen kann ich mir das ja nicht. Rohkost pur bedeutet: Kein Lebensmittel zu sich zu nehmen, das in irgendeiner Form behandelt oder verarbeitet ist. Das heißt: Kein Brot, keine Nudeln usw. Und natürlich auch nichts mehr warm gemacht.

Auf Dauer ist das nichts für mich, aber mal so als Kur dachte ich und kaufte mir ein entsprechendes Buch. Das wiederum war so schlimm geschrieben, dass ich sofort wieder davon Abstand genommen habe. Aber etwas ändern muss ich trotzdem. Ich fand ein weiteres Ernährungsbuch, das einen tollen Überblick über die Inhaltsstoffe in den einzelnen Gemüsen und Obstsorten gibt und außerdem noch darüber aufklärt, von was man in welchen Zuständen besonders viel essen sollte.

Ich habe auch gleich mit dem “esse mehr Gemüse” angefangen, stellt aber fest, dass ich soviel Gemüse gar nicht essen kann und es auch lange dauert es zuzubereiten. Und Rosenkohl oder Brokoli pur gekocht ohne “Beilage” schmeckt auf Dauer nicht. Die Garzeiten von einigen Gemüsesorten dauern einfach zu lang. Beim Obst komme ich oft nicht mit der Fruchtsäure zurecht. Das ist mir einfach zu viel, und oft ist bei mir schon nach einem halben Apfel Schluss.

Wochenlang habe ich mir Fruchtsäfte zubereitet. Weil ich im Winter immer Möhren im Stall habe, gab es Möhren-Apfelsaft, mal mit Orange verfeinert, mal mit einer Kiwi. Gern hätte ich Bananen genommen, aber die entsaften sich eigentlich gar nicht, verstopfen nur alles. Das war recht lecker – aber mit einem großen Abfallanteil und einer noch größeren Schweinerei in der Küche. Bis der Entsafter wieder sauber war, verging eine halbe Stunde. Also habe ich damit auch wieder aufgehört.

Dann endlich hörte ich von den Smoothies. Es wird alles an Obst und Gemüse durch den Mixer geknallt und dann getrunken. Es funktioniert aber nur, wenn man einen hochwertigen mit einer sehr hohen Umdrehungszahl benutzt. O.k. dachte ich: Nicht kleckern sondern klotzen, und kaufte mir den Revoblend 500 und blätterte genauso viele Euros hin, wie er in seinem Namen nennt! Dieses Monsterteil wurde heute Nachmittag geliefert.

http://www.amritkalash.de/assets/images/RB_500_New.jpg

Klar, war ich gleich das nötige Zubehör einkaufen: Grünkohl, Papayas, Mandarinen, Orangen, Äpfel, gefühlte fünf Kilo Bananen, Tomaten, Avocado, Gurken, Feldsalat – alles, was die Gemüsetheke so her gab und noch bezahlbar war. Leider ist das meiste Obst noch zu unreif. Ich werde mich wohl noch ein paar Tage gedulden müssen. Vor allem die Bananen müssen tüchtig reifen. Dann gab es noch etliche Pakete Nüsse.

Der Trick bei den Smoothies ist, dass man 70 % Grünzeug mit 30 % Obst mischt. Nur wenn man genug Obst verwendet, ergibt sich die cremige, schaumige Mischung, die sich trinken lässt. Es ist mit dem Gerät auch möglich, eine heiße Suppe herzustellen, wenn man den Mixer länger laufen lässt.

Nachdem ich gestern Nacht in froher Erwartung auf das Teil schon stundelang YouTube-Videos angesehen hatte, wo eben genau diese Smoothies und Suppen zubereitet wurden, wollte ich mit einer Möhrensuppe beginnen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Motorengeräusch, das schon bei den Bewertungen als laut beschrieben wurde, ist weniger schlimm, als ich befürchtet hatte. Schließlich mixt der Mixer die Zutaten in unter 40 Sekunden sämig klein und das mit einem 2,5 PS starken Motor…

Nun ja, aller Anfang ist schwer. Ich muss noch ein bisschen herum experimentieren. Für den Anteil an Möhren habe ich viel zu viele Lauchzwiebeln verwendet. Die Suppe war so scharf, dass sie mir nicht geschmeckt hat. Eine Orange und ordentlich viel Sahne haben das wieder einigermaßen ausgeglichen, aber der Hit ist es noch nicht. Vor allem hatte ich in weniger als 10 Minuten gut zwei Liter Flüssigkeit erzeugt. Da muss ich ja drei Tage daran essen… Also die Mengen kann ich mehr als halbieren. Verwundert war ich allerdings, dass ich nicht einen Krümel Salz und keinen Pfeffer verwenden musste und diese Gewürze auch nicht vermisst habe.

Wie wäre es mit einem “Gesunddrink”, wie ich ihn mir morgens gut vorstellen könnte? Etwas Feldsalat, zwei Bananen, ein Stück Salatgurke, zwei Äpfel, eine Handvoll Cashewnüsse und etwas Zitrone – kein Zucker! DAS war eine Mixtur, die mir wirklich super gelungen ist. Schmeckt fantastisch, und ich habe das Gefühl schon nach einem kleinen Glas voll wirklich satt zu sein. Da ich schon wieder gut eineinhalb Liter gemixt habe, wanderte der Rest in den Kühlschrank. Ich bin gespannt, ob er ich ihn morgen immer noch so gut verquirlt vorfinde… Ich werde jedenfalls weiter berichten.

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Mittwoch, 18. Dezember 2013

 

Christmas-Fun

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Der Hauptgewinn

Stelle dir vor, du hast bei einem Spiel folgenden Preis gewonnen: 86400 Euro auf deinem Bankkonto – und das jeden Morgen! Allerdings hat die Sache einen Haken.

Du musst das Geld täglich ausgeben. Alles, was du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird dir weggenommen. Du darfst das Geld auch nicht auf ein anderes Konto überweisen oder abheben und unter deinem Kopfkissen bunkern. Du musst es ausgeben. Und täglich füllt dir die magische Bank dein Konto mit neuen 86400 Euro auf.

Und es gibt leider noch ein Handycap: Die Bank kann diese Leistung jeden Tag – ohne Vorwarnung - beenden. Dann ist das Spiel beendet. Du bekommst kein Geld mehr. Was würdest du tun?

Ich nehme an, du würdest anfangen, dir Dinge zu kaufen, die du schon immer haben wolltest. Erst nur für dich, dann für Verwandte, dann für Freunde und schließlich sogar für wildfremde Menschen. 86400 Euro sind verdammt viel Geld. Das an einem Tag auszugeben ist verflucht schwer. Du würdest aber versuchen, wirklich alles auf Heller und Pfennig zu nutzen, willst ja nichts vergeuden.

Weißt du, diese magische Bank gibt es wirklich. Jeder von uns besitzt sie. Wir sehen sie nur nicht, denn die magische Bank ist die Zeit!

Jeden Morgen, wenn du aufwachst, bekommst du 86400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt. Zeit, die du an dem Tag nicht genutzt hast, wird dir abends nicht gut geschrieben. Du kannst sie leider nicht am nächsten Tag verbrauchen. Die Minuten, die du an diesem Tag nicht gelebt hast, sind verloren, gestern ist vergangen. Wie viele Minuten davon hast du deinen Mitmenschen geschenkt? Wie viele davon in Freude und Dankbarkeit verbracht?

Gott sei Dank kannst du das täglich ändern, denn täglich füllt sich dein Zeitkonto neu. Aber das Konto kann plötzlich ohne Vorwarnung aufgelöst werden. Dann ist dein Leben zu Ende, dann ist das Spiel aus…

Was machst DU also mit deinen 86400 Sekunden?

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Montag, 16. Dezember 2013

 

Ein Wort zur Toleranz

Wie einige von euch wissen, bin ich seit zwei, drei Jahren regelmäßig bei Facebook unterwegs. Manchmal gucke ich auch in verschiedene Foren rein. Was ich dort manchmal lese, macht mich echt traurig.

Es herrscht Krieg zwischen den verschiedenen Ausbildungsmethoden, den verschiedenen Einstellungen zum Leben. Ich verallgemeinere hier stark, und natürlich trifft es nicht auf jeden zu – aber auf viele.

Da gibt es die Verfechter der gebisslosen Reiterei und die, die sagen, ohne Gebiss kann ich gar nicht reiten oder sie wollen damit auf keinen Fall ins Gelände. Da gibt es Parelli-Anhänger, Monty-Roberts-Anhänger und Menschen die auf die klassische FN-Reitweise abfahren.

Und viele, die auf eine bestimmte Methode schwören, versuchen die Anhänger der anderen Methoden von ihrer eigenen zu überzeugen. Manchmal wird mehr als unsachlich argumentiert, der andere sogar beschimpft.

Wenn ich für mich die gebisslose Zäumung entdeckt habe, ist das eine tolle Sache. Es macht Sinn, andere darüber zu informieren, ihnen vielleicht zu erklären, wie auch sie das hinkriegen könnten. Aber ich muss sie weder belehren, noch kritisieren und schon gar nicht verurteilen.

Ich selbst bin Parelli-Anhänger, lehne z.B. die Methoden von Monty Roberts ab. Ich kann beides begründen – und trotzdem jeden, der sich bemüht, fair mit seinem Pferd umzugehen, wertschätzen – egal nach welcher Methode er arbeitet.

Ich kenne eine ganze Menge Ausbilder in der Reiterszene und weiß, wie sie arbeiten. Ich bin nicht mit allem einverstanden, sehe manche Dinge anders. Trotzdem würde ich sie jeder Zeit um Rat fragen, wenn ich ein Problem hätte, weil ein Blick von außen manchmal weiterhilft.

Ganz schlimm ist es in der Ecke der Veganer. Wenn man nur den Hauch einer Kritik in die Richtung schickt, tritt man eine Lawine los. Ich habe den Eindruck, Veganer sind schon heilig, wir alle anderen “sind noch nicht so weit”, müssen noch sehr an uns “arbeiten” um die Stufe der Erleuchtung erst noch zu erreichen.

Aber es geht doch arg zu weit, wenn ich in einem Eintrag lese, dass ein Veganer bemängelt, dass wir unseren Pferden Ledersachen überziehen, das heißt dem Fluchttier die Haut eines Raubtieres überstülpen. Dass sich das Raubtier Mensch auf das Fluchttier draufsetzt und durch die Gegend tragen lässt, findet der Schreiber aber offenbar in Ordnung…

Warum herrscht hier zurzeit so viel Intoleranz? Warum wird sich untereinander so wahnsinnig angefeindet? Sind wir alle mit uns selbst so wenig im Reinen, so gestresst, dass wir uns auf diese Art und Weise abreagieren müssen? Wäre es nicht viel schöner, wir könnten alle voneinander – und vor allem – miteinander lernen?

Ich bin es leid, andauern grauenhafte (oft uralte) Bilder von misshandelten Tieren unfreiwillig vorgesetzt zu bekommen. Dass es weltweit ein unermessliches Tierleid gibt, ist mir bewusst. Dass in China Tiere lebendig gehäutet werden, die Japaner Delphine und Haifische wegen der Flossen abschlachten und in Bulgarien Hunde auf das Brutalste massakriert werden weiß ich ebenfalls. Ich muss es nicht täglich sehen, denn ich kann daran nichts ändern. Da helfen auch die zahllosen Petitionen nichts, die auf Facebook andauernd die Runde machen. Als ob sich ein chinesischer Hundezüchter darum schert, ob 100.000 Menschen eine Petition dagegen unterschrieben haben…

Was ich tun kann: Ich kann die Welt um mich herum verbessern. Wie sagte schon Mahatma Ghandi sinngemäß: Willst du die Welt verändern, dann ändere dich selbst!

Warum berichten nur so wenige Menschen von den guten Ereignissen, die auch in der Welt stattfinden? Es würde mich viel fröhlicher stimmen mehr gute Nachrichten zu lesen. Wir alle wissen doch: Ist der Mensch fröhlich und gut gelaunt, handelt er auch danach. Die Verbreiter der schlechten Nachrichten richten ihr Augenmerk nur darauf, geben dort Energie hinein und stärken damit das Negative auch noch. Dem Gesetz der Resonanz folgend, bekommen sie mehr und mehr Negatives “geliefert”.

Das Gesetz der Resonanz funktioniert auch bei den Menschen, die grundsätzlich positiv denken und bei Unwegsamkeiten und Krisen im Leben analysieren können: Was kann ich daraus lernen?

So, diese vielen Worte musste ich einmal loswerden. Vielleicht bringt es den einen oder anderen zum nachdenken.

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Sonntag, 15. Dezember 2013

 

Ein vergesslicher Bauer, aufgeregte Pferde und Herzklopfen bei mir

Was für ein aufregender Morgen! Heute in aller Früh kam mein Heubauer, um einen vergammelten Heuballen auszutauschen. Kurz vor zehn Uhr ging ich mit den Hunden durch die Halle zu den Pferden, um sie zum Heu auf den Paddock zu lassen (schon am Abend zuvor hatte ich das Morgenheu nach draußen gebracht). Ich öffne dann nacheinander alle Boxentüren – bei der hintersten Box von Cera angefangen. Die Pferde kennen den Weg und schlendern gemütlich zum Paddock. Manchmal naschen sie unterwegs Reste von Grün am kleinen Wall.

Heute Morgen war alles anders. Dango, der Vorletzte beim Rausgehen, traute sich nicht an dem kleinen Folienrest vorbei, den der Bauer beim Heuballen-Abholen liegen gelassen hatte, und wählte den Weg rückwärts durch die Stallgasse auf den Reitplatz, wo er seinen Kumpels, die schon im Paddock waren, laut hinterherprustete. Die kamen daraufhin zurück, ihn abzuholen. Donovan eilte Dango gleich entgegen. Cera, Rasga und Asterix aber liefen schnurstracks geradeaus. Denn, was ich erst jetzt sehen konnte: Der Bauer hatte das große Metalltor sperrangelweit aufgelassen!!!

Nun hatte ich zwei aufgebrachte Pferde auf dem Reitplatz und drei Pferde, die außerhalb des Zauns vor der Halle trabten. Was sollte ich tun? Ich entschied mich, erst einmal das Tor zu schließen, damit nicht auch noch Donovan und Dango zur Flucht ansetzen konnten. Die paar Sekunden nutze Cera, den Weg zur Straße zu erkunden, dicht gefolgt von Rasga und Asterix. Das ist mir in 27 Jahren meiner Stallgeschichte noch nicht passiert, dass mir Pferde abgehauen sind!

Ich bin den dreien mit einem Strick gemächlich hinterhergeschlendert. Rennen bringt ja nichts. Direkt an der Straße öffnete eine telefonierende Nachbarin die Haustür. Sie hatte das Hufgeklapper gehört. Aber anstatt den Weg zu blockieren trat sie einen Schritt zur Seite, machte den dreien Platz, die nun in einer scharfen Rechtskurve auf die Straße liefen. Dummerweise war die Nachbarin auf der anderen Straßenseite gerade damit beschäftigt, Laub in große blaue Müllsäcke zu füllen. Das setzte die kleine Herde in Trab, und zwar in einen fleißigen Arbeitstrab...

Ich konnte sie bis zur Schule verfolgen. Da sind die drei dann nach links abgebogen auf eine kleine Wiese, die ohne Zaun an ein abgeerntetes Maisfeld grenzt. Das Maisfeld ist riesig, bestimmt dreimal so groß wie meine Weiden. Na super! Alle drei genossen die Freiheit, galoppierten fröhlich um das Feld, buckelten zwischendurch, um dann schließlich aufgeregt auf dem Wiesenstück zu grasen. Ich dachte, wenn ich Cera mit dem Strick greifen können würde, dann würden sie mir alle wieder folgen. Aber Cera hat mir was gepfiffen. Als sie mitbekam, ich will sie greifen, machte sie auf der Hacke kehrt und donnerte mit den anderen zurück über das Maisfeld. In so einer Situation heißt es, Ruhe bewahren, nur nicht nervös werden.

Nachbarin Claudia, die das Szenario beobachtet hatte – sie haben die Pferde auf dem rechten Nachbargrundstück – kam mit dem Auto angefahren, um mir zu helfen. Es war aber klar, dass wir keines der Pferde greifen würden können.

Was also tun? Ein nachträglich auftauchender Stallkumpel würde auf alle Fälle meine Pferde vom Feld zurückholen. Während also Claudia aufpasste, dass die Pferde nicht auf die Straße zurückliefen, eilte ich zurück, um Dango zu holen. War auch nicht so ganz einfach. Denn Dango und Donovan liefen ja noch frei zwischen Reitplatz und Paddock hin und her. Erst einmal sperrte ich beide in ihre Box. Alle, die Dango kennen, wissen, wie schwer es ist, ihn aufzuhalftern, wenn er mit geblähten Nüstern in die Ferne glotzt, um seine Kumpels zu erspähen. Wie gut, dass ich recht groß bin…

Irgendwann hatte ich ihn dann. Strick dran und mit ihm den drei Ausreißern hinterher. Das ging erstaunlich gut. Er tänzelte nur ein wenig…

Als die drei Dango hörten, der sich sofort lauthals wiehernd bemerkbar machte, kamen sie wild angaloppiert, ihn zu begrüßen. Ich hatte noch ein zweites Halfter und zwei Stricke mitgebracht. Aber mit einer Hand das Pferd und mit der anderen Cera einfangen – keine Chance. Claudia wollte Dango partout nicht in die Hand nehmen. Er war ihr wohl zu wild (dabei war er nur ein wenig aufgebracht…). Sie wollte Asterix einfangen. Hmm… Schlechte Idee. Asterix bedeutet der Herde nichts. Den wegzuführen und zu hoffen, dass die anderen folgen, hätte nicht funktioniert. Außerdem hatte sie eine Brötchentüte in der Hand, wollte wohl versuchen, die Tiere mit Futter anzulocken. Aber eine knisternde Brötchentüte ist für Rasga so bedrohlich, dass sie gleich Reißaus nahm.

Man braucht in solchen Situationen nicht nur die nötige Ruhe, sondern auch Glück. Und das erschien in Form von Reitstallbesitzer Hans-Reinhard Pieper. Er hat den großen Reitstall direkt an der Segeberger Chaussee, dessen Weiden direkt an das Maisfeld grenzen. Er hatte die rennenden Pferde von seinem Haus aus gesehen und kam eiligst quer über die Wiese gelaufen, hatte er erst vermutet, drei SEINER Pferde seien ihm abhanden gekommen. Er bot an, seine Weide zu öffnen. Dann wären die Racker erst einmal ausbruchsicher weggesperrt. Gute Idee. Ich hätte den Pferden die große Weide mit noch ordentlich viel Gras drauf auch wirklich gegönnt.

Aber nun standen alle Pferde dicht gedrängt auf einem Haufen, begrüßten und stupsten sich, Cera graste hastig. Da konnte ich ihm Dango in die Hand drücken. Unterdessen nahm ich Cera ans Halfter. Ich hätte sie eine Woche lang hungern lassen, wäre sie erneut weggedreht!!! Cera übernahm dann Claudia. Rasga schlaufte ich nur das Führseil um den Hals. Und nun konnte unsere kleine Gruppe die Heimreise antreten. Alle waren oberfriedlich, als wenn wir von einem kleinen Morgenspaziergang gekommen wären. Im Stall haben wir dann alle in die Boxen eingetütet. Und Donovan? Der war überraschend brav zurückgeblieben. Keine durchgewühlte Box, kein panisches Gewieher!

Ich hab mich natürlich ganz arg bei Claudia bedankt, den Reitplatz geschlossen, den Folienrest weggeräumt – und den Morgen noch einmal von vorn begonnen: Eine Box nach der anderen aufmachen, um die Pferde auf den Paddock zu lassen…

Wen ich ja auch total aus den Augen verloren hatte, waren die Hunde. Keine Spur von ihnen. War mir aber ehrlich gesagt, auch egal. Als wir aber mit den Pferden wieder zurückgekommen waren, bellten sie uns fröhlich aus meinem Garten an! Sie waren entweder gar nicht ganz stiften gegangen, oder schon wieder zurück. Brave Hunde!

Wie gerne hätte ich von dieser doch aufregenden Situation ein paar Fotos gehabt. Wie toll haben die Pferde auf dem Maisfeld ausgesehen. Aber ich hatte dann doch nicht genug Ruhe, die Kamera mitzunehmen… Smiley

Dieses “Unglück” beweist aber wieder, wie wichtig es ist, die Charaktere der Pferde zu kennen, abzuschätzen, welches Pferd man einfangen muss, um den Rest der Herde mitzuziehen. Die selbstbewusste Cera hätte funktioniert, aber die kam ja nicht. Rasga hätte nicht geklappt, weil Rasga “nur” Mitläufer ist. Und wie gut, dass nicht alle unterwegs waren. Ich glaube, ich hätte keine Chancen gehabt, dann einen von ihnen zu greifen.

Ich habe nach dem Schreck erst einmal eine ordentliche Tasse Kaffee getrunken, tief Luft geholt und die Hunde für ihr vorbildliches Verhalten gelobt.

Als ich die Pferde mittags vom Paddock einsammelte, waren sie entspannt wie immer. Ein bisschen müder als sonst vielleicht, aber fröhlich und unverletzt… Was für eine Saubande!

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Sonntag, 8. Dezember 2013

 

Worauf es im Leben wirklich ankommt! – zum Nachdenken

Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild an seine Tür geklebt, darauf war zu lesen: Hundebabys zu verkaufen. Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte: Für wie viel verkaufen Sie die Babys?" Der Besitzer meinte: "Zwischen 30 und 50 Euro."

Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus. "Ich habe 2 Euro und 37 Cent, kann ich sie mir anschauen?" Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam eine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäftes hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys. Eins davon war einzeln, weit hinter den anderen.

White-Cute-Puppy-640x400Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte: "Was fehlt diesem kleinen Hund?" Der Mann erklärte, dass, als der Kleine so geboren wurde. Der Tierarzt meinte, habe ein verdrehtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln. Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte: "Den kleinen Hund möchte ich kaufen." Der Mann antwortete: "Nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn dir."

Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen. Ich gebe Ihnen jetzt die 2,37 Euro und 50 Cent jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe." Der Mann entgegnete: "Du musst den Hund wirklich nicht bezahlen. Er wird niemals rennen, spielen und hüpfen können wie die anderen kleinen Hunde."

Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf und zum Vorschein kam sein verkrümmtes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange. Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: "Naja, ich kann auch nicht so gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat."

Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "Mein Junge, ich hoffe und bete, dass jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."

Im Leben kommt es nicht darauf an, wer du bist, sondern dass jemand dich dafür schätzt, was du bist; dich akzeptiert und liebt !

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Donnerstag, 5. Dezember 2013

 

Besinnliche Geschichte für die Adventszeit – Zum Nachdenken

Die zwei Wölfe

Eines Tages kam ein Enkel zu seinem Großvater und erzählte ihm voller Wut davon, dass ihm durch einen Mitschüler zuvor Unrecht widerfahren war. Der Großvater antwortete:

"Ich möchte dir eine Geschichte erzählen:

Auch ich habe häufig großen Hass auf diejenigen gehabt, die mir etwas angetan hatten. Aber Hass kostet dich Kraft; deinen Gegner hingegen verletzt er nicht. Es ist so, als würdest DU Gift nehmen und darauf hoffen, dass dein Gegner stirbt. Ich habe immer und immer wieder mit diesen Gefühlen kämpfen müssen."

Er nickte und fuhr fort: "Es ist, als würden zwei Wölfe in mir leben; einer ist gut und tut nichts Böses. Er lebt in Einklang mit allem um mich und er greift nicht an, wenn ich nicht wirklich angegriffen wurde. Er kämpft nur, wenn es recht ist, dies zu tun, und er kämpft anständig.

Aber der andere Wolf, ach! Er ist voller Wut. Die kleinste Sache bringt ihn auf. Er kämpft mit jedem, ständig, ohne jeden Grund. Er ist außerstande nachzudenken, weil seine Wut und sein Hass so groß sind.

Er ist schwer, mit diesen beiden Wölfen in mir zu leben – denn beide versuchen ständig, meinen Geist zu beherrschen."

Der Enkel schaute gespannt in seines Großvaters Augen und fragte: "Welcher von beiden siegt, Großvater?"

Der Großvater sagte feierlich: "Der, den ich füttere."

wölfe

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Montag, 2. Dezember 2013

 

Unser Kurs “Sitzschulung mit Hypnose” – Vorbemerkungen

Seit etwas über drei Jahren unterrichte erwachsene Reitanfänger und Wiedereinsteiger. Die meisten von ihnen sind um die 40 und älter und haben nur wenig bis gar keine Vorerfahrung. Das Besondere an meinem Unterricht: Ich lege großen Wert darauf, auch viel theoretisches Wissen zu vermitteln. Meine Reitschüler wissen, wie man ein Pferd korrekt führt, kennen die Grundbegriffe der Pferdesprache und können selbständig die Pferde versorgen (inklusive Pflege, Misten und Füttern). Natürlich lernen sie auch alles, was man für die Dressurreiterei braucht. Sie kennen Begriffe wie Versammlung, Stellung und Biegung. Sie wissen theoretisch, wie man korrekt angaloppiert und wie man Seitengänge wie Travers und Schulterherein reitet.

Obwohl wir hier wirklich alle Bereiche der Reiterei und Pferdehaltung lernen, stoße ich immer wieder an meine Grenzen. Ich erkenne Reitfehler, kann sie aber nicht immer zu meiner Zufriedenheit korrigieren. Gymnastische Übungen an der Longe helfen, aber es dauert sehr lange, eingefahrene Bewegungsmuster zu verändern.

Im Oktober erzählte mir meine Freundin Christine von einer Methode, das Reiten durch Hypnose zu unterstützen. Von Sporthypnose hatte ich schon gehört und auch davon, welche enormen Fortschritte damit zu erzielen sind. Aber es war für mich neu, diese Methode auch für Reiter anzuwenden.

Wenn man das bei Google eingibt und sucht, findet man in Deutschland nur eine Adresse: http://www.zi-ri.de/sitzschulung.html. Christine Ziervogel ist Reitlehrerin (Trainer B), Sporthypnosecoach, führt aber auch Zahnbehandlungen durch und macht Energiearbeit. Ihre Partnerin Kristin Schulte ist Physiotherapeutin für Menschen und Osteopathin für Pferde. Eine perfekte Kombination.

Sitzschulung-Visual.jpg

Nachdem ich diese Internetseite gründlich studiert hatte, dachte ich: Das könnte etwas für uns sein! Also rief ich dort an und hatte das Glück, noch in diesem Jahr einen Termin von Freitag-Sonntag zu ergattern.

Meine Reitschüler musste ich zu dem Kurs nicht überreden. Sie waren sofort Feuer und Flamme und sagten ihre Teilnahme zu. Julia, Sabrina, Gesine, Susanne und Angela fieberten nun auf diesen Termin hin. Außerdem hatte sich noch Christine angemeldet, die mich ja erst auf die Kursmöglichkeit hingewiesen hatte. Na und ich wollte natürlich auch nicht nur Zuschauer bleiben.

Um schon mal ein kleines Fazit vorweg zu nehmen: Wir waren alle restlos begeistert. Und weil es im Internet nirgendwo eine vernünftige Kursbeschreibung gibt, will ich das hiermit nachholen.

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Unser Kurs “Sitzschulung mit Hypnose” – Freitag

Wir waren alle ganz gespannt, wie das mit der Hypnose wohl gehen sollte. Was würde das bringen? Würden wir uns überhaupt hypnotisieren lassen können? Es schwang auch ein bisschen Sorge mit, denn wer von uns kennt nicht die Hypnose-Shows im Fernsehen, wo sich die Leute zum Affen machen und genussvoll in eine Zitrone beißen, weil ihnen gesagt wurde, es handle sich um eine süße Apfelsine…

Unsere Sorge war völlig unbegründet.

Der Tag begann für mich schon morgens um acht. Ich ließ die Pferde auf den Paddock, um dann literweise Tee und Kaffee zu kochen und das Mittagessen vorzubereiten. Eine halbe Stunde später kamen Julia und Angela. Sie übernahmen das Misten und holten die Pferde wieder rein. Die arme Sabrina musste noch in der Früh drei Stunden arbeiten! Und Christine hatte mit ihrer Stute Similia auch schon 60 Minuten Hängerfahrt aus Lübeck hinter sich.

Um zehn Uhr waren wir alle im Wohnzimmer versammelt. Nach einer Vorstellungsrunde gaben Christine Ziervogel und Kristin Schulte eine kleine Einführung in die Hypnose und den Ablauf des Kurses. Dann hieß es gleich: “Rauf aufs Pferd”. Da ich ja nur zwei Schulpferde habe, die sich meine Reitschüler teilen müssen, mussten wir in mehreren Gruppen nacheinander in die Halle. Jeder Reiter hatte Zeit, sich warm zu reiten, um dann auf dem oberen Hallenzirkel gefilmt zu werden. Sozusagen eine erste Bestandsaufnahme.

Bei allen war die Aufregung groß. So gut wie nie sind wir mit vier Pferden gleichzeitig in der Halle, noch dazu mit der fremden Stute von Christine! Ich ritt Rasga, weil ja Cera und Dango schon mehrfach besetzt waren. Auch Rasga hat sich mächtig aufgeblasen. Eine fremde Stute in “ihrer” Halle! Entsprechend “bequem” war sie zu sitzen…  Ich hatte gehofft, eine meiner Reitschüler auf Rasga setzen zu können, damit Cera nicht drei Mal gehen muss – aber das wollte ich dann doch keinem zumuten. Ich zeige euch am Ende der Kursbeschreibung Ausschnitte meines Videos, damit ihr mal eine Vorstellung von vorher/nachher bekommt.

Die Mittagspause dauerte nur eine halbe Stunde, dann wurden die Videos angesehen und analysiert. Natürlich gab es bei allen eine Menge auszusetzen. Trotzdem war das Reiten insgesamt gar nicht so schlecht, wie alle befürchtet hatten.

Danach dann endlich die erste Hypnose. Erst einmal ganz harmlos: Es ging um die korrekte Atmung. Wir lagen alle dicht gedrängt auf Isomatten am Boden meines Gästezimmers. Christine Ziervogel redete mit monotoner, leiser Stimme auf uns ein, forderte uns auf, tief und gleichmäßig zu atmen, den Atem in jedes Körperteil fließen zu lassen. War ich tatsächlich in Hypnose? Ich weiß es nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich nicht zwischendurch ein Nickerchen gemacht habe… Das würde aber nichts machen, meinte Christine, denn schließlich würde sie ja zu meinem Unterbewusstsein gesprochen haben, und das hört immer alles, auch wenn ich schlafe.

In dieser Sporthypnose ist man zu jeder Zeit “anwesend”, nimmt alle Außengeräusche war, keiner von uns hatte das Gefühl willenlos zu sein. Das ist ja bei vielen die große Sorge, hinterher nicht mehr zu wissen, was gewesen ist. Man kann die Hypnose gut mit einer Traumreise vergleichen oder mit den Entspannungsübungen beim Yoga oder Chi Gong.

Was dann folgte, war für uns alle sehr spannend: die Befundung des Reiters. Kristin Schulte begutachtete jeden einzelnen von uns, notierte unsere Blockaden und Steifigkeiten, bemerkte, wo wir in unserer Bewegung eingeschränkt sind. Auf Grund dieser Befunde brachte sie jedem am Folgetag einen Zettel mit Übungen mit, die wir in den nächsten Wochen zu Hause machen sollen, um unsere Beweglichkeit zu verbessern. Denn auch, wenn uns das Unterbewusstsein nun immer sagt, wie wir noch besser sitzen können, muss ja der Körper mitmachen können.

Wie dem Reiter so dem Pferd! Auch die Pferde wurden der Reihe nach analysiert inklusive des Sattels. Ich bin froh, dass Cera und Dango keine Auffälligkeiten zeigten. Sie können ihre Hälse frei zu beiden Seiten drehen, ihre Rücken sind unempfindlich, und die Sättel passen und haben den Schwerpunkt an der richtigen Stelle. Rasga ist in der Hüfte einseitig schief. Da müsste mal ein Osteopath dran, und der Schwerpunkt des Sattels könnte ein wenig mehr nach vorne genommen werden. Ich werde morgen mit Evi sprechen…

Es war schon 19.00 Uhr, als wir etwas durchgefroren aus der Halle zurückkamen.

Das Wetter hatte sich tagsüber von ungemütlich zu grausig entwickelt – mit heftigem Regen. Das war schade für die Hunde, die den ganzen Vormittag ohne Unterschlupf auf ihrer Wiese waren und wegen der vielen Leute eh schon von einer Ohnmacht in die andere fielen. Es tat mir schon leid, sie so abzuschieben… Ich werde es in der Woche wieder wettmachen.

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Unser Kurs “Sitzschulung mit Hypnose” – Samstag

Wieder kamen meine Reitschüler zum Stallmachen in aller Früh, so dass ich mich ums Essen und Tee und Kaffee kümmern konnte. Der Tag begann gleich mit einer Hypnose “Blockadenlösung”. Dieses Mal fiel es uns schon leichter, uns darauf einzulassen.

Dann ging’s zur Theorie. Die Kursleiter hatten dazu einen bebilderten Powerpoint-Vortrag mitgebracht, den sie wortreich erklärten. Ihr stiller “Mitarbeiter” – das Skelett “Klaus” – war dabei eine sinnvolle Ergänzung. Denn wer weiß schon, wie genau das Becken aussieht und auf welchen Teilen des Beckens wir beim Reiten sitzen?

Erst kam de Rumpf dran (unser Körper vom Becken bis zum Schädel), dann Arme und Beine. Wie hält man die Arme korrekt? Wie die Hände? Welche Muskeln sind für das Treiben zuständig und wie aktiviert man sie? Zwischendurch immer wieder Trockenübungen auf dem Stuhl zur Beckenbeweglichkeit, Aufrichtung und Kopf- und Armhaltung. Zwei weitere Hypnose-Sitzungen “brannten” uns das neu gewonnene Körpergefühl ins Unterbewusstsein. Uns rauchte der Schädel, und die Uhr zeigte bereits 19.00 Uhr.

Trotzdem ging es jetzt noch zu den Pferden. Jeder sollte das neue Körpergefühl auch hoch zu Ross ausprobieren dürfen. Bevor der Reiter aufs Pferd stieg, gab’s für ihn eine Kurzhypnose in der Halle mit dem Thema: “Du kannst alle gelernten Erfahrungen jetzt mühelos auf dem Pferd umsetzen”…

Die Pferde waren nicht mehr ganz so aufgeregt wie am Tag zuvor, aber für die Reiter blieb es schwierig. Sie sollte ja nun die neuen Bewegungsmuster ausprobieren, alte Gewohnheiten über Bord werfen und das wieder mit vier Pferden in der Halle. Während die eine Hälfte der Reiter bereits auf dem Pferd saß, zeigte Kristin Schulte den wartenden Reitern im Vorhallen-Bereich kleine Übungen, die jeder direkt vor dem Reiten ausführen kann. Sie dauern nur ein paar Minuten und lockern doch den Körper ungemein. Das aber sorgte wieder für Unruhe, das beim Reiten doch den einen oder anderen etwas verschreckte.

Wir waren alle restlos k.o. Eigentlich wollten wir an dem Abend noch gemeinsam essen gehen. Aber weil es schon 21.00 Uhr war, wärmten wir die Reste vom Mittagessen auf und saßen noch eine Stunde gemütlich bei mir im Wohnzimmer, ließen den anstrengenden Tag Revue passieren.

Ich glaube, Christine Ziervogel und Kristin Schulte waren auch ganz schön alle an dem Abend. Wir hatten ihnen doch Löcher in den Bauch gefragt, und sie mussten immer präsent sein, uns bei den Übungen anleiten, mal Hand anlegen und immer wieder Zusammenhänge erklären und den einen oder anderen trösten, der glaubte, es nie zu begreifen.

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Unser Kurs “Sitzschulung mit Hypnose” – Sonntag

Der Tag begann für alle mit gemischten Gefühlen. Heute Nachmittag würde ja das Abschlussfilmen stattfinden, und alle waren sehr gespannt, ob sich wirklich etwas verbessert hatte.

Kristin Schulte und Christine Ziervogel fassten zunächst alles Wissenswerte zum Sitz und zur Balance zusammen. Ein Sitzball, Wackelbretter und Luftkissen wurden nacheinander praktisch ausprobiert. Sie zeigten uns zahlreiche Übungen mit diesen Hilfsmitteln, die unsere Balance und unseren Sitz wesentlich verbessern können.

Vor dem Mittagessen folgte eine Hypnose, die auch noch einmal alle Sitzungen der voran gegangenen Tage zusammenfasste.

Dann ging es wieder zu den Pferden. Aus den Erfahrungen der beiden vorherigen Tage, machte diesmal Christine mit ihrer Similia den Anfang allein in der Halle. Erst danach kamen wir mit meinen Pferden dazu. Alle waren deutlich entspannter, die Pferde auch, und das Filmen war nicht mehr so ein großer Stressfaktor.

Jetzt kam der spannende Teil: Was zeigten die neuen Videos? Alle, wirklich alle Reiter hatten sich deutlich verbessert. Leider habe ich nur mein eigenes Video zum Zeigen. Die anderen haben ihres natürlich mitgenommen, um es sich zu Hause noch einmal in Ruhe anzusehen.

Ich zeige euch hier erst ein paar Fotos aus meinem Video. Die Aufnahmen sind von unterirdisch schlechter Qualität, weil es in der Halle einfach zu dunkel war. Aber ich glaube, ihr könnt trotzdem einen Unterschied erkennen.

Vorher

Nachher

Schritt-alt Schritt-neu
Schritt1-alt Schritt2-neu
Der Schritt: Ein bisschen Rundrücken, die untere Wade angespannt. Ich sitze locker, der Kopf ist deutlich weiter zurück, die Beine fallen locker aus der Hüfte – und das ganz ohne Anstrengung.
Trab1-alt Trab1-neu
Trab4-alt Trab-L-neu
Im Trab sinke ich in mich zusammen. Rasga ist tot faul, ich muss ordentlich treiben und spanne wieder die Unterschenkel an. Wie gerade mein Rücken geworden ist. Immer noch fallen die Beine locker aus der Hüfte, obwohl ich immer noch treiben muss.
Galopp-alt Galopp4-neu
Galopp1-alt Galopp-neu
Im Galopp das Gleiche: ich sinke in mich zusammen. Das ist hier schon deutlich besser.

Rasga war ziemlich aufgeregt, wollte mir erst überhaupt nicht zuhören, wollte auch ihren Kopf immer wieder nach unten bohren. ich hatte mächtig zu kämpfen, sie vorwärts zu reiten. Im Rücken war sie auch entsprechend fest. Wenn ich für mich alleine reite, lockere ich sie mit vielen Seitengängen im Schritt, mit kurzen Galopp-Reprisen – oder ich steige ab und mache lieber Handarbeit. In jedem Fall würde ich sie normalerweise so nicht aussitzen. Aber gerade das zeigt ja, wie gut sitzt man auch ein schlecht zu sitzendes Pferd. Rasga ist immer unbequem, aber manchmal schwingt der Rücken ein wenig mehr als bei diesen Aufnahmen. Die Trabaufnahmen rechts sehen teilweise angestrengt aus. Das täuscht. Ich habe einfach nur versucht, gut zu atmen und mich mit dem Becken korrekt zu positionieren. Rasga hat das übrigens arg irritiert. Mein aufrechter Sitz hat sie langsamer gemacht. Ich bin gespannt, wie sie in den nächsten Tagen darauf reagiert, denn es kommt uns beiden natürlich sehr zu Gute, den Schwerpunkt noch weiter nach hinten zu verlagern.

Hier jetzt das Video zu den Bildern. Das zeigt die Veränderungen glaube ich noch deutlicher.

Sitzschulung Vorher - Nachher

Der Tag endete gegen 17.00 Uhr. Wir bekamen zum Abschluss noch ein umfangreiches Skript in die Hand. So können wir noch mal in Ruhe alle Theorieeinheiten nachvollziehen.

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Unser Kurs “Sitzschulung mit Hypnose” – Fazit

Ich möchte hier zunächst nur für mich sprechen. Von den Theorie-Einheiten war mir eigentlich alles bekannt, aber es war dennoch sehr anschaulich, auf Zeichnungen und anhand von Skelett “Klaus” noch einmal alles zusammenfassend zu hören und zu sehen.

Mein Rücken ist durch Bandscheibenvorfall und Wirbelsäulenverkrümmung einfach im Eimer. Und seit meinen drei Wirbelbrüchen vor sieben Jahren ist meine Brustwirbelsäule versteift. Mir war bewusst, dass ich total krumm auf dem Pferd sitze. Das hat mich zwar geärgert, aber nicht so sehr gestört, da ich mit den Pferden alles reiten kann und ihnen trotz schlechtem Sitz noch etwas beibringe. Das beweist mir Rasga immer wieder. Vor allem aber hatte ich keine Ahnung, dass daran noch etwas zu ändern ist. Ich dachte, ich müsste damit leben.

Nein, das muss ich offensichtlich nicht. Diese drei Tage haben mir bewiesen, mit wie wenig Aufwand und Anstrengung ich doch zu einem deutlich geraderem, aufgerichteten Sitz kommen kann. Es war nicht zu erwarten, dass wir nach den drei Tagen zu S-Reitern werden. Aber wenn wir die uns gezeigten Übungen regelmäßig machen, wird unser hypnotisiertes Unterbewusstsein ohne unser Zutun helfen, die Idealhaltung einzunehmen. Es wird uns stets daran erinnern, gut zu atmen, Arme und Beine locker aus der Hüfte, bzw. aus der Schulter fallen zu lassen, nicht zu klemmen und besser mitzuschwingen – auch wenn es mal unbequem auf dem Pferd wird.

Diesen Kurs kann ich jedem empfehlen, der seinen Sitz verfeinern möchte, auch wenn er schon recht passabel sitzt. Es war zwar ein anstrengendes, aber auch sehr lehrreiches Wochenende. Wir haben viel mitgenommen, es war toll zu sehen, was für ein guter Zusammenhalt in unserer kleinen Gemeinschaft existiert.

Christine Ziervogel und Kristin Schulte bestätigten uns ein sehr großes theoretisches Wissen und lobten unsere Wissbegierde. Wir würden uns zwar darüber beklagen, noch nicht alles zu können, aber das sei Jammern auf hohem Niveau. Darüber freue ich mich natürlich sehr, denn es zeigt, dass mein Unterricht genau in die richtige Richtung geht!

Ich möchte mich bei den Kursleitern herzlich für ihren Einsatz bedanken. Wir durften immer Fragen stellen – und wenn sie noch so blöd waren oder erst nach mehrfacher Nachfrage geklärt werden konnten. Niemand musste sich unfähig vorkommen oder belächelt. Es wurde viel gelobt und motiviert. Und auch die Zeit spielte nie eine Rolle.

Für uns steht jedenfalls fest, dass wir diesen Kurs im Sommer wiederholen wollen. Dann wird es für jeden einzelnen noch individueller und intensiver, da wir ja jetzt das Grundwissen haben.

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