Montag, 30. November 2009
Besuch von Christine und neue Erkenntnisse über Cera
Wenn ich Cera reite, arbeite ich zurzeit an den erhabenen Trabtritten. Es soll einmal eine Passage daraus werden. Weil mir Cera mitunter im Trabtempo erstirbt, übe ich die Passage-Tritte nur wenige Meter, um sie dann in den Mitteltrab (das, was wir zurzeit als Mitteltrab bezeichnen) zu schicken. Das hat Cera schnell begriffen und trab willig und forsch los, kommt auch gut aus der Hinterhand.
Meine zweite Arbeit besteht in der Handarbeit nach wie vor an den kurzen Tritten. Ich kriege sie einfach nicht schnell genug hin, obwohl das Vortreten sich auf wenige Zentimeter verkürzt hat. Und ich bekomme keinen Zweitakt hin. Das Pferd ist immer noch im Viertakt vom Schritt. Am Donnerstag habe ich Cera dabei wirklich geärgert. Ich habe so viel Wind hinter ihr, unter ihr und neben ihr gemacht und sie dabei auch noch angefeuert, dass sie ganz kirre wurde. Ich wollte sie einfach mal in Aufregung bringen, damit sie nervös hin- und hertänzelt.
Na ja, ist mit Cera irgendwie schwer. Wenn sie ein paar aufgeregte Tritte hingelegt hat und ich sie dafür lobe, steht sie da wieder wie ein Fels in der Brandung. Und wenn ich ein wenig länger warte, genießt sie die Liebkosung und klappt die Augen zu…
Christine sollte meine Arbeit also heute einmal mit fachkundigen Augen begutachten. Ich selbst kann ja nur mutmaßen, was das Pferd macht. Wenn ich draufsitze, sehe ich ja nichts, und beim Nebenhergehen habe ich immer nur ein Beinpaar im Auge.
Was mich gefreut hat: Christine hat bei der Arbeit an der Hand sehr wohl einen Zweitakt erkannt. Das Pferd nimmt paralell zum Hinterbein das diagonale Vorderbein im Takt mit hoch. Das habe ich selbst nicht gesehen! Also doch ein Fortschritt.
Dann konnte ich Christine einen – für mich – grandiosen erhabenen Trab präsentieren. Cera kann schon eine ganze Bahnrunde kadenzierte Trabtritte zeigen. Einer schöner als der andere. Dabei kommt sie gelegentlich im Kopf zu tief, aber das liegt sicher an meiner ungeschickten Einwirkung. Christine war von diesem Trab sehr angetan und sah auch eine enorme Verbesserung zu unserem letzten Treffen im September.
Meinen sogenannten Arbeitstrab musste sie allerdings kritisieren. Schlapp und kraftlos kommen wir zwei daher. Und das, was ich als Trabverstärkung reite, ist eher ein ordentlicher Arbeitstrab! So kann einem das gehen, wenn man stets alleine vor sich hin wurschtelt. Da mir Cera aber nie mehr “unter dem Hintern wegrennt”, ist es mir ein leichtes, den Trab kraftvoller zu reiten.
Das werde ich morgen gleich ausprobieren. Und es wird Zeit, dass ich wieder ein Video machen lasse, damit ich mich selber beurteilen kann.
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Noch einmal Parelli
Ich habe heute nicht ganz so viel Zeit, weil mich nachher Christine besuchen kommt, um einmal Cera zu begutachten. Daher ist es mir ganz recht, dass ich ihn nicht mit Sattel und Zaumzeug antüteln muss.
Außerdem hat er die Nacht im Sand verbracht. Der klebt ihm sogar IN den Ohren. Donovan liebt es inzwischen, geputzt zu werden, steht auch ganz artig ohne angebunden zu sein in der Stallgasse. Selbst die rossige Kimberley interessiert ihn nicht, obwohl sie ganz sehnsüchtig die Augen nach ihm durch die Gitterstäbe hindurch verdreht.
Aber ich bin von der Arbeit in der Halle abgekommen: Mein Abschluss der Arbeit heute: Ich lasse ihn wieder an die Bank treten. Nach mehreren Versuchen steht er paralell zur Bank. Ich nutze die Gunst der Stunde und lege mich quer über seinen Rücken. Was passiert? NICHTS!
Er trägt mich. Ich klopfe ihm den Bauch von der anderen Seite, während er versucht, meine Schnürsenkel aufzupulen. Der Schlawiner!
Ich glaube, ich hätte mich auch draufsetzen können. Aber ich bin ja nicht lebensmüde…
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Sonntag, 29. November 2009
Parelli mit Donovan
Es dauert ein paar Runden, ehe er das Spiel versteht und mitspielt. Irgendwann hat er es geschnallt und hält auf mein Wortkommando an. Ungern. Aber er bleibt stehen. Wow, ein erster Schritt in Richtung Gehorsam – auch wenn es ihn nervt.
Ich mache mit ihm ein bisschen seitwärts entlang der Bande, durch den Zirkel wechseln, Vorhand- und Hinterhand-Verschieben und im Spanischen Schritt neben mir hergehen. Schließlich nehme ich auch das lange Führseil weg und lasse ihn frei neben mir gehen. Ich kann ihn sogar antraben und er bleibt neben mir. Unsere Abschlussübung: Ich stehe auf der Bank in der Halle, und Donovan muss zu mir herantreten. Auch das klappt leidlich. Damit soll es genug für heute sein.
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Samstag, 28. November 2009
Jungspund Donovan lernt Benimm
Für die konzentrierte Arbeit kann er sich ja nicht immer begeistern, aber ab 11.00 Uhr steht er schon an seinem Türchen und wartet, dass ich ihn abhole, um ihn zu entertainen.
Auch wenn ich ihn manchmal wegen seines ungebührlichen Verhaltens an der nächsten Straßenlaterne anbinden könnte, damit ihn jemand, der ihn haben will, mitnimmt, kann ich ihm nicht wirklich böse sein. Er hat so viel Charme wie Schalk im Nacken!
Diese HSH-Stunde entwickelt sich nach anfänglichem Mitmachen wieder zu einer Kraftprobe zwischen mir, Donovan und dem Material. Diesmal ist das Material der Verlierer: Einer der Zügelhalter reißt, der linke Oberzügel baumelt in der Luft. Ich schnalle den zweiten Oberzügel also auch aus und mache unverdrossen weiter. Nun hat Donovan natürlich alle Chancen, seinen Kopf in die Tiefe zu bohren und sich den Sattel über die Ohren zu ziehen. Ich versuche das zu verhindern, so gut ich kann.
Nach weiteren zehn Minuten beende ich die Einheit mit ein wenig Spanischem Schritt und stelle Donovan wieder weg. Zwischendurch gibt es Gott sei Dank immer wieder gute Momente, die ich besonders loben kann.
Ich weiß, ich muss nur konsequent bleiben, dann wird sich Donovan fügen. Wenn mir das gelingt, habe ich das beste Pferd, das ich jemals besessen habe – wenn…
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Dagobert wird geritten
Unser Programm: 10 Minuten Schritt auf beiden Händen mit ein bisschen seitwärts am hingegebenen Zügel. Dagobert ist fleißig und freut sich, was tun zu dürfen. Er hat inzwischen gelernt, an die Bank heranzutreten, damit ich aufsteigen kann. Zuvor gab’s ein wenig Handarbeit. Spanischer Schritt heißt das vorherrschende Training, denn “stell dich gerade hin” kann er schon.
Auf Gertenticken lüpft er sein Vorderbein um knapp 20 cm. Ich nehme es dann und ziehe es weit nach oben und vorne heraus. Ich stehe dabei schon an der Seite, nicht mehr vor ihm. Er macht willig mit, kann aber noch nichts in den Schritt übertragen. Ist ja auch erst die zweite Sitzung.
Das Reiten im Schritt klappt ja schon gut, er kommt gelegentlich auch an den Zügel, obwohl ich ihn nicht mit Druck und Zügelzug dazu auffordere. An den Trab muss ich mich erst noch gewöhnen. Man sitzt wie auf einer Rüttelmaschine. Von der obersten Haarspitze bis zu den Zehen schüttelt es einen durch. Das liegt natürlich daran, dass er null Rückenmuskulatur hat und viel zu steif auf den Hinterbeinen ist.
Deshalb trabe ich nur drei, vier Tritte und lasse ihn dann anhalten – um gleich wieder loszutraben. Dagobert begreift sofort und hält fast ohne Zügel an. Er ist fleißig. Ich brauche die Gerte nicht. Sporen habe ich eh nicht an.
Dann versuche ich einen Galopp auf dem Zirkel. Ist ähnlich schlimm wie der Trab. Aber er wird nicht eilig und hat offenbar Spaß daran. Nach 20 Minuten ist für ihn die Arbeit beendet. Er muss ja erst wieder zu Kräften, sprich Muskeln, kommen.
Unterdessen müht sich Birgit mit einem Travers an der langen Seite mit Rasga ab. Ich zeige ihr mit Dagobert, wie es aussehen soll und welche Hilfen sie geben soll. Dagobert macht das Travers fast perfekt und gibt sich total viel Mühe.
Warum es bei Birgit nicht klappt? Sie ist im Schritt viel zu eilig, hat das ruhige Maß für den Schritt verloren. Wenn sie es Schritt für Schritt für Schritt probiert, gelingt es ihr besser. Weil Rasga ein bisschen hitzig ist, lässt Birgit sie einmal angaloppieren. Eine knappe Zirkelrunde. Der Galopp ist nicht ideal, aber viel besser als noch im Sommer. Und das schönste: Rasga rennt nicht hinein. Also haben die zwei doch noch wieder was dazugelernt.
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Freitag, 27. November 2009
Rossiges Stütlein Kimberley
Kimberley ist hoch rossig. Mal pinkelt sie Anton auf der einen Seite an, mal Dagobert auf der anderen Seite. Etwas Gutes hat es ja: Seit sie so “heiß auf Jungs” ist, mag sie Dagobert und quiekt ihn nicht andauernd an. Heute habe ich sie schon um 7.30 auf den Paddock gelassen. Morgens!
Denn heute ist ja die Halle an eine Firma vermietet, die “Teambuilding” mit ihren Mitarbeitern betreibt. Die Leute machten allerlei neckische Spielchen, die nur funktionieren, wenn sie gemeinsam die Aufgabe angehen.
Während sich die Gäste Mut zuriefen “Komm, Christine, du schaffst das!”, brachte ich den Stall in Ordnung. Einige Spiele fanden auf dem Vorplatz der Halle statt, aber der einsetzende Regen machte ihnen dann einen Strich durch die Rechnung.
Ich habe unsere Hottis schon um 11.00 Uhr wieder eingesammelt. Es hat einfach nur geschüttet! Die Pferde waren aufgrund des Wetters und der Aktivitäten auf dem Hof völlig durchgeknallt. Sie sind auf dem Paddock wie die blöden getobt, haben sich natürlich alle in den Dreck geschmissen, und Dagobert hatte alle Hufe voll zu tun, Cera und die ihm nun liebste (weil rossig) Kimberley vor Anton zu beschützen, der natürlich auch gern einmal mit Kimby genäselt hätte.
Ich hatte große Mühe, einen der Zossen zu fassen zu kriegen und reinzubringen. Den ganzen restlichen frühen Nachmittag standen alle Pferde auf ihrem Balkon und ließen sich gründlich nassregnen. Um 16.00 Uhr war der Spuk auf dem Hof vorbei, alles sauber weggeräumt und wieder in Ordnung.
Aber an Arbeit mit den Pferden war nicht zu denken: Sie standen vor Dreck und Nässe…
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Dienstag, 24. November 2009
Cera, Dagobert, Donovan, Anton und Rasga
Anton hingegen gar nicht. Der kam schon aufmüpfig in die Halle rein. Besitzerin Madelaine war gekommen, um die dritte HSH-Sitzung zu verfolgen. Ich wollte ihr zeigen, was ich den Tag zuvor mit ihm gemacht hatte. Hmm, war schwierig, weil er immer loslaufen wollte. Das Anhalten klappte schließlich ganz anständig, auch das Geraderichten. Aber er war so kirre, dass ich nur eine Runde hinter ihm hergegangen bin. Ich wollte nicht, dass er sich eventuell los reißt. Dann hab ich ihm noch ein wenig Bewegung im Longieren verschafft. Ein paar gemütliche Runden im lockeren Trab, recht lang ausgebunden… Das war MEINE Idee. SEINE Idee: Ich bocke los und quieke und bocke und quieke und bocke. Gut. Soll er. Ich habe nur dafür gesorgt, dass er auf einem großen Zirkel bleibt. Dann gab noch einen Handwechsel auf rechts, was er noch blöder fand und noch mehr gebockt hat. Na, er hatte jedenfalls gut Bewegung.
Ich musste mich beeilen, weil ich eine Unterrichtsstunde 30 Minuten entfernt von hier hatte. Als ich wieder kam, waren noch Cera und Dagobert dran. Cera war wieder ein Gedicht. Es hat unendlich viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht so lange machen konnte, weil sie schon vom Schritt geschwitzt hat. Anschließend durfte sie sich noch wälzen. Das tat sie mit Saras Kimberley zusammen. Aber anders als Kimberley ist Cera nach dem Wälzen wie eine Bescheuerte aufgesprungen und durch die Halle gefetzt, wie Anton bockend und quiekend. Irgendwas lag wohl in der Luft…
Mit Dagobert war ich auch ohne Ausrüstung in der Halle. Er hat sich fünf Mal gewälzt. Ich habe mit ihm den Spanischen Schritt geübt und ein bisschen das Anhalten und geraderichten. Das geht auch ohne Halfter und Strick. Ich glaube, Dagobert hatte seine Freude daran.
Zu guter Letzt hab ich noch Rasga in der Halle laufen lassen. Ich dachte, wenn alle so bescheuert sind, will auch Rasga ein bisschen toben. Ne, wollte sie erst nicht. Die Dame überlegte auch lange, ob es sich lohnt zu wälzen. Natürlich tat sie es dann doch, und nachdem sie sich ordentlich eingesaut hatte (sie war vom draußen Stehen ein wenig feucht), war ihre Zurückhaltung dahin. Jetzt hat auch sie ihre Bocksprünge gemacht. Birgit, die später noch zum Reiten kam, wird ihre wahre Freude beim Putzen gehabt haben…
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Montag, 23. November 2009
Schietwetter
Ich weiß ja nicht, wer von euch seinen Teller wieder mal nicht leergegessen hat! Aber es müssen mehrere gewesen sein, denn sonst könnten wir hier nicht so ein besch…. Wetter haben. Es ist wieder alles unter Wasser, die Pferde können nicht raus. Der große Paddock ist einfach zu rutschig, wenn die Pferde toben. Und ein kranker Dagobert hat mir gereicht. Wir können die Rabauken ja alle in der Halle arbeiten und laufen lassen.
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Und dann ist da ja auch noch Sausewind Donovan
Er hat sich heute wieder von seiner stärksten Seite gezeigt. Ich glaube, ich konnte mit meiner Arbeit nicht wirklich überzeugen. Donovan nicht und die Zuschauerin schon gar nicht.
Ich selbst war nicht so unzufrieden, denn Donovan hat sich zwischendurch immer wieder vorwärts schicken lassen, ist einigermaßen brav außenrum marschiert und konnte auch ein paar Tritte seitwärts – manchmal unter Protest.
Sein Programm: Er muss jetzt wirklich kurz ausgebunden gehen. Er muss lernen, dass es Grenzen gibt, die er zu beachten hat. Sein Trab auf dem Zirkel hat sich sehr verbessert. Er geht viel freier und fleißiger. Und er hält nicht mehr an, wenn er glaubt, er habe genug Runden gedreht. Meistens jedenfalls.
Nach 15 Minuten schnalle ich die Zügel wieder länger und übe noch den Spanischen Schritt. Den hat er in drei Tagen so gut gelernt, dass er nun schon mit beiden Beinen vorne raustritt. Er kann drei bis vier Tritte machen, dann glaubt man, er fällt um. Aber das ist ein guter Ansatz. Mehr muss er ja gar nicht machen. Schön ist, dass er dabei im Schritt weitergeht.
Mal sehen, was der morgige Tag bringt!
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Auch Anton lernt HSH
Er steckte heute schon zum dritten Mal in der HSH-Ausrüstung. Das Satteln findet er noch total doof, und ausgebunden sein kennt er gar nicht.
Deshalb sind die Ausbinder noch beinah “Zierde”, sie sind nur so kurz, dass er ein ganz bisschen Widerstand spürt. Den Druck will ich noch nicht gleich erhöhen, das hat noch Zeit.
Von seinem vorherigen Ausbilder hat Anton die Seitengänge gelernt. So extrem, dass es mir für HSH äußerst lästig ist. Er kann seitwärts auf einen zukommen, und tut das auch bei jeder Gelegenheit. Das gefällt mir gar nicht, weil er so stets “meinen” Raum beansprucht und sich nur schwer wieder zurückschicken lässt.
Anton ist ein bisschen büffelig. Anhalten liebt er nicht besonders, und das Geradestellen der Hinterbeine sieht er auch noch nicht so recht ein. Er ist ziemlich unempfindlich an den Hinterbeinen. Heute klappte das Anhalten aber schon sehr manierlich. Und die Korrektur der Hinterbeine wird besser. Ich muss ihn aber mehrfach auffordern, das jeweilig nach hinter herausstehende Bein zu korrigieren, bis er es endlich tut. Wenn ich nur einen Hauch zu weit oben touchiere, kommt er mir gleich wieder seitwärts entgegen!
Auch mit Anton bin ich heute das erste Mal hinterhergegangen. Bei ihm war das ein kleineres Problem, als mit Dagobert. Anton ist ja schon am Langzügel gearbeitet, und ihm scheint das nicht viel auszumachen. Auffällig war, dass er auch beim Hinterhergehen sofort ein Seitwärts an der langen Seite anbietet. Das musste ich zunächst korrigieren. Ich will ihn schließlich erst mal geradegerichtet um die Bahn schicken.
Anders als meine Pferde ist Anton NICHT verfressen. Mit Futter kann man ihn also nicht wirklich ködern. “Ich lasse mich doch nicht kaufen”, scheint er zu sagen. Aber mit einem Mähnekraulen erreicht man bei ihm gleich viel. Na gut, soll dann so sein!
Dein Spanischer Schritt ist außergewöhnlich ausdrucksstark. Der wurde ihm beigebracht, indem der Trainer vor ihm stand und die Beine angetickt hat. Der Trainer ist dann rückwärts gegangen und Anton ist gefolgt. Das gefällt mir so auch gar nicht. Ich muss befürchten, dass er mir seine Vorderbeine unters Kinn schlägt – so hoch kann er sie nämlich nehmen.
So arbeiten wir derzeit daran, dass er das Kommando auch von der Seite her akzeptiert. Klappte heute schon super, und ich konnte jeweils vier bis fünf schöne Tritte “herauskitzeln”. Das wird er sehr schnell umsetzen können.
Anton ist ein aufgeweckter Kerl mit Dickschädel. Auch er wird in der HSH-Arbeit viel Spaß machen!
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Dagobert hatte seine erste “richtige” HSH-Sitzung!
Dass er dünner wurde, steht ihm gut, er war ja etwas zu moppelig. Und die fehlende Muskulatur kann ich nun hoffentlich mit den “richtigen” Muskeln aufbauen. Bin mal gespannt, wie er in zwei Monaten aussieht. Seine Schonzeit ist jedenfalls vorbei.
In der HSH-Ausrüstung in der Halle ist Dagobert noch immer ein bisschen skeptisch. Ich weiß noch nicht so genau, was das soll. Ich beginne nun stets mit dem Spanischen Schritt – obwohl man das so noch gar nicht nennen kann. Wenn ich das Vorderbein anticke, lüpft er es 5 cm vom Boden an. Immerhin. Das ganze auch noch im Stehen. Ich ziehe es (das Bein) dann weit nach oben und vorn heraus und lobe ganz arg. Es wird nicht lange dauern, bis er das begriffen hat.
Heute bin ich auch das erste Mal HINTER ihm hergegangen. Das fand er zunächst extrem unheimlich. Ich habe sicherheitshalber die Gerte weggelegt. Er hat sich nach rechts und links gewendet, wusste erst nicht, was ich wollte.
Dann irgendwann ging er vorwärts, und ich konnte ihn außenrum lenken. War gar nicht so einfach, weil er sehr am schwanken war, immer wieder in die Mitte driften wollte, um mich irgendwo anzusehen. Aber das konnte ich schnell verhindern. So ist er mehrere Runden an der Bande entlang marschiert. Erst zögerlich, dann immer fleißiger. Dagobert wird in der Handarbeit viel Spaß machen!
Am Spiegel ist mein Not-Halt. Das gilt auch für Dagobert. Dort musste er stets stehen bleiben, ich habe ihn gelobt. Das wieder Antreten war zunächst wieder ein Problem. Aber nach dem dritten Stehenbleiben und Antreten hatte er das auch geschnallt. Ich habe die Sitzung dabei bewenden lassen, besser konnte es gar nicht laufen. Er hat zwischendurch mehrfach schwer ausgeatmet, war sichtlich erleichtert, dass ihm nicht mehr passiert ist. Mein Gott, was braucht dieses Pferd noch an Vertrauen an den Menschen, um sich wirklich wohl zu fühlen!
Morgen werde ich schon den ersten Seitengang einbauen. Er wird sicher eifrig mitmachen.
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Sonntag, 22. November 2009
Schlammschweine auf der Weide
Heute früh hat es leider in Strömen geregnet. Hmm, soll ich die Pferde drin lassen? Nee, dann beginnt das Gerangel um die Vormachtstellung neu. Ich hatte allerdings Sorge, dass der Boden – auch vom Toben gestern – noch viel zu aufgeweicht ist…
Egal, da mussten wir alle durch! Ich habe wieder die Jungs zuerst rausgelassen, dann die Mädels hinterher.
Was für ein Unterschied zu gestern! Anton fühlt sich sehr zu Donovan hingezogen und steht gern bei ihm am Zaun. Anders als gestern haben sie sich heute alle auf das Heu gestürzt. Heute war ich aber auch schlauer als gestern gewesen: Ich habe sie im Stall vorher nicht gefüttert, sondern nur draußen mit Heu.
Und so standen sie heute alle friedlich in Grüppchen und mümmelten ihr Heu. Selbst Donovan war – nach ein paar Angebertrab-Runden friedlich und fraß auf seiner Seite.
Es regnete stetig, und so beeilte ich mich, die Boxen fertigzukriegen, damit alle wieder beizeiten rein konnten.
Dass sie sich trotz Regen alle in den Matsch geschmissen haben, muss ich nicht gesondert erwähnen?!
20 Minuten habe ich alleine für Dagobert gebraucht, um ihn einigermaßen oberflächlich vom Sand zu befreien. Er beginnt, das Putzen richtig zu genießen. Manchmal streckt er den Kopf bis auf den Boden, spitzt dabei die Lippen und lässt sich von mir durchkratzen. Er hat so ein dickes Fell, dass ich mit der Drahtbürste durchgehen kann.
Mit weicher Bürste wird man da gar nichts.
Ich liebe Cera! Die ist zu etepetete (schreibt man das so?), um sich schmutzig zu machen!
Na, mal sehen wie es morgen geht, ob sie morgen wieder alle friedlich sind. Dann habe ich das gröbste überstanden!
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Samstag, 21. November 2009
Rennen, Toben, sich in den Dreck schmeißen und noch viel mehr
Heute hatte ich die Pferde – außer Donovan – zum ersten Mal gemeinsam auf dem großen Paddock. Es hatte ja die Tage über viel geregnet, aber da wir den Platz nicht benutzt hatten, war der Boden recht fest.
Ich dachte, dass die Rabauken sich ja endlich mal vertragen müssten, damit sie GEMEINSAM raus können. Das Hin- und Hergehüse mit einzelnen Pferden ist einfach zu lästig und kostet zu viel Zeit. Und alle haben dann nur eine halbe Stunde, um sich die Beine zu vertreten.
Die beiden Jungs Anton und Dagobert hatte ich schon am Freitag alleine auf den großen Paddock gelassen. Sie kennen sich hier ja noch nicht so gut aus und sollten das Gelände erst Mal alleine erkunden dürfen.
So habe ich die beiden heute auch zuerst am Strick rausgebracht, dann die Stuten hinterherlaufen lassen. Die Stuten waren nun schon zwei Tage wegen des Schlechtwetters nicht draußen gewesen. Und so haben sie sich auch benommen.
Ich hätte nicht gedacht, dass Cera solche Bocksprünge vollführen kann. Da steht sie ja beinah Donovan in nichts nach. Und auch die anderen sind um ihr Leben gerannt und gebockt. Der Reihe nach haben sie sich dann auch noch in den Sand geschmissen – er war nass und matschig, und so sahen die Biester dann auch alle aus.
Donovan stand auf der anderen Zaunseite. Das heißt, er stand nicht, er fetzte ebenso auf und ab, war sichtlich empört, dass er in der großen Herde nicht mitmischen durfte.
Dagobert kann Anton immer noch nicht leiden und hat ihm unmissverständlich klar gemacht: Das sind MEINE Stuten. Ich hatte schon Sorge, dass mir irgendeins der Pferde in den Zaun rutscht oder sonst was Schreckliches passiert. Ich wünschte mir auch der Paddock hätte die 10-fache Größe…
Aber es ging alles gut! Nach ca. 20 Minuten waren alle Pferde “fertig”. Sie schwitzten, schnauften und hatten keine Puste mehr.
Erst jetzt besannen sie sich auf das bereitgelegte Heu und begannen zu fressen. Selbst Donovan naschte auf seiner Seite. Was für eine Aufregung!
Reingeholt habe ich sie dann in umgekehrter Reihenfolge: Dagobert, den “Anton-Verjager” zuerst, dann die anderen. Ich glaube, sie waren alle recht abgekämpft, aber zufrieden.
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Mittwoch, 18. November 2009
Lange nichts mehr geschrieben
Hmmm, meinen letzten Post vom Oktober kann ich ja fast wiederholen. Es hat sich ja schon wieder nichts auf meiner Seite getan. Inzwischen haben mich schon etliche Leute angeschrieben, warum ich denn nichts mehr veröffentliche…
Das beweist wenigstens, dass mein Blog gelesen wird – und das freut mich natürlich auch.
Privat hat sich bei mir einiges verändert. Ich müsste jetzt Zeit ohne Ende haben – aber dem ist ganz und gar nicht so. Ich war zwischendurch einmal krank, hatte meinen Flohmarkt zu organisieren, neue Einsteller und, und, und.
Aber ich erzähle der Reihe nach…
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Auch über Rasga gibt es was zu erzählen
Mit Rasga habe ich ja schon seit Wochen nicht mehr gearbeitet. Nun war Birgit ein paar Tage kranke, und ich hatte Rasga drei Tage hintereinander in der Handarbeit.
Am ersten Tag war Rasga ziemlich fahrig und nervig. So musste ich “kleines” Programm fahren. Nur Sachen, die sie schon gut kann, alles in Ruhe und langsam.
Am zweiten Tag kam Rasga schon ganz anders aus der Box. Ich konnte gleich mit dem Spanischen Tritt beginnen, der deutlich besser war als am Tag zuvor. Die Krönung war die Schritt-Pirouette. Die klappte so gut, dass ich begann, das jeweils äußere Hinterbein zu touchieren, wenn es auf den Boden aufsetzt. Das animiert Rasga dazu, es ganz schnell wieder hochzunehmen, das andere Hinterbein dann natürlich auch. Und so hat Rasga die ersten Piaffe-ähnlichen Tritte gezeigt. Dabei hat sie abgeschnaubt und sich sichtlich entspannt.
Am dritten Tag habe ich mit Rasga die Vorbereitung zu den Piaffe-Tritten beim Hinterhergehen gemacht: Rasga muss gaaaaaanz kleine Tippelschritte im Vorwärts machen. Wenn es gelingt, dann sehr gleichmäßig. Anfangs war sie sehr verwirrt. Was denn nun? Anhalten oder gehen? schien sie zu fragen, wenn ich die Leinen etwas angenommen habe, um die Schritte zu verkürzen.
Nach einer Runde schien sie begriffen zu haben. Der Schritt wurde kurz, da heraus konnte ich sie wieder antreiben.
Das hat Spaß gemacht! (Rasga hoffentlich auch!)
Dienstag, 17. November 2009
Donovan spielt mit seiner Aufenthaltsgenehmigung bei mir!
Nicht, dass unsere Stuten das nicht mögen würden! Sie stehen mit glasigen Augen da und drängen sich noch dichter an ihn heran.
Das mit den Stuten ist schon extrem lästig und total unerwünscht, aber kaum zu ändern. Nicht dulden kann ich allerdings, dass Donovan im selben Atemzug Anton und Dagobert wegscheucht – und das so vehement, dass sich Sorge haben muss, dass sie sich verletzen.
Ich hatte eigentlich gehofft, dass Anton zu Donovan in den Offenstall ziehen kann. Das möchte ich Anton aber nicht zumuten. Einen ganzen Tag waren sie gemeinsam zu zweit auf der Weide. Auf der Weide ist alles prima, aber wehe, Anton will in ihre gemeinsame “Zweiraumwohnung” gehen, um auch mal von dem köstlichen Heu zu probieren! Dann ist Donovan sofort zur Stelle und behauptet sein Recht: Diese Wohnung ist besetzt!
So ist Anton nach diesem Tag wieder in die Stallgasse eingezogen, und Donovan muss draußen alleine bleiben.
Ich habe es Donovan schon erzählt: Er wird da draußen so lange alleine leben müssen, bis er gelernt hat, sich zu benehmen. Außerdem muss er jetzt jeden Tag geistige Schwerstarbeit leisten, damit er lernt, sich unterzuordnen.
An jenem Sonntag, wo er Anton so vertrieben hat, hätte ich ihn an den nächsten Baum anbinden können, oder jemandem verschenkt!
In meiner Wut und Ohnmacht habe ich ein langes Gespräch mit meiner Freundin Christine geführt. Gemeinasam sind wir zu dem Schluss gekommen: Donovan braucht konsequente, regelmäßige Arbeit. Die acht Wochen Pause, die ich ihm gegönnt hatte, waren für seine geistige Entwicklung nicht förderlich. Sie haben allenfalls sein Selbstbewusstsein gesteigert.
So habe ich auch meinen Tagesablauf geändert. Noch bevor ich die Boxen miste, muss Donovan in der Halle oder auf dem Platz arbeiten, damit ihm meine volle Kraft zugute kommt. Und zur Not könnte ich ihn dann auch noch mal am Nachmittag rausziehen.
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Hat Donovan mitgehört?
Das wollte Donovan partout nicht. Immer wieder versuchte er, an mir vorbei die lange Seite herunterzurennen. Ich war vorbereitet: Bewaffnet mit einer sehr langen Touchierpeitsche mit weißem Zipfel dran, konnte ich seine “Ausbruchsversuche” verhindern und ihn zurück zum Spiegel schicken. Ich konnte richtig spüren, wie ihn das geärgert hat und unglaublich, wie sehr sich ein Pferd beim Bocken verdrehen und verrenken kann!
Irgendwann gab er auf, stand am Spiegel und guckte mich an. Ich habe mich dann sofort weggedreht und bin Richtung Hallenmitte geschlendert. An den Atemgeräuschen konnte ich hören, dass Donovan mir sofort gefolgt ist. Ich habe ihn tüchtig gelobt – und die ganze Sache wiederholt!
Am Nachmittag wollte ich dich gleiche Geschichte noch einmal machen. Aber da kam mir Donovan schon so lammfromm auf seinem Paddock entgegen, dass ich mich spontan umentschloss, mit ihm wieder HSH zu machen.
Noch drei Tage zuvor konnte er in HSH nicht einmal mehr neben mir vernünftig anhalten, ohne nach seinen Stuten zu brüllen.
Aber an diesem Nachmittag war das bravste Pferd im Dorf. “Ich soll außenherumgehen? Kein Problem. Ich kann auch seitwärts! Soll ich dir mal zeigen, wie gut das schon geht?” Selbst anhalten funktionierte, obwohl Donovan das nur ungern tut.
Um ihn nicht unnötig zu ärgern, habe ich die Sitzung nach 20 Minuten mit einem dicken Lob beendet. Schließlich soll er ja auch nicht jedes Mal Stress in der Halle kriegen…
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Hat Donovan mitgehört? – Teil 2
Und was soll ich sagen? Donovan hat alles brav mitgemacht. Er ist am Seil gesprungen (das kann er wirklich in allerschönster Manier und flüssig), hat gleich danach angehalten und mich angesehen, ist über die Plane geschlendert, hat am Ball gerochen, den er aber für absolut doof hält.
Selbst über die einzelne Tonne konnte ich ihn schicken, und das alles ohne großen Aufruhr. Ich glaube, Donovan spürt meine Entschlossenheit, ihn wieder abzugeben, wenn er nicht “spurt”.
Inzwischen arbeite ich ihn täglich in HSH. Er muss SEHR kurz ausgebunden gehen. Täglich fünf Minuten, um sich daran zu gewöhnen. Er darf auf dem Zirkel Schritt gehen und wenn er mag traben. Dabei sieht er richtig schick aus, weil er dabei so einen Kragen macht. Dann schnalle ich ihn wieder länger und wir absolvieren das “Hinterhergeh-Programm”.
Das wiederum funktioniert nicht immer zu meiner vollen Zufriedenheit. Aber: Es wird täglich um eine Nuance besser. Manchmal muss man sich mit weniger zufriedengeben.
Ich habe auch den Spanischen Schritt wieder aufgenommen. Den macht Donovan ja zu und zu gern – wenngleich es ihm noch an Rhythmus fehlt und die Schritte nicht geregelt kommen. Das dauert noch ein paar Tage!
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Montag, 16. November 2009
Ein neuer Boxengenosse: Anton
Den hat Madelaine, eine junge Frau, zu mir gestellt, damit er in HSH zu einem anständigen Dressurpferd wird. Anton ist vier Jahre alt, ein Hannoveraner, von Madelaines Mutter selbst gezogen. Er ist selbstbewusst, ein bisschen aufdringlich, sehr menschenbezogen – und total verfressen!
Dagobert mag seinen “Konkurrenten” gar nicht. Wenn ich die beiden Wallache auf den Reitplatz lasse, damit sie sich ordentlich dreckig machen können, macht Dagobert dem Neuen klar: Das sind meine Stuten, die da über den Außenbalkon gucken. An denen darf nur ich riechen – Du nicht. Beide Wallache schmeißen dann schon mal ihre Hinterbeine in die Luft. Ich hatte erst Angst, es könnte eine größere Auseinandersetzung geben – wäre mir wegen Dagoberts Verletzung gerade nicht so recht. Aber die zwei machen nur “Schattenboxen”. Anton gibt sofort klein bei und trollt sich.
Inzwischen – beide waren schon dreimal zusammen draußen – genügt ein schiefer Blick aus Dagoberts Augenwinkeln, damit Anton pariert. Ich bin sicher, die zwei werden noch die dicksten Kumpel. Aber auch unter den Pferden dauert es mitunter eine Weile, ehe sie das kapiert haben.
Mit den Stuten hatte ich die Wallache jetzt noch nicht gemeinsam draußen. Ich will nicht noch ein weiteres Desaster heraufbeschwören…
Ein Bild von dem hübschen Anton folgt, sobald das Wetter etwas besser geworden ist, dass ich auch draußen fotografieren mag.
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Sonntag, 15. November 2009
Das kranke Huhn Dagobert
Am darauf folgenden Wochenende beschloss ich, alle zusammen auf die Weide zu lassen. Das Weidegras sollte alle ein bisschen voneinander ablenken, damit es nicht zu Auseinandersetzungen kommt. Ich habe die ersten fünf Minuten gefilmt, dann war es langweilig, weil tatsächlich alle nur am Gras interessiert waren.
Donovan hat von der ersten Minute gesagt: “Das sind meine Stuten!” und Dagobert klar zu verstehen gegeben, das zu respektieren, was Dagobert auch tat.
Eine Stunde später bin ich wieder zur Weide, um zu sehen was die Putzis so machen. Dagobert stand alleine im Paddock, alle anderen waren im Gras.
Oh, dachte ich, die lassen den armen Kerl nicht bei sich stehen. Dagobert kam auch gleich angeschlendert, lies sich kraulen. Ich überlegte noch, ob ich ihn zur Weide bringen sollte, entschied dann aber anders. Das müssen die Pferde untereinander klären.
Als ich mit kraulen fertig war, drehte sich Dagobert um und trollte sich – und mir blieb die Luft weg: Am rechten Hinterbein oben, dort wo bei uns der Gesässhöcker sitzt, klaffte ein großer Riss. Gut 25 cm lang und so tief, dass man den gespaltenen Muskel sehen konnte. Es hat kaum geblutet, und Dagobert war nicht einmal lahm.
Erstes Gebot: Ruhe bewahren! Dann reinlaufen und Tierarzt anrufen. Dann Pferd in die Box holen. Dann Cera dazuholen, damit Dagobert nicht alleine steht.
Tierärztin Anke war nach gut 10 Minuten da und rieb sich das Kinn. Hmm, das kann ich hier nicht nähen, das ist zu tief! Also musste ich Dagobert in die Tierklinik schaffen. Gott sei Dank war eine Nachbarin mit Pferdehänger und Zugmaschine zur Stelle, die mich nach Bargteheide gefahren hat.
Dort wurde das Loch (es verschwand die ganze Hand der Tierärztin darin!) in drei Schichten zugenäht. Zur Sicherheit musste ich Dagobert auch noch drei Tage dortlassen. Fortsetzung folgt
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Das kranke Huhn Dagobert – Teil 2
Was für ein braves Pferd! Er hat es wirklich mit unglaublicher Ruhe ertragen. Und die Riesennarbe ist grandios verheilt. Ich hatte eine Akupunkteurin dran, die auch Laserbehandlungen macht. Das hat Dagobert unheimlich gut getan. Und (nicht lachen!): Ich habe der Wunde gesagt, dass sie heilen soll!
Wenn man Wasser mit guten Worten bedenkt und es dann gefroren als Kristall unter dem Mikroskop ansieht, ergeben sich wunderschöne Formen. Mit anderen Worten: Mit den Macht der Gedanken kann ich die Qualität des Wassers beeinflussen (entdeckt und erforscht hat das der japanische Wissenschaftler Masaru Emoto. Googelt den mal!). Hier ein Beispiel:
Ein Kristall von Wasser
aus einem Glas, das mit
dem Wort “Danke” beschriftet wurde.
die Aufschrift
“Weisheit”.
So, und aus was Bestehen wir Säugetiere (inklusive Pferde): Wir bestehen zu fast 90 % aus Wasser (Pferde jedenfalls). Vielleicht ist die Wunde auch deshalb so gut verheilt?
Egal. Dagobert darf (und kann) wieder laufen. Zurzeit “schocke” ich ihn mit Horsemanship, mache ihn mit Gymnastikball, Plane und Tonnen bekannt. Er lernt sehr schnell und fängt endlich auch an, seine Umwelt zu erkunden.
In den ersten Tagen hier ist er mir nicht von der Schulter gewichen, wenn ich ihn in die Halle brachte. Jetzt geht er sofort zielsicher in den hinteren Hallenbereich vor dem Spiegel (wo der Boden am tiefsten ist) um sich zu wälzen. Manchmal gleich drei Mal hintereinander. Ein fröhlicher großer Bursche, der jetzt ebenfalls die HSH-Arbeit kennen lernen wird.
Labels: Pferde in meinem Stall
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