Sonntag, 26. Januar 2014
Die Neuen sind da!
Heute war ein saukalter und aufregender Sonntag. Die Kälte hat heute wirklich alles getoppt. Morgens um 9.30 hatte ich auf der Terrasse noch –11,9 Grad. Da muss es im Stall ja noch deutlich unter minus 12 Grad sein. Der Hallenboden wird immer fester, Donovans Tränke war über Nacht wieder eingefroren, und Rasga hatte einen Eisbart vom Trinken.
Gegen zehn Uhr trudelte Manuel ein. Wir mussten ja noch die Einstreu vervollständigen. Manuel hatte sich auch gleich kompetente, kräftige Hilfe mitgebracht. Anna kam ebenfalls. Gemeinsam haben sie die Einstreusäcke auf die Terrasse geschleppt. In der Badewanne haben wir heißes Wasser in einen Kanister gefüllt und damit die Pellets quellen lassen. Die gingen binnen Minuten auf, wuchsen fast auf das Doppelte ihres Volumens. Während Anna die frische Einstreu in den Boxen auseinanderharkte und mit der alten Einstreu mischte, setzten wir in der Wohnung neue Mischungen an.
Kurz darauf trudelten auch Annas Eltern ein. Sie schleppten die ersten Pferdesachen ran. Dann kamen auch noch Freunde dazu. Gemeinsam werkelten alle noch einmal im Außenbereich. Der Paddock wurde noch weiter sauber geharkt, Manuel stopfte die Heusäcke ordentlich voll, der letzte Trog wurde abgeschraubt und an besserer Stelle wieder angebracht.
Problem gab es mit dem Wasser für die Badewanne. Das wollten wir mit dem Schlauch vom Waschbecken in der Stallgasse abnehmen. Beide langen Gartenschläuche (einer auf einem Schlauchwagen, der zweite lose) waren bretthart gefroren. Manuel trug die lose Schlauchrolle beinah waagerecht vor sich her! Beide Teile brachten wir zum Auftauen ins Bad. Aber sie waren auch am Abend noch nicht voll aufgetaut. Also wurde die Badewanne dann doch mit dem Kanister befüllt. War zwar anstrengender, funktionierte aber prima.
Dann war es auch schon Mittag. Das hieß: Julia und Angela kamen, wie immer sonntags, den Stall zu machen. War auch für sie ganz schön aufregend. Zuerst kamen Rasga und Dango in die Halle. Julia und Angela kratzten die gefrorenen Ködel zusammen, mussten sie teilweise mit Gewalt vom Boden abhacken. Als ich dazu kam, war schon die zweite Gruppe am Start: Donovan und Cera.
Ich wollte gucken, wie es läuft, hatte auch die Hunde dabei. Manuel war nämlich schon unterwegs, die ersten beiden Neuankömmlinge zu holen. Dank Angela haben wir nette Videoaufnahmen. Ich habe Fotos daraus gezogen. Leider sind einige sehr trüb und etwas unscharf. Das liegt am Gegenlicht. Nie scheint die Sonne so, wie man sie brauchen kann!!! Ich erzähle nun in Bildern weiter:
So, da es so überhaupt keine Aufregung bei den Pferden gab, und auch unsere Meute sich viel mehr für das Mittagessen interessierte, als für die Neuen, verkünde ich: “ICH gehe jetzt zu meinem heißen Tee und dem Kuchen. Angela und Julia auch. Wer mitkommen möchte, sich aufzuwärmen, ist herzlich eingeladen!” Man beachte meine “schicke” Kopfbedeckung: Ein Riesenstirnband mit Signalfarbe. Sieht bescheuert aus, hält aber die Ohren warm. Ich trage oben rum ja nie etwas. Aber bei den Temperaturen muss ich doch fürchten, dass mir die Ohren irgendwann abfallen.
Julia, Angela und ich stärkten uns bei leckerer Sahnetorte und heißem Tee. Die anderen blieben noch bei den Pferden, fuhren dann mit dem Hänger noch einmal los, den Rest aus dem alten Stall zu räumen – inklusive des großen Stallschranks, der nun im Weg zwischen Halle und Stallgasse steht. Es ist schön, wenn man so viele Freunde und Helfer hat, dann geht doch alles viel schneller. Viele Hände schaffen viel!
Was erstaunlich war: Das Wasser der Badewanne fror überhaupt nicht an. So wie es aussieht, hat die Badewannen-Holzverkleidung von Manuel nicht nur optische Wirkung, sondern isoliert auch. Das muss ich mir merken!
Ich war gegen halb zehn noch einmal draußen. Kleiner Kontrollgang. Alles bestens. Die Neuen stehen in den Boxen verteilt und fressen Heu, meine stehen drin und fressen Heu.
So wie es aussieht, sind die drei Neuen dazu bestimmt, hier zu stehen. Oder meine Pferde haben den Neuen mittels Bildern erzählt, dass es hier für Pferde ganz toll ist. Ich hatte jedenfalls mit deutlich mehr Aufregung gerechnet. Ist aber völlig ausgeblieben.
Nachdem alle vom Hof waren, bin ich erst einmal in ein kochend heißes Bad eingestiegen. Ich brauchte zwanzig Minuten, ehe auch meine Muskeln und Nerven realisiert haben, jo, jetzt ist mir wieder warm. Die Wassertemperatur hatte bestimmt 45 Grad! Dann gabs aufgewärmte Gemüsepfanne von gestern Abend und noch den leckeren Berliner, den Angela mir hiergelassen hatte, zum Nachtisch.
Heute Nacht wird es noch einmal garstig kalt, und Schnee ist auch im Anmarsch, aber dann gehen die Temperaturen langsam wieder nach oben. Meinetwegen kann es damit ganz schnell gehen.
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Tangstedt friert – trotzdem wird hier fleißig gewerkelt!
Heute war es besonders kalt. Der eisige Ostwind ließ Ohren und Nasen abfrieren. In den Boxen sind alle Ködel eingefroren. Und das stärkste: Als ich heute Ceras Boxentür öffnen wollte, ging es nicht. Sie war festgefroren! Ich musste mit meinem Vorschlaghammer ran. Was war gewesen? Cera hatte von innen einen ihrer Monsterhaufen gegen die Tür geschissen. Ich musste ihn mit dem Hackbeil entfernen. Unglaublich.
Die Pferde durften wieder zu zweit in die Halle zum Wälzen und zum sich Necken. Heute habe ich sie auch nicht laufen lassen, denn selbst der Hallenboden ist gefroren! Er ist nicht steinhart, aber schon sehr fest, und er macht “Bröckchen”. Ich müsste ihn durchgrubbern. Auf sicher müssen dort neue Gummischnipsel rein. Es haben sich offenbar zu viele im Laufe der Jahre verflüchtigt, sind beim Abäppeln und durch die Pferdehufe hinausgetragen worden.
Gegen halb drei habe ich mich völlig verfroren mit den Hunden in meine warme Wohnung zurückgezogen. Da hatte ich aber nur knapp eine Stunde bei einer Tasse Tee, als Mario Mewald mit seinem Hänger aufkreuzte: Er hatte die Hundehütte fertig! Es ist ein wahrer Hundepalast, mit einer großen, überdachten Liegefläche vor der Tür und einem ebenso großen Flachdach. Das hat Apollo auch gleich ausprobiert. Bei schönem Wetter werden die Hunde von oben den Überblick über den Hof bewahren und aufpassen! Die Hütte muss noch von außen gestrichen werden und sie braucht noch Dachpappe als Regenschutz. Aber das mache ich erst, wenn die Temperaturen wieder moderater sind. Morgen gibt es auch neue Bilder, versprochen!
Während ich mich mit dem Mist beschäftigte, kümmerten sich Manuel und Anna um ihre neuen Boxen. Trotz der Eiseskälte verkleidete Manuel die Badewanne untenrum mit Holz. Da wurde gesägt, gehämmert und geschraubt. Dann wurden die beiden fehlenden Futterraufen angebracht, und gemeinsam haben beide die Boxen und den Auslauf von allem Unrat befreit, der da noch herumlag: Farbeimer, Leiter, Pinsel, Werkzeug, Hundespielzeug usw. Gucken auch nirgendwo Nägel oder Schrauben aus dem Holz? Sind alle Gitter ausbruchsicher fest? Nun ist alles sauber und bereit für den Einzug – der schon morgen sein wird!
Das einzige, das noch fehlt, ist viel mehr Einstreu. Ich hatte ja schon “Altmaterial” aus meinen Boxen nach draußen gekarrt, die ersten 6 Sack Einstreu mit Wasser aufgelöst. Aber das reicht einfach noch nicht. Weil die Temperaturen so unterirdisch sind, dauert es fast 30 Minuten, ehe die Holzpellets bei dem kalten Wasser zerfallen. Ich habe gestern irgendwann abgebrochen. Nun werden wir die restliche Einstreu mit der Schubkarre zu meiner Terrasse fahren, wo ich sie mit heißem Wasser aus der Badewanne aufweichen kann. Das geht innerhalb weniger Minuten. Draußen wird der Kram sofort klumpig frieren, aber die Pferde werden es mit ihren Hufen ordentlich auflockern, hoffe ich…
Weil auch die nächsten drei Tage so lausig kalt sein sollen, muss die Einstreu dick sein. Die neuen Pferde sollen ja die Chance haben, bequem zu liegen – wenn sie sich denn überhaupt sofort hinlegen mögen.
Anna ist schon ganz aufgeregt über den Umzug. Ich aber auch. Und meine Pferde werden erst Augen machen! Da wird selbst die gelassene Cera ein wenig mehr Energie versprühen!
Und wie geht es Donovan? Gestern war ja der Tierarzt da. Es ist tatsächlich ein Hufgeschwür, das sich seinen Weg wohl irgendwo zum Hufballen bahnen will. Der Tierarzt konnte jedenfalls nichts aufschneiden. Ich musste also doch einen Aufweichverband anlegen. Eine Dose gutes Hengstenberg Sauerkraut in zwei ineinander gesteckten Gefrierbeuteln kam um den Huf und darüber gefühlte 50 Meter reißfestes Tapeband. Donovan stand da wie ein Schaf, war auch am Tierarzt überhaupt nicht interessiert, obwohl der den kranken Huf ordentlich mit der Hufzange abkniff.
Als ich den Hufverband endlich fertig hatte – einen Preis hätte ich dafür gestern nicht gekriegt – ging, nein torkelte Donovan sofort auf seinen Balkon. Er machte beim ersten Schritt einen kleinen Hüpfer: “Huch, was ist den das an meinem Fuß?”. Dann hob er das Bein und starrte es an. Er wäre fast am Türrahmen hängen geblieben vor lauter auf-seinen-Fuß-Gestarre. Natürlich hat er sofort wie blöd gescharrt, um das “Ding” wieder abzukriegen. Mit einer Handvoll Heuhäcksel konnte ich ihn vorübergehend etwas ablenken.
Ich weiß nicht, wie lange der Verband noch gehalten hat. Heute morgen jedenfalls umspielten Reste von Klebeband und Plastiktüte seinen Fußknöchel. Die Sohle des Verbandes inklusive dem Sauerkraut war weg. Trotzdem scheint es geholfen zu haben. Das Bein ist heute Nachmittag schon fast normal. Und in der Halle toben mochte Donovan auch.
So, für heute will ich enden. Morgen wird es aufregend, da kommen Julia und Angela zum Stall machen, ich werde also genug Filmer haben, die alle Ereignisse fest halten. Also: spätestens Montag hier wieder nachsehen, dann gibt es eine Menge Fotos von allen Beteiligten!
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Freitag, 24. Januar 2014
Hier ist was los…
Diese Woche hatte es ganz schön in sich. Nicht nur, dass die grimmige Kälte an mir zehrt – ich hatte andauernd “Besuch” von irgendwelchen Leuten:
Montag hatte ich ja die Elektriker zu Gast, die sich um meine Lichter im Außenbereich kümmerten.
Dienstag klingelte mich morgens um 7.30 die Spedition aus dem Bett, die noch am selben Mittag meine neu bestellten Holzpelletts anliefern wollte. Wie heißt es dann immer so schön: Wir kommen zwischen 13.00 und 16.00 Uhr…, und dann tauchen sich doch erst kurz vor vier Uhr auf. Ich bin die ganze Zeit an den Hof gebunden.
Auch Mittwoch war nichts mit Ausschlafen: Da rief – auch um 7.30 Uhr – die “Baggerfirma” aus dem Nachbardorf an. Sie würden in zwei Stunden kommen und die Gräben putzen. Sie entschuldigten sich wenigstens dafür, sich so kurzfristig anzumelden. Ich kann das weder planen, noch bestimmen. Das ist eine Entscheidung der Gemeinde, wann sie die Leute los schickt.
Hmm, ich also rein in meine winterfesten Klamotten und raus auf die Wiese. Ich musste alle Tore öffnen und überall den Hundezaun entfernen, wo er die Verbindungswege zu den Nachbarweiden kreuzt. Denn der Raupenbaggerfahrer fängt an einem Weidestück irgendwo beim Nachbarn an und hangelt sich dann im Schneckentempo entlang der Gräben von Weide zu Weide. Mit einer riesigen löchrigen Schaufel, die auch schneiden kann, befreit er die Gräben vom Unkraut. Ist eine wichtige Tätigkeit, damit das Wasser immer schön abfließt. Nur leider zerstört er dabei oft die Stromzäune oder zerdrückt Abwasserrohre, die in den Graben führen. Dieses Jahr hatte ich wenigstens mit dem Wetter Glück. Die Böden sind schon so angefroren, dass die Panzerketten kaum Schaden auf der Weide hinterließen. Gewöhnlich taucht die Firma erst auf, nachdem es tagelang bei milden Temperaturen geregnet hat… Der Baggerfahrer war erst um 12.30 wieder vom Hof. Erst dann konnte ich die Hundezäune wieder aufstellen, die Pferde rauslassen und den Stall misten. Meine Hunde haben das genossen. Sie durften ja gleich zwei Mal am Vormittag über die große Weide toben.
Und heute? Heute früh gegen 8.30 meldete sich mein Bauer: Es hat genug gefroren, er kommt nicht Samstag, sondern schon heute, meine Mistplatte leeren. Hm… Konnten die Pferde nicht raus, da ja für den Bauern alle Tore offen sein müssen. Einen ganzen Riesen-Miststreuer voll verteilte er auf meiner Wiese. So durften die Pferde in Zweiergrüppchen in die Halle. Während sie sich da drin beim Wälzen und Necken vergnügt haben, brachte ich die jeweiligen Boxen in Ordnung. Anschließend habe ich sie noch eine Viertel Stunde gesittet um die Bahn traben lassen, damit sie sich ordentlich bewegen.
Der Bauer war erst kurz nach vier fertig. Gerne hätte ich die Mistspuren auf dem Reitplatz und den gepflasterten Steinen gleich beseitigt. Keine Chance. Alles festgefroren!
Morgen ist es auch nicht viel besser. Donovan geht ja schon seit ein paar Tagen “klamm”. Ich vermute ein Hufgeschwür, das aber noch nicht zu finden ist. Nichts war warm, nichts war dick – bis heute Abend: Sein linkes Vorderbein ist leicht angeschwollen. Also wird morgen Vormittag der Tierarzt auf der Matte stehen und sich das “Malheur” einmal ansehen und vermutlich mit Antibiotikum versorgen. Raus dürften die Pferde sowieso nicht. Der Paddock ist knüppelhart und hubbelig gefroren, die Weide durch den Mist verdreckt! Wie schön, dass ich die Halle habe.
Und dann die Temperaturen! Ich musste doch tatsächlich schon alle Heizungen anschmeißen, damit die Tränken nicht einfrieren. Die Vorhersage für das Wochenende ist gruselig: nachts minus 12 Grad, tagsüber minus 6 Grad. Da heißt es, sich warm anziehen! Und im Moment schneit es hier leicht aber beständig.
Die Pferde machen einen recht fröhlichen Eindruck. Sie stehen gelassen auf ihren “Terrassen” und sehen den vielen Arbeitern und Lieferanten zu, die hier so aufkreuzen und wurschteln. Auch den Hunden macht die Kälte nichts. Sie toben wie die Irren über den Reitplatz, durch die Stallgasse und über die Wiese.
Jetzt warte ich nur noch auf den Schmied, der nächste Woche angekündigt ist und den Schornsteinfeger für die Überprüfung meiner Heizung. Dann herrscht hier erst einmal wieder Ruhe – bis auf den Umstand, dass ja in den nächsten Tagen die neuen Pferde einziehen werden…
Wäre sonst ja eintönig und langweilig.
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Mittwoch, 22. Januar 2014
Der Stallbau ist so gut wie fertig
Ich war in den letzten Tagen zwar total verfroren, aber trotzdem fleißig. Die neue Offenbox ist so gut wie fertig: Fertig gestrichen, sie hat eine Tür und einen sauberen Boxenboden. Am Sonntag haben wir mit vereinten Kräften den neuen Pferdezaun für den “Balkon” der Neuankömmlinge aufgestellt und im selben Atemzug das Hundearreal verkleinert. Die Badewanne als Wasserreservoir steht auch schon an Ort und Stelle, und Boxenbauer Mario Mewald hat mit ein paar Brettern die Wand der Mistplatte über der Badewanne erhöht, damit kein Mist ins Wasser fallen kann. Perfekt!
Bei Minusgraden von nur zwei Grad kann man sich ja kaum Erfrierungen zuziehen! Aber es fühlte sich so an. Wir waren alle von der Kälte und dem leichten Ostwind erschlagen. Kaum waren alle Leute vom Hof, habe ich mich in einem superheißen Wannenbad wieder aufgetaut.
Gestern haben sich zwei Arbeiter unserer Elektrofirma im Dorf bemüht, den gesamten Außenbereich mit ordentlichem Licht zu versehen. Wir wollen ja abends nicht im Dunkeln rumtappen! Die eine kleine Funzel, die dort bisher brannte, reichte einfach nicht.
Das Licht der Mistplatte sitzt jetzt an der Hallenwand. Es ist so hell, dass es sogar den halben Reitplatz mit ausleuchtet. Hmm, wenn ich nur EINE zweite am anderen Ende des Stalles anbringe, könnten wir auch nach Sonnenuntergang draußen reiten… Das werde ich mir doch noch ernsthaft überlegen. Die drei Außenboxen bekamen jeweils außen und innen ebenfalls je eine Leuchtstoffröhre, und dann wurde das gesamte Außenlicht mit einem Schalter in der Stallgasse gegenüber Ceras Box “verdrahtet”. Wie bequem!
Den heutigen Tag brachte ich damit zu, aus meinen Boxen im Stall, alte Einstreu einzusammeln und in die neue Box zu bringen. Hört sich doof an, ist aber sinnvoll, weil die alte Einstreu feucht ist, sich gut verfestigen lässt und somit eine prima Matratze bilden kann. Die neue Box ist ja nicht mit Verbundsteinen oder Gehwegplatten ausgelegt (absichtlich!), sondern nur mit Rasterplatten befestigt. Und nach den wochenlangen Regenfällen ist der Boden noch ganz schön nass. Die alte Einstreu wird das aufsaugen. Dann kommen noch zwei oder drei Schubkarren frische Holzpellets darüber. Das sollte dann fürs erste reichen.
In den alten Boxen habe ich Gehwegplatten verlegt. Da ist der Boden total trocken. Ich werde pro Box 8-10 Pelletsäcke verbrauchen. Die eine Hälfte wird mit Wasser etwas aufgelöst, die andere Hälfte frisch darüber gestreut. Dann müssen wir nur noch Kleinigkeiten erledigen, Futtertröge anschrauben z.B. Und dann können die Neuen kommen!
Ich hatte erst heute Gelegenheit, ein bisschen zu filmen, da könnt ihr euch selbst ein Bild machen:
Für das Umschichten des alten Mistes und entsprechend wieder Auffüllen mit frischen Pellets habe ich doch ganz schön lange gebraucht. Den Hunden war das egal, sie sind von einem Ende der Wiese zum Reitplatz und wieder zurück getobt. Ab und zu haben sie mich besucht und kontrolliert, ob ich auch noch da bin, dann ging es wieder mit ordentlich Gerenne zurück zu den Pferden.
Unsere Pferde bekommen ja schon das ganze letzte Jahr über nur noch reinen Hafer. Kein (künstliches) Müsli mehr und keine andere Futtermischung. Cera, die sich ja immer in einem guten Futterzustand befindet kriegt nur eine halbe Schaufel Hafer, den sie in einer Minute inhaliert hat. Bei Donovan sieht es nicht anders aus. Deshalb strecke ich den Hafer seit ein paar Wochen mit Strukturmix der Firma Eggersmann. Das enthält außer Heu und etwas Strohhäcksel nur ganz wenig Melasse, damit das Ganze nicht staubt. Die Pferde lieben es und fressen ungefähr die dreifache Zeit daran! Ist für Rasga wichtig, denn so bekommt sie noch einmal eine extra Portion Raufutter. Sie frisst nämlich von allen Pferden am wenigsten Heu.
Dazu gibt es ein paar Kräuter der Firma Dr. Weyrauch (Webseite: http://www.dr-susanne-weyrauch.de/): Dango und Donovan schon jetzt vorbeugend für ihr Sommerekzem, Dango und Rasga zusätzlich einen Kräutermix für mehr Gelassenheit. Und alle die Grundkräuter “Goldwert” zur Stärkung des Immunsystems. Nach dem Geschmacksschock an den ersten zwei Tagen, werden die Kräuter jetzt anstandslos aufgefressen. Sie riechen oberlecker, richtig würzig, als wenn sie in eine feine Gemüsesuppe gehörten…
Das Anmischen der Kräuter mit dem Hafer und dem Strukturmix und den Möhrchen dauert ein paar Minuten länger als sonst. Und es macht Krach, wenn ich den Futtermix in die Tröge schütte. Pferde können nicht nur recht ordentlich gucken, sie haben vor allem ein ausgezeichnet gutes Gehör. Und so wandern alle gleich in die Nähe des Weidetors, wenn sie mich mit den Futterschüsseln hantieren hören. Sie wollen rein. Allen voran IMMER Donovan und Cera! Da stehen die zwei und sagen: “Los, beeile dich! Wir haben Hunger”.
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Freitag, 17. Januar 2014
Es gibt so Tage…
Es gibt so Tage, da läuft irgendwie alles schief. Heute war so einer. Über das Wetter will ich gar nicht viele Worte verlieren: Es ist einfach unterirdisch. Ich saufe hier total ab. Überall Matsch, und mit dem Stallbau geht es auch nur zögerlich weiter. Zu allem Überfluss hat sich meine Katze Jenny mit irgendeiner anderen Katze geprügelt und sich dabei eine kleine Kratzwunde am Rücken zugezogen.
Gar nicht tragisch. Deshalb ist es mir auch erst aufgefallen, als sie sich die Schramme geleckt hat und dadurch das Fell am Körper klebte. Zunächst habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Die Katzen balgen sich ja immer mal wieder…
Aber vor ein paar Tagen entstand an der Stelle eine kleine Beule, die offenbar nicht wieder von alleine weg geht. Also habe ich mir heute einen Termin beim Tierarzt geholt. Das war eine richtig fiese Eiterbeule, viel größer, als man sie ertasten konnte, weil sie nach innen gewachsen war. Beim Tierarzt ging sie auch auf. Es gab Antibiotika und die Auflage, die Katze drinnen zu behalten und morgen erneut vorzustellen. Kein Problem.
Als ich dann im fiesen Nieselregen mit der Katze im Katzenkorb in mein Auto stieg um nach Hause zu fahren, sagte das Auto nur noch: gurgel, gurgel, gurgel.
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ohnmächtig in eurem Karren sitzt, der nicht anspringen will? Und das nur fünf Kilometer weit weg vom warmen Zuhause? Ich muss nicht erwähnen, dass ich weder Papiere noch mein Handy dabei hatte. Wollte ja nur mal eben schnell zum Tierarzt… Es hätte auch nichts genutzt, wenn mich jemand abgeholt hätte. Wäre ja nicht wieder zurück zu meinem Auto gekommen!
Beim Tierarzt rief man dann für mich den ADAC. Eine geschlagene Stunde musste ich darauf warten. Die arme Jenny hat sicher gedacht, ich habe sie im Auto ausgesetzt!
Der ADAC hat keine drei Minuten gebraucht, den Wagen wieder in Gang zu bringen. Ich hab ihn dann zu Hause noch eine gute halbe Stunde im Leerlauf laufen gelassen, damit sich die Batterie wieder auflädt. Der ADAC-Mensch war auch gnädig, dass ich weder die Fahrzeugpapiere, noch einen Ausweis, noch die ADAC-Karte dabei hatte…
Inzwischen “vergnügte” sich Sabrina die Stunde im Stall. Eigentlich hätte sie gegen 17.30 auf Dango im Unterricht sitzen sollen. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, dass ich soooo lange beim Tierarzt verbrachte. Anrufen war auch nicht drin, denn ich kenne ja Sabrinas Handynummer nicht auswendig.
Völlig durchgefroren kam ich dann endlich zu Hause an. Habe erst einmal die verschreckte Jenny ins Gästezimmer gesperrt und mit allem Nötigen versorgt, selbst einen ordentlich heißen Tee getrunken, um mich aufzuwärmen. Und die Hunde beruhigt, die mich freudig erregt samt Katze begrüßt haben. Sie sind heute ein wenig zu kurz gekommen. Aber die Bärchen tragen es mit Fassung, liegen hier beide platt auf der Seite und halten Tiefschlaf.
Sabrina und Lena hatten im Stall schon wieder klar Schiff gemacht: Alle Boxen abgeäppelt, einen neuen Heuballen reingerollt und gefüttert. Und Sabrina hat ihren Unterricht versäumt. Dafür war sie mit Dango mit Knotenhalfter und Seil allein in der Halle und beide haben sich am Boden vergnügt. Das kann Sabrina gut. Sie hat ein gutes Timing, und Dango freut sich über die Abwechslung am Boden.
Seit gut zwei Stunden schüttet es hier erneut. Mehr Wasser kann der Boden hier eigentlich gar nicht mehr aufnehmen. Ich hoffe doch, dass es morgen ein wenig trockener – wenigstens von oben – sein wird, und dass sich mein Auto wieder erholt hat. Morgen muss ich mit der Katze ja wieder zum Doc zur Nachkontrolle. Dieses Mal werde ich mein Handy mitnehmen! Man weiß ja nie…
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Freitag, 10. Januar 2014
Schaffe, schaffe, Häusle bauen…
Es gibt wieder Mal über einen Neubau auf meinem Hof zu berichten. Ihr habt in meinem Blog schon von Manuel Bergunde gehört, das ist der Horsemanship-Mensch, der sich seit dem Sommer um Donovan kümmert, bzw. ihn trainiert. Die beiden machen große Fortschritte. Manuel ist von meinem Hof begeistert: Die schöne Halle, der Reitplatz, der große Paddock – und das alles nur für eine Handvoll Pferde. Wie herrlich lässt es sich da mit den Pferden arbeiten. Und so fragte er mich, ober nicht mit seiner Freundin und den drei Pferden bei mir einziehen könnte. Da seien ja noch die beiden leerstehenden Außenboxen… Und eine dritte – provisorische Box – könnte man doch noch aufstellen…
Ich habe ein paar Tage darüber nachgedacht und dann zugesagt. Mir ist Manuel mit seiner Arbeitsweise sehr sympathisch (das gleiche gilt für seine Freundin Anna). Ich mag seine ausgeglichene Art, sein leises Wesen. Passt perfekt in meinen Stall.
Und ich habe natürlich auch einen Hintergedanken: Wenn Manuel erst einmal hier steht, hat er doch viel mehr Zeit, Donovan zu arbeiten! Und ich selbst bekomme sicher wieder mehr Anregungen in der Arbeit mit meinen Pferden, auch mit Rasga. Es ist schon toll, wenn da jemand ist, den ich mal fragen kann, wie meine gerittene Lektion aussieht. Dann muss ich nicht immer auf die Videoaufnahmen meiner Reitschüler warten, um mich selbst zu korrigieren. Außerdem ist es schön, zusätzlich jemanden im Stall zu haben, der in Sachen Pferdehaltung kompetent ist!
Diese Gespräche fanden im Spätherbst statt. Als in der Zeit dann die Herbststürme Xaver und Christian in Norddeutschland wüteten, kamen wir überein, doch keine Notbox zu bauen, sondern eine, die auch einem tüchtigen Unwetter stand hält. Also heuerte ich aus dem Nachbardorf einen Menschen an, der selbst Pferde hält und schon seinen eigenen Stall gebaut hat. Er bestellt die nötige Menge Holz und wird auch alles aufstellen.
Wie schade, dass das Wetter derzeit so garstig ist. Wir saufen förmlich ab, alles ist nass und matschig! Da macht das Bauen einer Holzbox nicht wirklich Spaß…
Ich erzähle in Bildern:
Inzwischen ist die ganze Box verkleidet. Ich kann davon leider keine Bilder liefern. Es hat heute wieder so wahnsinnig geschüttet, dass es zu dunkel war, zu fotografieren. Der enorme Wind, der zusätzlich aufkam, verhinderte leider auch, dass das Dach gedeckt werden konnte. Ich hätte ja viel lieber das Dach auf der Box gehabt, als die Seitenwände, denn dann hätte drinnen alles abtrocknen können, und ich hätte anfangen können, innen die Balken zu streichen.
Egal, lässt sich jetzt nicht ändern. Dann kann das halt erst in der nächsten Woche passieren…
Erst wenn die Box fertig ist, können wir einen Zaun planen. Schließlich sollen die neuen Pferde ja auch einen netten “Balkon” bekommen…
Ich bin schon ganz gespannt und hoffe natürlich dass sich die Neuankömmlinge dann von unseren Pferden hier nett aufgenommen werden!
Ach ja, und hier noch eine Info zum Häuslebauer: Es ist Mario Mewald. Er hat eine eigene Facebookseite (http://www.facebook.com/HuGMario?fref=ts). Ich sagte ja schon, dass er selbst Pferde hält, und er besitzt einen kleinen gemütlichen Offenstall im Nachbardorf Wilstedt. Wer also in meiner Gegend noch irgendwo unterschlupfen will. Ist bestimmt eine gute Adresse.
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Donnerstag, 2. Januar 2014
Das Tee-Spiel
Viele meiner Bekannten und Freunde kennen es schon, das “Tee-Spiel”, das ich einmal im Jahr mindestens veranstalte. Wie das geht? Ich schildere es euch:
Man schenkt sich eine frische Tasse heißen Tee ein, süßt ihn mit mindestens drei Stücken Zucker (vier geht noch besser) und stellt ihn vor sich auf den Schreibtisch. Dann heißt es, nicht lange zögern, sondern hektisch nach einem Gegenstand auf dem Schreibtisch greifen und dabei den Inhalt des Bechers einmal quer über die Tastatur und unteren Rand des Bildschirms schütten. Geht besonders gut, wenn man kein räumliches Sehen hat wie ich und sich so leicht mit den Abständen verschätzt.
Jetzt heißt es, in Hektik ausbrechen und viele Dinge gleichzeitig tun: Tastatur sofort umdrehen und auf die Tasten legen, dann mit einer großen Papierrolle oder einem Frotteehandtuch den Rest der papiernen Schreibtischunterlage versuchen zu retten, die Maus aus der Teepfütze holen und abtrocknen – tüchtig fluchen! Dieses Spiel macht aber nur dann richtig viel Spaß, wenn die Tastatur relativ neu und noch ganz sauber ist…
Nach ca. 1 Stunde Wartezeit und ständigem Tupfen mit Papiertüchern kann man versuchen, die einzelnen Tasten herauszulösen und die Fläche darunter mit einem Wattestäbchen zu säubern, die Taste selbst mit Spüli abzuwischen. Manchmal bringt das was…
So ähnlich sieht meine Tastatur aus, und ich habe mir den Tee kurz nach Weihnachten draufgekippt. Wie ärgerlich, weil ich auf der Tastatur sehr schnell schreiben konnte. Sie war noch fast neu mit ganz flachen, leichtgängigen Tasten. Das hatte sich dann bald erledigt: Die Tasten I, O, P und L gingen nur noch im Dauerbetrieb (sie klemmten, und ich musste sie mit der Schere wieder hoch holen), die Leertaste ging nur bei jedem zweiten Anschlag. Natürlich habe ich hier noch Ersatztastaturen – aber alle haben bereits einen Teeschaden hinter sich und funktionieren nur halbherzig.
Ich hab dann versucht, das Ganze mit Spiritus zu reinigen. Hatte damit anfangs Erfolg, aber bereits am Folgetag klemmten die gleichen Tasten wieder. Der viele Zucker bappt.
O.k. dachte ich. Die Tastatur ist eh hin. Da kann ich es auch mit ungewöhnlichen Mitteln versuchen. Was ich gemacht habe? Mit dem Ding ab in die Küche und es unter lauwarmen Wasser und etwas Spüli abduschen. So lange, bis sich die Tasten einwandfrei drücken ließen.
Dann habe ich die Tastatur umgedreht und ausgeklopft und erst einmal auf einem Handtuch trocknen lassen. Am anderen Tag der Test: Sie zeigte an, dass sie Strom hat, aber nicht ein einziger Buchstabe erschien auf dem Bildschirm. Schade dachte ich, und legte sie für weitere zwei Tage verkehrt herum auf meine Fußbodenheizung. Heute früh der erneute Test. Und was soll ich sagen: Alles prima. Sie funktioniert wie eh und je.
Wenn ihr euch also mal Kaffee oder Tee in die Tasten kippt – ab damit ins Spülwasser und mindestens drei Tage durchtrocknen lassen. Ihr glaubt gar nicht, wie schön sauber sie jetzt ist…
Labels: Dies und das
Mittwoch, 1. Januar 2014
Gute Vorsätze für das Jahr 2014
Habt ihr neue Vorsätze für das Jahr 2014 gefasst? Ich nicht. Ich bin mit allem und allen, so wie es ist, rundum zufrieden. Ich würde morgens gern früher aufstehen und dann aktiver sein – aber irgendwie bin und bleibe ich ein Nachtmensch. Da kann ich kaum etwas daran ändern. Es scheitert schon an den ersten Versuchen.
Was ich aber mache, und dazu möchte ich euch anregen:
Nehmt ein Einweckglas oder ein leeres Kaffeeglas mit Schraubverschluss. Vielleicht eins, wie dieses hier:
Und jetzt kommt die Aufgabe: Immer, wenn euch am Tag oder in der Woche etwas besonders gut gelungen ist, schreibt ihr das auf einen Zettel und legt ihn ins Glas. Das können kleine oder größere Ereignisse sein. Vielleicht ist es auch nur ein schöner Moment, den ihr erlebt habt, ein tolles Gespräch, das ihr hattet oder ein toller Film im Kino. Schreibt eure positiven Gedanken auf und legt die Zettel ins Glas. Ein ganzes Jahr lang.
Dann bestimmt, wann ihr das Glas öffnen wollt. Vielleicht an eurem Geburtstag? Zu Weihnachten? Zu Silvester? Oder wenn es euch mal richtig schlecht geht?
Öffnet es und lest die vielen positiven Erlebnisse, die ihr in den letzten Monaten hattet! Das wird euch aufhellen…
Dieser Tipp ist kostenfrei und ihr dürft ihn gerne weitersagen!
p.s.: Wie wäre es mit einem zweiten Glas für eure Wünsche?
Labels: Zum Nachdenken
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