Freitag, 17. Januar 2014
Es gibt so Tage…
Es gibt so Tage, da läuft irgendwie alles schief. Heute war so einer. Über das Wetter will ich gar nicht viele Worte verlieren: Es ist einfach unterirdisch. Ich saufe hier total ab. Überall Matsch, und mit dem Stallbau geht es auch nur zögerlich weiter. Zu allem Überfluss hat sich meine Katze Jenny mit irgendeiner anderen Katze geprügelt und sich dabei eine kleine Kratzwunde am Rücken zugezogen.
Gar nicht tragisch. Deshalb ist es mir auch erst aufgefallen, als sie sich die Schramme geleckt hat und dadurch das Fell am Körper klebte. Zunächst habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Die Katzen balgen sich ja immer mal wieder…
Aber vor ein paar Tagen entstand an der Stelle eine kleine Beule, die offenbar nicht wieder von alleine weg geht. Also habe ich mir heute einen Termin beim Tierarzt geholt. Das war eine richtig fiese Eiterbeule, viel größer, als man sie ertasten konnte, weil sie nach innen gewachsen war. Beim Tierarzt ging sie auch auf. Es gab Antibiotika und die Auflage, die Katze drinnen zu behalten und morgen erneut vorzustellen. Kein Problem.
Als ich dann im fiesen Nieselregen mit der Katze im Katzenkorb in mein Auto stieg um nach Hause zu fahren, sagte das Auto nur noch: gurgel, gurgel, gurgel.
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ohnmächtig in eurem Karren sitzt, der nicht anspringen will? Und das nur fünf Kilometer weit weg vom warmen Zuhause? Ich muss nicht erwähnen, dass ich weder Papiere noch mein Handy dabei hatte. Wollte ja nur mal eben schnell zum Tierarzt… Es hätte auch nichts genutzt, wenn mich jemand abgeholt hätte. Wäre ja nicht wieder zurück zu meinem Auto gekommen!
Beim Tierarzt rief man dann für mich den ADAC. Eine geschlagene Stunde musste ich darauf warten. Die arme Jenny hat sicher gedacht, ich habe sie im Auto ausgesetzt!
Der ADAC hat keine drei Minuten gebraucht, den Wagen wieder in Gang zu bringen. Ich hab ihn dann zu Hause noch eine gute halbe Stunde im Leerlauf laufen gelassen, damit sich die Batterie wieder auflädt. Der ADAC-Mensch war auch gnädig, dass ich weder die Fahrzeugpapiere, noch einen Ausweis, noch die ADAC-Karte dabei hatte…
Inzwischen “vergnügte” sich Sabrina die Stunde im Stall. Eigentlich hätte sie gegen 17.30 auf Dango im Unterricht sitzen sollen. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, dass ich soooo lange beim Tierarzt verbrachte. Anrufen war auch nicht drin, denn ich kenne ja Sabrinas Handynummer nicht auswendig.
Völlig durchgefroren kam ich dann endlich zu Hause an. Habe erst einmal die verschreckte Jenny ins Gästezimmer gesperrt und mit allem Nötigen versorgt, selbst einen ordentlich heißen Tee getrunken, um mich aufzuwärmen. Und die Hunde beruhigt, die mich freudig erregt samt Katze begrüßt haben. Sie sind heute ein wenig zu kurz gekommen. Aber die Bärchen tragen es mit Fassung, liegen hier beide platt auf der Seite und halten Tiefschlaf.
Sabrina und Lena hatten im Stall schon wieder klar Schiff gemacht: Alle Boxen abgeäppelt, einen neuen Heuballen reingerollt und gefüttert. Und Sabrina hat ihren Unterricht versäumt. Dafür war sie mit Dango mit Knotenhalfter und Seil allein in der Halle und beide haben sich am Boden vergnügt. Das kann Sabrina gut. Sie hat ein gutes Timing, und Dango freut sich über die Abwechslung am Boden.
Seit gut zwei Stunden schüttet es hier erneut. Mehr Wasser kann der Boden hier eigentlich gar nicht mehr aufnehmen. Ich hoffe doch, dass es morgen ein wenig trockener – wenigstens von oben – sein wird, und dass sich mein Auto wieder erholt hat. Morgen muss ich mit der Katze ja wieder zum Doc zur Nachkontrolle. Dieses Mal werde ich mein Handy mitnehmen! Man weiß ja nie…
Labels: Stallgeflüster
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